Queen of Drags

Handlung und Hintergrund

Mit „Queen of Drags“ gibt ProSieben im November 2019 den Startschuss für eine neue Casting-Show im Reality-TV-Format. Angelehnt an die erfolgreiche US-amerikanische Sendung „RuPaul’s Drag Race“ messen sich nun auch in Deutschland zehn Kandidat*innen in verschiedenen Kategorien, um sich am Ende den Titel „Queen of Drags“ zu sichern. ProSieben möchte nach eigenen Angaben so der facettenreichen Kunstform der Dragqueens eine Bühne geben, ihre Wandlungsfähigkeit, Extravaganz und ihr Showtalent präsentieren, sowie einen Blick hinter die Kulissen wagen und die Menschen zeigen, die hinter den pompösen Kostümen stecken. Im Vorfeld erntete die Serie allerdings eher negative Kritik – ob und inwiefern diese berechtigt ist, wird sich im Verlauf der ersten Staffel zeigen.

Konzept der Show

In „Queen of Drags“ messen sich zehn Kandidat*innen in verschiedenen Disziplinen. Jede Woche erwartet das Publikum eine neue Inszenierung einer Vaieté-Show mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Ein Fernsehteam begleitet die Teilnehmer*innen außerdem bei den Vorbereitungen zur Show samt Kostümproben, Gesangs- und Tanztraining sowie in der Luxus-Villa in Los Angeles, wo die Dragqueens während der Dreharbeiten zur Show leben.

Durch die Jury, bestehend aus „Germanys Next Topmodel“-Jurorin Heidi Klum, „Tokio Hotel“-Sänger Bill Kaulitz und Eurovision-Songcontest-Gewinner Conchita Wurst, soll wöchentlich ermittelt werden, wer von den Dragqueens am besten das Thema getroffen und wer das Publikum mit seiner Persönlichkeit, Gesang und Tanz überzeugt hat. Unterstützung erhält die Jury von wechselnden prominenten Gast-Juroren. Nach einem Punktesystem wird die „Queen of the Week“ ermittelt, wer die niedrigste Punktzahl hat, fliegt raus.

Wer überhaupt teilnimmt und wo die Drags in der Social-Media-Welt zu finden sind, erfahrt ihr in unserer Kandidaten-Bilderstrecke.

Sendetermine und Stream

Der Startschuss für „Queen of Drags“ fällt am Donnerstag, den 14. November 2019, um 20.15 Uhr auf ProSieben. Im Anschluss erwartet uns wöchentlich zur gleichen Sendezeit eine neue Folge der Show. Solltet ihr zu Hause keinen Fernseher haben, könnt ihr „Queen of Drags“ im Stream verfolgen, und zwar im kostenlosen Live-TV-Angebot von Joyn. Auch unterwegs müsst ihr keine Episode verpassten, dank der Joyn-App, die ihr kostenlos für Android-Geräte beziehungsweise Apple herunterladen könnt.

Hintergründe und Kritik

RuPaul hat es mit seinem „Drag Race“ im englischsprachigen Raum vorgemacht. In Amerika wird die Sendung bereits seit 2008 ausgestrahlt und erfreut sich seither einer wachsenden Fangemeinde, die die Vielfalt dieser Kunstform und ihren positiven Einfluss auf das Selbstbewusstsein der LGBT-Bewegung feiert. Bis dieses Phänomen nach Deutschland kam, dauerte es eine ganze Weile: Erst 2015 sorgte TLC Deutschland dafür, dass auch hierzulande die kunterbunte Show ausgestrahlt wurde. Mittlerweile hat Streaminganbieter Netflix die Vertriebsrechte und stellt seinen Nutzern alle Staffeln der Serie zur Verfügung.

„Queen of Drags“ hat RuPauls Show zwar zum Vorbild, steht aber – gerade im Vergleich mit dem amerikanischen Vorreiter – in der Kritik. Besonders die Wahl von Heidi Klum als Jurorin, die beim eher frauenfeindlichen Format „Germanys Next Topmodel“ federführend ist, kam in der LGBT-Gemeinde nicht besonders gut an. Es wurde sogar eine Petition gestartet, die die negative Stimmung gegenüber der Jurorenwahl aufzeigt (via queer.de). Auch die Bloßstellung der Dragqueens und klischeehafte Dramen wurden seitens der queeren Szene befürchtet. Ein abschließendes Urteil kann wohl erst im Laufe der Staffel gefällt werden.