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Alles andere als harmlos: Darum ist „Peppa Wutz“ mein schlimmster Albtraum

Alles andere als harmlos: Darum ist „Peppa Wutz“ mein schlimmster Albtraum
© IMAGO / Capital Pictures / CAP / NFS

„Peppa Wutz“ zählt zu den beliebtesten Kinderserien weltweit. Doch die Hauptfigur ist nicht so harmlos, wie ich dachte.

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Als kleines rosafarbenes Schweinchen durchlebt Peppa Wutz essenzielle Komponenten eines kindgerechten Alltags: Fröhlich springt sie in Matschpfützen herum, erkundet mit Luzie Locke, Pedro Pony und Co. den Spielplatz und schwingt sich mutig aufs Fahrrad. Doch was auf den ersten Blick niedlich aussieht, bereitet mir persönlich große Sorgen.

Darum treibt mich „Peppa Wutz“ in den Wahnsinn

Ich habe zwar selbst keine Kinder, aber wenn ich meine Nichte oder Neffen besuche, bin ich eigentlich für jeden Spaß zu haben. Nur vor einer Frage graut es mir:

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„Können wir eine Folge ‚Peppa Wutz‘ gucken?“

Nein, bitte nicht. Alles, nur nicht das. Jedes Mal versuche ich, die Kinder stattdessen zu „PAW Patrol“ (im Stream bei Prime Video) oder „Bluey“ (im Stream auf Disney+) zu überreden. Noch nie hat es geklappt, obwohl sie auch von diesen Serien große Fans sind. Zu meinem Glück ist eine Folge nur zehn Minuten lang. Doch für mich sind es zehn Minuten reinste Qual.

Warum? Peppa ist meiner Meinung nach mit ihrem Verhalten ein unangemessenes Vorbild. Das rosafarbene Schweinchen ist nicht nur unhöflich, sondern auch überheblich und undankbar. In nahezu jeder Episode kommandiert sie ihren Bruder Schorsch herum. Obendrein ist sie eine schlechte Verliererin und deshalb nicht selten gemein zu ihren Freund*innen. Wie das unterbunden werden könnte, verraten euch die Kolleg*innen von familie.de im Video:

Erbarmungslos: Peppa Wutz vernichtet ihren eigenen Vater

Für mich persönlich am grausamsten: Peppa Wutz betreibt offensives Fatshaming – und alle lachen darüber. Selten hatte ich mit einer Serienfigur so viel Mitleid wie mit Papa Wutz in der Episode „Das Baumhaus“. Darin nutzt sein Nachwuchs den Satz „Papas großer Dickbauch“ als Passwort für den Eintritt ins Baumhaus. Als Papa das hört, echauffiert er sich darüber. Alle lachen, nur er nicht.

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Natürlich will er trotzdem ins Baumhaus. Dafür wünscht er sich eigene Geheimworte. Doch Peppa zwingt ihn, den von ihr gewählten Schlüsselsatz auszusprechen. Daraufhin versetzt seine Tochter ihm den Gnadenstoß, denn Papa Wutz passt nicht durch die Eingangstür:

„Das liegt daran, dass dein Bauch zu dick ist.“

Als wäre das noch nicht schlimm genug, lässt sich Peppa nur durch eine Sache aus ihrem Baumhaus locken: Kekse. Dem kleinen Schweinemädchen fehlt offensichtlich auch noch das Bewusstsein für Konsequenzen und gesunde Ernährung.

Nervig oder realitätsnah? Expertin vs. Eltern

Gegenüber Independent verteidigt Jackie Edwards, Mitglied der Führungsgruppe Children’s Media Foundations, Peppa als Kind mit realistischen Eigenschaften:

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„Peppa ist selbst ein Kind und zeigt ein authentisches, kindliches Verhalten. Gutes Kinderfernsehen ermöglicht es Kindern, sich selbst in den Figuren auf dem Bildschirm zu sehen. […] Wir können alle glücklich, traurig, lustig, freundlich und manchmal auch ein bisschen frech sein… Peppa ist echt.“

Wie Edwards weiter ausführt, sei Peppas schlechtes Benehmen die perfekte Gelegenheit für Eltern, ein solches Verhalten anzusprechen. In meinen Augen macht sie es sich damit aber etwas zu einfach. Wieso können nicht schon Mama und Papa Wutz dieses Gespräch suchen, um Peppa das eigene Verhalten reflektieren zu lassen? Stattdessen wiederholt die Serie hier immer und immer wieder das Fehlverhalten des Mädchens, das sogar noch von den Eltern und Großeltern bestärkt wird.

Mit dieser Meinung stehe ich nicht allein da:

„Die Serie hat meine Tochter dazu gebracht, mir zu sagen ‚Papa, du hast einen dicken Bauch!‘“

„Der Hauptgrund, warum es aus unserem Haus verbannt wurde: Mein Sohn ging in der Öffentlichkeit auf eine korpulentere Dame zu und fing an, sie so anzumachen, wie sie es mit dem Vater in der Serie tun. Nein, genug davon“

„Mein Sohn hat angefangen, das Verhalten nachzuahmen, nachdem er ‚Peppa Wutz‘ gesehen hat. Wir mussten mehrere Gespräche darüber führen, weshalb ein solches Verhalten nicht in Ordnung ist. Ich war so froh, als er zu alt für die Serie wurde.“

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Fazit: Peppa und ich werden keine Freunde mehr

Zugegeben: Papa Wutz fühlt sich wegen der Witze nie langfristig schlecht, oft lacht er sogar gemeinsam mit seiner Familie darüber. Im Grunde könnte man also argumentieren, dass die Serie den Kindern näherbringt, ein „Dickbauch“ sei nichts Schlimmes. Doch wieso muss das Aussehen überhaupt zur Sprache kommen? Zumal alle erwachsenen Schweine in der Kindersendung ungefähr die gleiche Statur aufweisen.

Klar, eine Kinderserie sollte auch einfach Spaß machen dürfen. Sie muss nicht immer lehrreich sein. Aber sie sollte eben auch kein schlechtes Vorbild präsentieren. Ja, wir alle dürfen hin und wieder traurig und frech sein – auch Peppa. Wirklich wertvoll wird die Darstellung dieser Eigenschaften aus meiner Sicht aber erst, wenn „Peppa Wutz“ sie hinterfragen und einordnen würde.

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