„Percy Jackson: Die Serie“ nutzte nun die Gelegenheit, die Darstellung der ikonischen Medusa näher an die mythologische Ursprungsgeschichte heranzuführen, als sie in der Romanvorlage erzählt wird.
„Percy Jackson: Die Serie“ durfte sich über einen ganz besonderen Erfolg freuen: Die Premiere der ersten Folge am 20. Dezember sicherte sich einen der Top-5-Plätze der am meistgeschauten Serienstarts innerhalb der ersten Woche. Dieser Erfolg spiegelt sich auch in den Reaktionen der Kritiker*innen und Fans wider: Auf Rotten Tomatoes erhielt „Percy Jackson: Die Serie“ von den Kritiker*innen satte 96 %, von den Fans stolze 87 %.
Mittlerweile sind drei Folgen auf Disney+ verfügbar. In der neusten Folge „Wir besuchen das Emporium der Gartenzwerge“ treffen Percy (Walker Scobell) und seine Freund*innen Annabeth (Leah Jeffries) und Grover (Aryan Simhadri) auf Medusa (Jessica Parker Kennedy). Unter Fans von Rick Riordans „Percy Jackson“-Buchreihe ist die Begegnung zwischen Percy und Medusa eine ikonische Szene: Percys Sieg über Medusa gilt als einer der ersten großen Triumphe des jungen Halbgottes gegen eine mächtige mythologische Figur.
Die Inszenierung der schlangenhaarigen Gorgone stellte für die kreativen Köpfe hinter „Percy Jackson: Die Serie“ jedoch eine Herausforderung dar: In Riordans Buch wird Medusa aus der Sicht eines zwölfjährigen Junges beschrieben, der sich schlichtweg vor ihr fürchtet. Diese Perspektive sollte in der Serie durch einen näheren Bezug zur griechischen Mythologie ergänzt werden – allerdings ist Medusas ursprüngliche Vorgeschichte weitaus düsterer.
Achtung: Es folgt eine Beschreibung von sexuellen Übergriffen.
Falls ihr „Percy Jackson: Die Serie“ noch keine Chance gegeben haben solltet, kann euch dieser Trailer wohlmöglich dazu animieren:
Deswegen wird Medusa in der Serie anders inszeniert als im Buch
– Achtung: Es folgen Spoiler zu „Percy Jackson: Die Serie“ Folge 3 „Wir besuchen das Emporium der Gartenzwerge“ –
In der griechischen Mythos ist Medusa anfangs eine menschliche Frau, die aus Verehrung für die Göttin der Weisheit Athene ein Zölibatsgelübde ablegt. Dennoch hat Medusa danach eine sexuelle Beziehung mit dem Meeresgott Poseidon. Viele Interpretationen gehen allerdings davon aus, dass die die sexuelle Beziehung nicht einvernehmlich war und dass Poseidon Medusa vergewaltigt hat. Athene bestraft Medusa für den Verstoß gegen ihr Gelübde und verwandelt sie in eine hässliche Gorgone, die jeden versteinert, der ihr in die Augen sieht. Die Geschichte endet damit, dass der Halbgott Perseus – nach dem Percy benannt ist – Medusa enthauptet und Athene ihren Kopf schenkt.
In „Percy Jackson: Die Serie“ wird Medusas Ursprungsmythos etwas eingehender adressiert als in den Büchern. Rebecca Riordan, die Ehefrau von Rick Rioardan und eine der ausführenden Produzent*innen der Serie, verriet, dass Medusas Geschichte eines der ersten Themen war, über welches im Schreibraum diskutiert wurde. Da die Bücher aus Percys Sicht erzählt werden, sah Rebecca Rioardan in der Neuinszenierung die Gelegenheit, Medusas Seite der Geschichte darzustellen (via Variety).
Da die Serie eine FSK-Altersempfehlung ab 12 Jahren hat, wird Medusas Geschichte natürlich nicht allzu explizit erzählt. Wenn man aber den Mythos im Hinterkopf behält, fallen einem unschwer die Parallelen zwischen Medusas Schilderung der Ereignisse zwischen ihr und Percys Vater Poseidon in der Serie und der griechischen Sage auf.
Co-Showrunner Jon Steinberg beschrieb die Umsetzung in der Serie wie folgt (via Variety):
„Wenn du weißt, wovon sie spricht, weißt du, wovon sie spricht. Wenn du zu jung bist, um an diesem Gespräch teilzunehmen, wird es dich nicht stören. Du siehst nur diese Szene über diese Frau, die kompliziert zu sein scheint.“
Die Serie versucht, Medusa komplexer und sympathischer darzustellen, da sie, wie auch Percy, von Poseidon im Stich gelassen wurde. Sie wird nicht einfach als monströse und furchterregende Gorgone porträtiert, sondern es wird auch erzählt, wie sie zu dem wurde, was sie ist. Schließlich endet Medusas Geschichte in der Serie wie im Buch, indem Percy sie nach dem Vorbild seines Namensvetters enthauptet, um sich und seine Begleiter*innen zu schützen.
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