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„Paradise“ Folge 7: Große Begeisterung und ein großes Rätsel – Existieren die blauen Codes wirklich?

„Paradise“ Folge 7: Große Begeisterung und ein großes Rätsel – Existieren die blauen Codes wirklich?
© Disney

Die siebte Folge „Paradise“ sorgt unter den Zuschauenden für Jubelstürme. Die sogenannten blauen Codes werfen jedoch Fragen auf. Tatsächlich gibt es einen wahren Kern.

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– Achtung, es folgen Spoiler zu „Paradise“ Folge 7! –

Langsam aber sicher nähert sich der etwas andere Polit-Thriller „Paradise“ dem Staffelfinale. Vorher sorgte aber Folge 7 für einen großen Knall – „Der Tag“ zeigt uns in Rückblicken, welche Katastrophe überhaupt dazu geführt hat, dass sich ausgewählte Teile der US-Bevölkerung in einem Berg-Bunker in Colorado verschanzen müssen.

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Inmitten des großen Chaos brilliert James Marsdens Präsident Cal mit tiefen Einblicken in sein Seelenleben, was letztendlich noch für eine große Überraschung sorgt. Das Ergebnis ist eine stolze IMDb-Bewertung von 9,6 (!) und die Frage: Gibt es die blauen Codes wirklich?

Rote, blaue oder goldene Codes: Was ist dran?

Wie in vielen anderen Film- und Fernsehproduktionen ist die Darstellung des „Nuclear Football“, also des Aktenkoffers mit Unterlagen und Kommunikationsmitteln für den absoluten Notfall, nicht ganz akkurat, erfüllt im Serienkontext aber absolut seinen Zweck.

Im Gespräch mit Sinatra (Julianne Nicholson), die sich für die Zündung der Nuklearwaffen einsetzt, enthüllt Cal, dass es nicht nur rote Codes gibt, mit denen er einen Nuklearangriff authentifizieren kann, sondern auch blaue Codes. Diese sollen weltweite Störsender auslösen, die alle elektronischen Signale blockieren und damit auch Atombomben außer Kraft setzen sollen.

Tatsächlich werden die Authentifizierungscodes nicht rote Codes, sondern „Gold Codes“ genannt. Diese befinden sich auf einer kleinen Plastikkarte vergleichbar mit der Größe einer Kreditkarte, welche der US-Präsident stets am Körper tragen soll. Diese Karte wird „Biscuit“ genannt.

In der Serie ist die Karte beziehungsweise das Buch mit den Codes bedeutend größer. Hier mischt sich vielleicht die Darstellung mit dem „Black Book“, das in der Realität Angriffspläne, Standorte von verschiedenartigen Waffen und deren Flugstrecken beinhaltet.

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Blaue Codes, so wie sie in „Paradise“ beschrieben werden, existieren in der Realität sehr wahrscheinlich nicht, sie sind technisch gesehen enorm schwer umsetzbar. Dennoch steckt ein Funke Wahrheit hinter dieser Idee.

Xavier (Sterling K. Brown) kann den Lügendetektortest in „Paradise“ mit Leichtigkeit bestehen. Wie gut sich unsere Redakteur*innen im Selbsttest schlagen, seht ihr hier:

So hängt die Kubakrise mit den blauen Codes zusammen

Selten stand die Welt so nah am Rand einer nuklearen Eskalation, wie am 27. Oktober 1962. Die Kubakrise spitzt sich derart zu, dass ein russisches U-Boot – vollständig abgeschnitten von der Außenwelt, also unwissend über den aktuellen Stand der Situation – die US-amerikanische Seeblockade durchbricht und die Zündung von Nukleartorpedos in Erwägung zieht. Offizier Wassili Alexandrowitsch Archipow verweigert jedoch den Abschuss ohne offiziellen Befehl aus Moskau und hat damit wahrscheinlich den Ausbruch des Dritten Weltkriegs verhindert.

Genau auf diese Situation spielt der historische Rückblick ganz zu Beginn von Episode 7 an. Und tatsächlich hatte die Kubakrise reale Folgen auf den Nuclear Football, der im Anschluss in die heute existierende Form umgewandelt wurde und sowohl Kommunikationsmittel als auch die nukleare Freischaltfunktion für den US-Präsidenten zusammenfasst. In dieser Umstrukturierung liegt wohl der wahre Kern der fiktiven Erfindung der blauen Codes.

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Die tatsächliche Umsetzung eines derartigen, weltumspannenden Störsystems ist nicht bekannt. Abgesehen davon, dass ein derartig hochentwickeltes und leistungsstarkes System ganz generell nur sehr aufwendig realisierbar ist, sind nukleare Waffensysteme heutzutage meist vor Störsendern abgeschirmt und agieren als unabhängige geschlossene Systeme.

Eine bereits existierende Alternative sind elektromagnetische Impulswaffen oder -bomben (EMP), die elektronische Geräte in der Nähe zerstören, aber nicht weltweit oder selektiv wirken können.

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