Wer in die Welt von „One Piece“ eintaucht, wird schnell mitbekommen, dass Hauptfigur Monkey D. Ruffy auch Luffy genannt wird. Woran liegt das?
Auf die Frage, wer danach strebt, König der Piraten zu werden, gibt es für Manga- und Anime-Fans nur eine Antwort: ganz klar, Monkey D. Ruffy. Aber ist das tatsächlich so eindeutig? Ein Blick über die deutsche Übersetzung hinaus verrät, dass es durchaus zu sprachlichen Unterschieden kommt – und die können insbesondere in der achten Episode von Netflix‘ „One Piece“ für Verwirrung sorgen.
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– Achtung: Es folgen Spoiler zum Staffelfinale –
Falls ihr schon mal einen Blick in Richtung „One Piece“ Staffel 2 werfen wollt, solltet ihr euch dieses Video nicht entgehen lassen:
Steckbrief verwirrt die Fans: Ruffy oder Luffy?
Am Ende der ersten „One Piece“-Staffel auf Netflix erfüllt sich einer der größten Wünsche des Hauptcharakters: Er ist endlich auf einem Steckbrief abgebildet und damit einer der berühmtesten Piraten im Eastblue. Wer genauer hinschaut, wird aber bemerkt haben, dass darauf nicht der Name Monkey D. Ruffy, sondern Monkey D. Luffy zu lesen ist.
Falls ihr denkt, dass hier ein Fehlerteufel am Werk war, können wir euch beruhigen: Alles hat an dieser Stelle seine Richtigkeit. Der Grund für diese Buchstabenänderung ist lediglich in der Sprache beziehungsweise in der jeweiligen Synchronfassung zu finden. Während uns der Gummimann im Deutschen als Ruffy bekannt ist, trägt er im Englischen den Namen Luffy (gesprochen Luhfi). Da es sich bei der Netflix-Adaption um eine japanisch-US-amerikanische Co-Produktion handelt, läuft die Serie im Originalton auf Englisch, weshalb auf dem Steckbrief entsprechend der englische Name des angehenden Piratenkönigs zu lesen ist.
Aber woher kommt der Unterschied zwischen der deutschen und englischen Übersetzung? Der Ursprung lässt sich im japanischen Original verorten: Wie buffed erklärt, vermischt die japanische Sprache die Laute L und R. Demnach wird der Originalname des Charakters zwar „Monkī Dī Rufi“ geschrieben, kann aber sowohl „Ruhfi“ als auch als „Luhfi“ ausgesprochen werden. Die Aussprache von Ruffy als „Rahfi“ lässt sich hingegen ausschließlich auf die deutsche Übersetzung zurückführen.
Nicht nur Ruffy: So lassen sich andere Namen aus „One Piece“ herleiten
Das Phänomen der Namensänderung trifft übrigens auch auf andere Charaktere zu. So lautet der Name des legendären Schwertkämpfers im Deutschen Lorenor Zorro, während er im Englischen Roronoa Zoro heißt – wie bei Ruffy/Luffy lässt sich hier die japanische Aussprache von L und R als Grund anführen, die sehr ähnlich ist. Angelehnt ist der Name übrigens an den französischen Piraten François l’Olonnais, der in den 1660er-Jahren in der Karibik auf Beutezug gewesen sein soll. Im Japanischen wird sein Name mit „Roronoa“ übersetzt.
Ein weiteres Beispiel stellt der Meister der Schleuder dar: In der deutschen Synchronfassung ist er gemeinhin als Lysop bekannt, im Englischen als Usopp. Laut buffed handelt es sich bei seinem Namen um ein Wortspiel: Usopp setzt sich zusammen aus dem japanischen Wort für Lügen, „uso“, und dem Namen des Geschichten- und Fabelerzählers Äsop beziehungsweise Aesop. Im Deutschen haben die Verantwortlichen die erste Silbe des Namens eingedeutscht, denn das „Ly“ (gesprochen „Lü“) steht hier lediglich für „lügen“. Im Grunde beschreibt Lysops beziehungsweise Usopps Name damit seine ikonischste Charaktereigenschaft.
Über die Originalnamen eurer Held*innen wisst ihr nun Bescheid – aber wie steht es darüber hinaus um eure Kenntnisse zu „One Piece“?