In Japan wurde eine Wand mit den niedergeschriebenen Gedanken von „One Piece“-Schöpfer Eiichirō Oda zu der bevorstehenden Live-Action-Adaption auf Netflix verziert. Die Botschaft verdeutlich dabei, welch erfreulicher Sinneswandel den Mangaka überkam.
Angesichts des nahenden Streamingcharts von „One Piece“ hat sich der Schöpfer der Vorlage Eiichirō Oda in den letzten Wochen vermehrt zu Wort gemeldet und Fans beispielsweise wissen lassen, dass die Live-Action-Serie ein wenig von den Mangas abweichen wird. In einem jüngst abgegebenen Statement hat der 48-jährige Künstler nun verraten, inwiefern seine Bedenken zu der Serienadaption von Netflix aus dem Weg geräumt wurden.
Ursprünglich hielt Eiichirō Oda eine Realverfilmung von „One Piece“ für unmöglich. Netflix hat seiner Aussage zufolge letztlich jedoch seine Erwartungen übertroffen und eine Adaption geschaffen, deren Welt und Charaktere den Mangaka überzeugen und mehr als nur zufriedenstellten. Sein an eine Reihe von Tagebucheinträgen erinnerndes Statement, das in Japan in der Öffentlichkeit ausgestellt wurde, hat ein Twitter-Nutzer jüngst in einem Tweet geteilt. Die vollständige Botschaft und den darin ersichtlichen Sinneswandel findet ihr anbei:
„Die Voraussetzung für die Wahl eines Mitglieds der Strohhut-Bande ist nicht die Stärke. Luffy weiß, was wichtig ist. Ich dachte immer, es sei unmöglich, eine Live-Action-Adaption zu drehen, aber mit der heutigen Technologie ist es machbar. Wir müssen die Grausamkeit des weiten Ozeans zum Ausdruck bringen. Wir müssen einfach einen noch nie dagewesenen Blockbuster-Hit anstreben. Glaubt an die Geschichte. Konzentriert euch darauf, ob sie interessant ist und nicht auf die Filmtechnik.
Es besteht ein Vertrauensverhältnis zwischen mir und meinen Fans und ich kann sie nicht anlügen. Man kann etwas nicht als interessant verkaufen, wenn es nicht interessant ist. Ihr fehlt es an Kraft und Interesse. Es ist überhaupt nicht inspirierend, weil es nicht gut aufbereitet ist. Erstmalige Zuschauer*innen werden es so, wie es jetzt ist, nicht ansprechend finden. Es könnte der schlimmste Fall eintreten.
Es ist sehr interessant, aber man kann es noch interessanter machen. Worte, die keinen Sinn ergeben, sind unnötig. Die Handlung ist viel stärker. Ich bin froh, dass die Serienschaffenden die Figuren verstehen. Die Serie wird langsam gut genug, um der Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu werden. Es ist um ein Vielfaches besser, als ich es mir vorgestellt habe. Ich war überrascht, dass mein Luffy, von dem ich dachte, er existiere nicht, in dieser Welt existiert. Das hat einen Eindruck hinterlassen, wie ihn nur die Live-Action vermitteln kann. Ich freue mich, dass die Liebe zu ,One Piece‘ in jeder Ecke des Bildschirms zu spüren ist.“
Neben „One Piece“ beschert euch Netflix dieses Jahr noch ein paar weitere Serien-Highlights. Auf welche Produktionen ihr euch noch freuen könnt, erfahrt ihr in unserem Video:
So sehr war Eiichirō Oda in die Produktion von „One Piece“ involviert
Im Gegensatz zu manch einer jüngeren Anime-Live-Action-Adaption bei Netflix war Eiichirō Oda recht stark in die Produktion von „One Piece“ involviert. Der japanische Manga-Zeichner brachte seine Meinung zu der Umsetzung aktiv in den Entstehungsprozess mit ein und ordnete sogar Nachdrehs für bestimmte Szenen an. Mit einem derart einflussreichen Mitwirken dürften Fans womöglich etwas mehr Vertrauen in die Produktion haben als zuvor beispielsweise bei „Death Note“ und „Cowboy Bebop“. Bei dem letztgenannten Projekt hat sich der Vorlagen-Schöpfer Shinichirõ Watanabe laut ScreenRant sogar geweigert, sich die Serie anzuschauen, nachdem er von den frühen Aufnahmen enttäuscht war.
Sollte „One Piece“ nicht sonderlich gut bei den Fans ankommen, würde der Ruf von Netflix im Hinblick auf Live-Action-Adaptionen von populären Mangas wohl endgültig im Eimer sein. Mit 18 Millionen US-Dollar pro Episode ist die Serie laut Collider auch nicht gerade günstig produziert. Im Vergleich: Die letzte und gleichzeitig teuerste Staffel von „Game of Thrones“ hat 15 Millionen US-Dollar verschlungen. Wenn sich die ersten Folgen hingegen als Erfolg erweisen, könnte „One Piece“ zu einem wirtschaftlichen Dauerbrenner für Netflix werden. Wie auch schon die Anime-Serie beweist, bietet die Manga-Vorlage so viel Inhalt, dass das Quellmaterial zu etlichen Staffeln adaptiert werden kann – die Animeserie umfasst dabei mehr als 1.000 Episoden. Sollten die Abonnent*innen demnach eifrig einschalten, könnte uns der Streamingdienst in den nächsten Jahren auch eine beachtliche Anzahl an „One Piece“-Staffeln im Live-Action-Stil bescheren. Die Serie entpuppt sich dementsprechend als eine Art Alles-oder-Nichts-Projekt für Netflix.
„One Piece“ startet am 31. August 2023 bei Netflix. Wenn ihr euch die Live-Action-Serie ansehen möchtet, empfehlen wir euch das Kombi-Paket von Sky Q, mit dem ihr neben dem Angebot von Netflix unter anderem auch Zugriff auf die Highlights von Amazon Prime Video sowie HBO habt.
Ihr kennt euch überaus gut in den Netflix-Gefilden aus? Dann beweist es uns jetzt in unserem großen Quiz zu dem Streaminganbieter: