Eine neue Vorschau zur mit Spannung erwarteten Live-Action-Serienadaption von „One Piece“ enthüllt einige Änderungen. Doch wie wirken sich diese auf die Geschichte aus?
– Achtung: Es folgen Spoiler zu „One Piece“! –
Netflix stellt sich aktuell seiner vielleicht größten Herausforderung: Am 31. August 2023 startet mit „One Piece“ die Live-Action-Serie, die immerhin den erfolgreichsten Manga aller Zeiten zum Leben erwecken will. Ein wahrlich gewagtes Unterfangen, schließlich hat der Streamingdienst wegen „Death Note“ und „Cowboy Bebop“ nicht den allerbesten Ruf bei Anime-Fans. Die Reaktionen zu den ersten „One Piece“-Trailern fallen jedoch bemerkenswert positiv aus, offenbar sind die Fans also zumindest vorsichtig optimistisch, dass es diesmal klappt.
Wir dürfen entsprechend gespannt auf das Urteil nach Serienstart sein, vor allem da „One Piece“ wie alle Adaption mit Änderungen daherkommt. Einen neuen Kampf mit Zorro (Mackenyu), von dem wir im Manga und Anime nur gehört haben, enthüllte bereits der erste Trailer. Die neueste Vorschau weist zudem weitere Abweichungen auf, die diesmal eine der beliebtesten Geschichten betreffen: den Kampf gegen Arlong (McKinley Belcher III).
Der Fischmensch und Anführer der Arlong-Bande ist mit einem Kopfgeld von 20 Millionen Berry Ruffys (Iñaki Godoy) stärkster Widersacher im East Blue, wo das Abenteuer der Strohhut-Piraten beginnt. Diese Konfrontation dient zudem als Anlass, die Geschichte von Nami (Emily Rudd) zu erzählen und erst durch dieses Abenteuer wird die Navigatorin ein vollwertiges Mitglied von Ruffys Crew. Wenn euch all das nicht neu ist, könntet ihr im aktuellen Netflix-Trailer allerdings einige entscheidende Änderungen ausfindig gemacht haben:
Arlong taucht zu früh auf?
Der größte Unterschied ist ab Minute 1:30 zu erkennen. Da sehen wir, wie Sanji (Taz Skylar) offensichtlich im Baratie Kuroobi (Jandre le Roux) attackiert, einen Rochenfischmensch und hohes Tier der Arlong-Crew. Arlong selbst befördert Ruffy bei Minute 1:55 durch die Tür des Baratie. Die große Frage ist allerdings: Was haben Arlong und Kuroobi dort zu suchen? Beim Baratie handelt es sich schließlich um das schwimmende Restaurant, auf dem Sanji arbeitet, bis ihn Ruffy rekrutiert. Dort werden sie von Don Krieg (Milton Schorr) attackiert, der in der Netflix-Serie ebenfalls eine Rolle spielt.
Doch Arlong taucht in dieser Geschichte eigentlich gar nicht auf. Er wirft lediglich dadurch seinen Schatten voraus, dass Nami die Strohhut-Bande verrät und mit deren Geld zum Arlong-Park davonsegelt. Die Navigatorin arbeitete hier noch unfreiwillig für Arlong, um ihrem von ihm unterdrückten Dorf die Freiheit zu erkaufen. Erst nach dem gewonnen Kampf gegen Don Krieg können Ruffy und Sanji das Baratie hinter sich lassen und Nami hinterhersegeln, wodurch sie zum Arlong-Park gelangen, wo wir die Fischmenschen erstmals treffen.
Die Netflix-Serie ändert diesen Ablauf offenbar und stellt Arlong bereits während der Baratie-Geschichte um Sanji vor. Der Grund dafür erschließt sich aus dem Promo-Material nicht, man darf aber immerhin davon ausgehen, dass es wohl nicht zum gleichzeitigen Kampf mit Arlong und Don Krieg kommt. Wer hingegen befürchtet, dass Namis Geschichte komplett geändert wird, dürfte durch das folgende Bild beruhigt werden:
Nami trägt hier immerhin einen Verband am linken Arm und hat Ruffys Strohhut auf, beides zentrale Elemente eines der emotionalsten Momente von „One Piece“ überhaupt; an dieser Stelle verzichten wir deswegen aber bewusst lieber auf Spoiler. Fans dürften sich allerdings wundern, dass der Verband nicht deutlich blutdurchtränkter ist. Es hat den Anschein, als würde Netflix hinsichtlich der Gewalt einen Gang zurückschalten.
Beteiligt sich diesmal auch Nami am Kampf gegen Arlong?
Wer die Geschichte um Arlong kennt, könnte sich jedoch angesichts dieses Bildes über die nächste Änderung wundern: Nami steht mit den anderen Mitgliedern der Strohhut-Bande im Arlong-Park. Im neuesten Trailer sehen wir bei Minute 2:11 zudem, dass sie hinter Ruffy im Hauptgebäude steht, während dieser sich Arlong für ihr finales Duell stellt.
Im Anime und Manga kümmerten sich Ruffy, Sanji, Zorro und Lysop (Jacob Romero) alleine um die Fischmenschen, die Nami und ihrem Dorf so viel Leid zugefügt haben, während die Navigatorin vor den Toren des Arlong-Parks mit den anderen Dorfbewohner*innen angespannt den Kampf verfolgt. In der Netflix-Serie steht Nami offenbar Seite an Seite mit ihrer Crew, eventuell beteiligt sie sich sogar am Kampf, was eine Änderung wäre, mit der etliche Fans sicherlich gut leben könnten.
Immerhin ist es dezent auffällig, dass alle männlichen neuen Crew-Mitglieder von Ruffy in ihren jeweiligen persönlichen großen Geschichten selbst kämpfen – das gilt aber eben nicht für Nami und später auch nicht für Robin, die sogar gerettet werden muss. Dass „One Piece“, dem man wirklich leicht eine übersexualisierte und leider oft genug auch stereotype Darstellung von weiblichen Figuren ankreiden kann, für die Netflix-Adaption in dieser Hinsicht etwas modernisiert wird, wäre wahrlich keine schlimme Änderung.
Wenn ihr euch auf Netflix‘ „One Piece“-Serie freut, habt ihr früher sicherlich das Anime-Programm von RTL 2 genossen. In dem Fall sollte doch das folgende Quiz kein Problem für euch sein – oder?