Duke Nukem ist der Videospiel-Machoheld der Neunziger. Nun soll er vom „Cobra Kai“-Team wiederbelebt werden: auf der ganz großen Leinwand.
Die Neunziger waren für Videospiele das, was die Achtziger für Filme waren: ein Jahrzehnt der Experimente, in denen die Grenzen des Machbaren ausgelotet und aufgrund technischer Beschränkungen teils äußerst kreative Entscheidungen getroffen wurden. Es war die Zeit, in der Maßstäbe gesetzt und Konzepte geboren wurden, die bis heute Bestand haben.
Die Geburt des ersten richtigen First-Person-Shooters (FPS), früher auch gerne Ego-Shooter genannt, fällt in diese Zeit. Obgleich man gerade hier die Videospielwelt aus den „eigenen“ Augen heraus betrachtet, hat dieses Genre so einige bekannte Figuren hervorgebracht, die bis heute als absolute Kult-Charaktere gelten. Der Berüchtigste unter ihnen ist ohne Zweifel Duke Nukem, bei dem selbst Superkiller John Wick wie ein Pfadfinder aussieht. Der harte Macho erschien zunächst als Jump’n’Run-Charakter auf der Bildfläche, bevor er 1996 mit „Duke Nukem 3D“ im Kampf gegen außerirdische Invasor*innen für Aufsehen sorgte. Dabei gleicht er vom Erscheinungsbild und Charakter her eher dem typischen Actionhelden der 1980er-Jahre: groß, muskelbepackt und immer einen coolen und sarkastischen Spruch auf Lager. Arnold Schwarzenegger, Brian Bosworth und Sylvester Stallone lassen grüßen.
Duke Nukem war so bekannt, dass Produzent Lawrence Kasanoff („True Lies“, „Mortal Kombat“) bereits in den 1990er-Jahren an einer Verfilmung werkelte. Diese kam aber genauso wenig zustande wie ein weiterer Versuch in 2018 bei Paramount Pictures. Mittlerweile befinden sich die Filmrechte bei Legendary Entertainment („Godzilla vs. Kong“). Und hier soll keine Zeit vergeudet werden, wie The Hollywood Reporter berichtet. So sollen die „Cobra Kai“-Schöpfer Josh Heald, Jon Hurwitz und Hayden Schlossberg dem Action-Macho endlich zum Sprung auf die große Leinwand verhelfen. Aktuell gibt es weder ein Drehbuch noch stehen Besetzung oder weitere Crewmitglieder etwa für Regie fest. Es wäre aber auch gut möglich, dass einer der „Cobra Kai“-Schöpfer den Regieposten übernimmt.
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Dass Hollywood einen weiteren Versuch startet, die „Duke Nukem“-Reihe zu verfilmen, verwundert nicht angesichts der jüngsten Erfolge in Sachen Videospielverfilmungen. Allerdings ist der Duke dann doch ein recht reaktionärer und selbstverliebter Charakter, der außer Waffen, Pornos und Prostituierten nicht viel mehr in seinem Schädel hat. Die wenigen Hirnzellen, die er dank seines exzessiven Alkoholkonsums noch hat, reichen ihm für Sprüche wie „Niemand klaut unsere Chicks und kommt mit dem Leben davon“ und „Dein Gesicht, dein Hintern. Wo ist der Unterschied?“. Außerdem ist es elf Jahre her, dass mit „Duke Nukem Forever“ ein Videospiel mit ihm herauskam. Das ist im Videospielsektor zwei Generationen her (!). Da stellt sich durchaus die Frage nach der Zielgruppe. Die besten bereits verfilmten Videospiele seht ihr dagegen in unserem Video.
„Duke Nukem“: Wer wird ihn spielen?
Eines ist bereits klar, um Duke Nukem in die heutige Zeit zu transportieren, bedarf es eines Darstellers, der in der Lage ist, sich selbst auf die Schippe zu nehmen und sein eigenes Image durch den Kakao zu ziehen. So jemanden gibt es. Und er hat sogar schon eine ähnliche Rolle gespielt. Die Rede ist von John Cena, der zuletzt als Peacemaker in der gleichnamigen Serie und in „The Suicide Squad“ rocken durfte.
Tatsächlich war der 45-Jährige schon für die 2018 geplante Verfilmung vorgesehen. Sollte der neue Versuch der „Cobra Kai“-Macher Form annehmen, wäre Cena mit Sicherheit die beste Wahl. Zumal er in einem Interview mit Screen Rant gezeigt hatte, dass er den Charakter des Duke Nukem versteht:
„Die Reihe ist sehr zeitgebunden, sie ist Neunziger bis zum Anschlag. Es kommt also auf die Handlung an. Diese muss auf den Punkt sein, Mann. Sie muss richtig erzählt werden. Und zwar so, dass sie für diese Generation geeignet ist. Man läuft auf Eierschalen. Man kann nicht nicht Duke Nukem sein, aber man darf auch keinen falschen Schritt machen…“
Jetzt dürft ihr eure Videospielverfilmungsexpertise unter Beweis stellen: