Um „One Piece“ auf Netflix aufleben zu lassen, sind die Darsteller*innen und Verantwortlichen weit über ihre Grenzen hinausgegangen.
Die Welt von „One Piece“ birgt so einige Geheimnisse und Mysterien, deren Ausmaße Fans seit Jahrzehnten in der Anime-Serie und der Manga-Reihe entdecken. Durch die Live-Action-Serie, die sich auf Netflix gerade bester Beliebtheit erfreut, hat das Piraten-Franchise seine Fangemeinde nun noch einmal erweitern können. Doch nicht nur die Geschichte von Monkey D. Ruffy und seiner Strohhutbande weiß zu begeistern, auch hinter den Kulissen der Netflix-Adaption haben sich so einige spannende Dinge ereignet…
Zur Freude der Fans hat Netflix schon verkündet, dass „One Piece“ in eine zweite Staffel gehen darf. Im Video werfen wir schon mal einen Blick in die Zukunft:
1. Fakt: 10 Stunden Training für den ultimativen Kick
Wenn es um Perfektion geht, ist Sanji-Darsteller Taz Skylar ganz vorn mit dabei: Der britisch-spanische Schauspieler hat für „One Piece“ deutlich mehr Zeit in Stunt-Training investiert, als Netflix ihm vorgeschrieben hatte. Ursprünglich seien zwei Stunden pro Tag vorgesehen gewesen, bis zu zehn Stunden täglich hat sich Skylar Sanjis Kampftechniken letztendlich tatsächlich gewidmet. Das Ergebnis bekommen wir nun in der Live-Action-Adaption zu sehen, denn jeden einzelnen von Sanjis Kicks hat Taz Skylar selbst vor die Linse gebracht – ganz ohne CGI (Computer Generated Imagery), wie er Games Radar im Interview verriet:
„Ich habe in der Serie absolut jeden einzelnen meiner Tritte selbst ausgeführt. Es gibt keine CGI an meinem Bein und mein Stuntdouble war mein Trainer, der mich von der Seite aus begeistert angefeuert hat. Er hat mich bei jedem Schritt begleitet, und ich hatte verschiedene Trainer. […] Es war einer dieser Jobs nach dem Motto ‚Alles oder nichts‘.“
Die Kicks von Sanji sind für „One Piece“ deshalb von derart großer Bedeutung, weil die Figur im Kampf tunlichst vermeidet, die Hände einzusetzen – als leidenschaftlicher Schiffskoch müssen seine zehn Finger schließlich immer intakt sein. Wenn ihr euch wie Sanji der Kochkunst widmen wollt, hilft euch dieses Buch weiter:
2. Fakt: „One Piece“-Darsteller entpuppt sich als Multitalent
Bleiben wir für den nächsten Fakt doch direkt beim Sanji-Darsteller Taz Skylar. Der wurde nämlich auf den Kanarischen Inseln geboren – einem von mehreren Nebendrehorten der Serie. In gewisser Weise war es für den Schauspieler, der übrigens nicht nur vor der Kamera, sondern gelegentlich auch schon auf der Theaterbühne stand, also ein Heimspiel. Übrigens: Auch hinter den Kulissen hat Taz Skylar gern seine Finger im Spiel. So war er bereits als Drehbuchautor und Produzent an Projekten wie der Serie „The Reserves“ und dem Kurzfilm „Multi-Facial“ beteiligt. Apropos Multitalent: Die spanische Tonspur zu „One Piece“-Synchro sprach Taz Skylar auch selbst ein.
3. Fakt: Netflix setzt die Segel in Südafrika – aus gutem Grund
Zwar rollten die Kameras für Netflix‘ „One Piece“-Adaption unter anderem auf den Kanarischen Inseln, größtenteils wurde die Serie aber in Südafrika gedreht. Das hatte einerseits finanzielle Gründe, andererseits aber auch praktische: Wenn ihr dem Piraten-Genre über „One Piece“ hinaus treu ergeben seid, habt ihr sicherlich auch „Black Sails“ gesehen (falls nicht, könnt ihr das kostenlos bei Amazon freevee nachholen). Wie Indiewire berichtet, haben die Dreharbeiten für die historische Action-Drama-Serie ebenfalls in Südafrika stattgefunden. Obwohl der Titel bereits 2017 in die finale Staffel ging, fanden sich vor Ort noch Jahre später Überreste der Produktion in Form von Piratenschiffen – die schließlich für „One Piece“ wiederverwendet wurden.
Der ausführende Produzent von „One Piece“, Steven Maeda, erklärte:
„Diese Schiffe sind zwar nur dreiviertel so groß, aber sie sind immer noch gigantisch und müssen richtig getakelt und die Segel richtig aufgehängt werden. Das meiste, was man sieht, wenn man auf diesen Schiffen ist, ist echt. Wir brauchten das Fachwissen der Crew in Kapstadt, um das zu bewerkstelligen.“
Das Schiff der Strohhutbande, die Flying Lamb, könnt ihr euch jetzt nach Hause holen:
4. Fakt: Zorro-Optik sorgte für reichlich Schmerz
Dass es zum Schauspiel-Job gehört, sich vor Drehbeginn intensiv mit der eigenen Rolle auseinanderzusetzen, dürfte wohl kein Geheimnis sein. Zorro-Darsteller Mackenyu nahm es mit der Vorbereitung aber ganz genau und ließ sich anlässlich von Netflix‘ „One Piece“ extra die Ohren piercen, um die Ohrringe des Schwertkämpfers zu tragen. Das sei nicht ganz schmerzfrei gewesen, wie er gegenüber Netflix erwähnte:
„[Mir die Ohren stechen zu lassen] war schmerzhaft, aber für Zorro würde ich alles tun.“
5. Fakt: Videospiele vs. Anime – die erste große Liebe der „One Piece“-Stars
Mackenyus Einsatz hinsichtlich der Ohrringe wundert in Anbetracht des nächsten Fun-Facts wenig: Während Ruffy-Darsteller Iñaki Godoy in seiner Kindheit eine Schwäche für Videospiele wie „Mario Bros.“ und „The Legend of Zelda“ entwickelte, schlug das Herz von Mackenyu schon in ganz jungen Jahren für „One Piece“. Seine Lieblingsfigur? Natürlich Zorro, wie er gegenüber Netflix verlauten ließ.
Wenn auch ihr wie Mackenyu eine Schwäche für Lorenor Zorro habt, könnt ihr euch die Schwert-Legende als Plüschfigur sichern:
6. Fakt: Zu Tränen gerührt – diese Szene ist für den „One Piece“-Cast von großer Bedeutung
Nami-Darstellerin Emily Rudd ist sich zwar ziemlich sicher, ebenso taff und stur wie die rothaarige Schiffskoordinatorin zu sein, vor einer Szene hatte sie aber trotzdem großen Respekt. Es handelt sich um den Moment, in dem Nami am Ende der siebten Episode vor Wut und Trauer zusammenbricht und auf ihr Arlong-Tattoo einsticht – immerhin musste sie kurz zuvor realisieren, dass der Anführer der Fischmensch-Piraten sein Versprechen gebrochen hatte und Nami ihr Heimatdorf niemals freikaufen können würde. In einem Instagram-Video, das mittlerweile gelöscht wurde, gestand sie:
„Das war die einzige Szene in der ganzen Serie, die mich nervös machte, denn sie ist nicht nur so wichtig für die bestehende Fangemeinde, sondern es ist auch die Szene, die mich erkennen ließ, dass ich ‚One Piece‘ liebe. Als hätte sie mich gefangen genommen.“
Für Ruffy-Darsteller Iñaki Godoy handelte es sich dabei ebenfalls um eine der liebsten Szenen seiner gesamten Karriere.
7. Fakt: Der Super-Fan hinter der Kamera sorgt für Freude vor dem Bildschirm
Obwohl Netflix in der Vergangenheit nicht unbedingt mit Anime- und Manga-Verfilmungen punkten konnte – man denke beispielsweise an „Death Note“ und „Cowboy Bebop“ –, bewiesen die Verantwortlichen von „One Piece“ ein glückliches Händchen. Selbst eingeschworene Fans der Piraten-Welt um Monkey D. Ruffy lieben die Netflix-Adaption. In der IMDb kann die Live-Action-Serie stattliche 8,5 von zehn möglichen Sternen vorweisen, bei Rotten Tomatoes kommt „One Piece“ auf 95 % positive Rückmeldungen aus dem Publikum. Dieses rundum erfreuliche Feedback lässt sich zum Großteil sicherlich darauf zurückführen, dass sich Showrunner Matt Owens selbst zur Fan-Szene zählt (via YouTube):
„Ich bin schon seit Jahren ein großer Fan von ‚One Piece‘. Eine eingeschworene Fangemeinde zu haben, ist eine phänomenale Sache, die aber auch eine große Verantwortung mit sich bringt, es richtigzumachen. Wir verwenden in jeder Hinsicht den von Oda Sensei (gemeint ist Mankaga Eiichirō Oda, Anm. d. Red.) geschaffenen Manga. Seine Entwürfe, das ist auf jeden Fall unser Nordstern. Die Serie läuft seit 25 Jahren und wir wissen viel über die Charaktere und die Welt, was uns die Möglichkeit gibt, eine Menge Easter Eggs für die Fans einzubauen.“
Welche das sind, könnt ihr hier nachlesen: