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„One Piece“-Schöpfer wollte Netflix-Adaption nicht: Erst 22 Jahre alter Film hat ihn überzeugt

„One Piece“-Schöpfer wollte Netflix-Adaption nicht: Erst 22 Jahre alter Film hat ihn überzeugt
© Netflix

Als „One Piece“-Schöpfer Eiichirō Oda zu einer Netflix-Adaption seines Erfolgsmanga angefragt wurde, war er zunächst skeptisch. Doch ein Film stimmte ihn um.

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Nach dem Videospielfluch ist nun offenbar endlich auch der Manga-/Anime-Fluch gebrochen: Weltweit zeigen sich Fans überrascht und begeistert von der Netflix-Live-Action-Verfilmung des größten Manga aller Zeiten: „One Piece“ ist in 59 Ländern direkt auf Platz 1 der Serien-Charts des Streamingdienstes eingestiegen, darunter auch in Deutschland.

Mit „One Piece“ ist Netflix laut vieler Fans endlich eine durchwegs gute Manga-/Anime-Adaption gelungen. Dass es gelingen würde, war aber nicht immer sicher, immerhin gibt es katastrophale Live-Action-Komplettreinfälle, die bis heute nicht nur bei Fans die Nackenhaare zu Berge stehen lassen und über die der Mantel des Schweigens ausgebreitet wird. Verfilmungen wie „Dragonball Evolution“ (auch wenn Manga-Legende Akira Toriyama durch den Flop zurückgekehrt ist, um die Fans zu besänftigen), „Fist of the North Star“, die „Attack on Titan“-Filme und die US-Version von „Death Note“ haben mit dem Ursprungsmaterial bis auf die Charaktere im Grunde fast nichts mehr gemein und lassen die Anziehungskraft der Originale gänzlich vermissen.

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Als Mangaka (Mangazeichner) Eiichirō Oda ausgerechnet von Netflix für eine Live-Action-Serie zu seiner Schöpfung „One Piece“ angefragt wurde, war er zunächst äußerst skeptisch. Wozu auch das Risiko eingehen? Der 48-Jährige ist der mit gigantischem Abstand reichste Mangaka überhaupt mit einem geschätzten Vermögen von um die 200 Millionen US-Dollar, hat sein Vorbild Akira Toriyama in vielerlei Hinsicht schon lange hinter sich gelassen. Mit „One Piece“ hat er ein Werk geschaffen, das ein Millionenpublikum erreicht, egal ob als Manga, die ersten 12 Bände erhaltet ihr im schicken Sammelschuber über Amazon, als Anime, in Form von Videospielen und zahllosen Merchandising-Artikeln. Eine miese Live-Action-Version könnte da doch bloß Schaden anrichten, oder? Das dachte sich auch Oda – bis ihm Netflix weitreichende Rechte und die kreative Kontrolle zugestand (via New York Times):

„Zahlreiche Manga wurden bereits verfilmt, aber es gab eine Reihe an Misserfolgen; niemand in Japan konnte ein erfolgreiches Beispiel nennen. Würden Fans von ‚One Piece‘ und ein Publikum, das den Manga nicht kennt, das überhaupt akzeptieren? Glücklicherweise hat Netflix zugestimmt, die Serie erst dann zu veröffentlichen, wenn ich sie für gut befunden habe. Ich habe die Drehbücher gelesen, Anmerkungen gemacht und als [eine Art] Wachhund fungiert, um sicherzustellen, dass das Material auf die richtige Weise adaptiert wird.“

Für Netflix und die Showrunner Steven Maeda und Matt Owens stand sehr viel auf dem Spiel: 144 Millionen US-Dollar hat die erste Staffel mit acht Episoden verschlungen, 18 Millionen US-Dollar pro Episode. Das ist teurer als jede Episode der Hitserien „The Sandman“, „The Mandalorian“ sowie „Game of Thrones“, die jeweils 15 Millionen US-Dollar pro Episode gekostet haben. Die Verantwortlichen bei Netflix wussten aber auch, dass Oda eine treue Fan-Gemeinde hinter sich weiß: Ist der Meister zufrieden, würde das selbst die skeptischsten Fans dazu ermuntern, einen Blick in die Serie zu werfen. Der Plan ist aufgegangen. Falls ihr noch nicht reingeschaut habt, dann lasst euch doch vom Trailer überzeugen.

„Shaolin Soccer“ überzeugte „One Piece“-Schöpfer

In erster Linie war sich Eiichirō Oda nicht sicher, ob es überhaupt sinnvoll war, eine Live-Action-Version anzugehen. Die Abenteuer der Strohhut-Bande erschienen ihm unmöglich zu verfilmen, zu ausladend sind die Scharmützel, die fantastischen Elemente. Das war zumindest seine feste Überzeugung, als er den Manga in den Neunzigern begonnen hatte. Doch dann wurde ein Film veröffentlicht, der in Oda die Hoffnung aufkeimen ließ, dass er sich womöglich geirrt haben könnte:

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„Als ich anfing, dachte ich nicht, dass es sinnvoll wäre, einen Manga zu zeichnen, der als Realfilm umgesetzt werden könnte. Aber als ich den Film ‚Shaolin Soccer‘ sah, fühlte es sich wie eine Manga-esque Welt an, die zum Leben erweckt wurde. […] Ich erkannte, dass sich die Zeiten geändert hatten und dass es eine Technologie gab, mit der man ‚One Piece‘ als Live-Action-Version umsetzen konnte. Also habe ich mich auf die Suche nach dem richtigen Partner gemacht, um den Manga zum Leben zu erwecken.“

Bei „Shaolin Soccer“ handelt es sich um eine Action-Sportkomödie von Hongkongs Filmlegende Stephen Chow („Kung Fu Hustle“), die 2001 veröffentlicht wurde. Darin versuchen im Leben gescheiterte Shaolin-Mönche ihre im Alltag völlig nutzlosen Martial-Arts-Fähigkeiten auf dem Spielfeld als Fußballmannschaft einzusetzen und endlich einen Sinn in ihrem Leben zu finden:

Wer diesen Kultfilm noch nicht gesehen hat, sollte allerdings aufpassen: Bei der hierzulande erhältlichen Fassung auf DVD handelt es sich um die internationale Fassung, die vom US-Vertrieb Miramax um zahlreiche Handlungsstränge von 113 Minuten auf 85 Minuten gekürzt wurde.

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