Auf den ersten Blick mag die „One Piece“-Realverfilmung recht fröhlich und kinderfreundlich daherkommen. Die Altersempfehlung ab 12 Jahren ist aber nicht zu unterschätzen.
Trotz diverser Zweifel im Vorfeld der Veröffentlichung erobert die Live-Action-Adaption des beliebten Anime (und gleichnamigen Mangas) derzeit die Netflix Top 10. Ein überaus positives Bild zeichnet sich auch auf einschlägigen Bewertungsplattformen wie Rotten Tomatoes ab. Besonders junge Eltern, die womöglich noch nicht selbst eingeschaltet haben, stehen allerdings vor der Frage, für welche Altersgruppe „One Piece“ geeignet ist. Wir nehmen die Altersempfehlung von Netflix unter die Lupe und geben eine Einschätzung ab. Einen Vorgeschmack auf die neue Netflix-Serie liefert aber auch schon der Trailer:
„One Piece“ FSK: Was empfiehlt Netflix?
Die einzelnen Episoden des zugrundeliegende Anime haben meist eine FSK 12 erhalten, hin und wieder auch FSK 6. Auch Netflix empfiehlt für die eigene Realverfilmung eine Freigabe ab 12 Jahren. Gemessen an den Vorschriften der FSK können diese Filme und Serien im Beisein eines Erziehungsberechtigten aber auch schon ab 6 Jahren angesehen werden. Dementsprechend schwierig fällt Eltern nun wohl die Entscheidung, ob sie auch jüngeren Kindern die neue Netflix-Serie zumuten können. Im folgenden Absatz geben wir nach Sichtung der ersten Staffel eine differenzierte Einschätzung ab, allerdings bleiben kleinere inhaltliche Spoiler nicht aus.
Ruffy gibt es nicht nur im Streamingabo, sondern auch für die heimischen vier Wände:
„One Piece“: Von Jubel, Trubel, Heiterkeit bis brutal, blutig und furchteinflößend
Zugegeben, besonders Hauptcharakter Ruffy (Iñaki Godoy) versprüht Frohsinn, jugendlichen Leichtsinn und Sorglosigkeit. Gepaart mit den Fantasy-Elementen ist der Grundton von „One Piece“ wohl am besten mit „surreal“ zu beschreiben. Doch das große Piratenabenteuer kommt dann eben doch nicht ohne Leid, Schicksalsschläge und Kämpfe um Leben oder Tod aus. Diese sind mal mehr, mal weniger brutal in Szene gesetzt. Besonders im Vergleich zum Anime fällt auf, dass Ruffy häufig bedeutend weniger verletzt davonkommt. Andere Charaktere hingegen tragen schwerwiegende Schwert- und Stichverletzungen davon oder werden – ebenfalls mal mehr, mal weniger blutig – zerteilt. Zudem gibt es den einen oder anderen Antagonisten, der besonders düster und unheimlich dargestellt wird und allein mit seinem Erscheinungsbild für die eine oder andere schlaflose Nacht sorgen könnte.
Ein weiterer Punkt sind Selbstverletzungen und -verstümmelungen, sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen, die auf ein jüngeres Publikum verstörend wirken könnten. Die Sprache ist manchmal etwas derbe, im Vergleich zu den brutalen Kämpfen aber nicht unbedingt ein ausschlaggebender Faktor. Sexuelle Inhalte und Nacktheit spielen so gut wie keine Rolle.
Fazit
Natürlich ist jedes Kind anders und letztendlich müssen die Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigten die finale Entscheidung über „One Piece“ fällen. Auf Grundlage der oben aufgeführten Szenen eignet sich „One Piece“ unserer Ansicht nach ab dem Teenagealter aufwärts, für unter 12-Jährigen können wir die Inhalte eher nicht empfehlen. Für zart besaitete Kinder ist womöglich auch erst eine Sichtung ab 14 Jahren angemessen.