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„Reacher“-Star Alan Ritchson packt über schwierige Zeit vor Amazon-Action-Hit aus

„Reacher“-Star Alan Ritchson packt über schwierige Zeit vor Amazon-Action-Hit aus
© IMAGO / Future Image

In einem ausführlichen Interview packt der Schauspieler über seinen Durchbruch dank der Amazon-Hit-Serie aus – und beschönigt dabei auch nicht die etlichen Rückschläge.

Dank der Titelrolle in „Reacher“ ist Alan Ritchson heute ein weltweit bekannter Schauspieler, dessen Filmkarriere nun auch mächtig Fahrt aufnimmt. Der Weg dahin war allerdings voller Widrigkeiten, über die er jetzt in einer umfangreichen und äußerst lesenswerten Coverstory für The Hollywood Reporter in überraschend offener Art berichtet.

Ein Studium in Musik und Theater in Niceville, Florida schmiss er nach zwei Jahren hin, weil ihm das Schauspiel auf der Bühne als zu klein erschien. Um sich danach über Wasser zu halten, arbeitete er in einem Sandwichladen in einer Tankstelle – wo ihm ein*e Kund*in nahelegte, aufgrund seines Aussehens eine Karriere als Model zu starten. Gesagt, getan: Ritchson zog kurz darauf nach Miami, wo er eine Agentur fand und dort zu deren bestbezahltem Model aufstieg.

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Die Branche hat aber erhebliche Schattenseiten, wie Ritchson deutlich machte:

„Seien wir ehrlich, das ist wie legalisierter Sexhandel. Die Branche ist nicht reguliert und es ist ein weithin bekanntes Geheimnis, dass man, wenn man für einen Job angeheuert wird, im Grunde genommen an einen Fotografen weitergereicht wird, um gehandelt zu werden.“

Der heutige Schauspieler machte in dieser Zeit seines Lebens einige schreckliche Erfahrungen. So könnte er die Fälle, in denen er sexuell ausgebeutet wurde, nicht an seinen zehn Fingern abzählen, wie er angab. Nach einem sexuellen Übergriff zog er die Konsequenzen und beendete seine Model-Karriere.

Alan Ritchson ist nicht der einzige bekannte Schauspieler, der früher einen ganz anderen Job hatte:

Alan Ritchsons schwierige Anfänge in Hollywood

Seine erste Arbeit in Hollywood fand er anschließend dank der Castingshow „American Idol“, wo er es 2004 unter die letzten 32 Teilnehmer*innen schaffte. Danach leiteten ihm Freunde einige Vorsprechen weiter, seine erste Rolle hatte er in einem kleinen Horrorfilm namens „The Butcher“ in 2006. Erstmals auf sich aufmerksam machen konnte Ritchson dann in „Smallville“, wo er die Rolle des Aqauman ergatterte. Nach Auftritten in vier Folgen fiel ein eigentlich versprochenes Spin-off für ihn jedoch ins Wasser.

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In dieser Zeit hangelte sich Ritchson von einem kurzen Schauspieljob zum nächsten; wenn er gerade daran dachte, eine andere Karriere einzuschlagen, konnte er sich zum Glück einen neuen Part sichern. Seine wirklich große erste Rolle hatte er dann in der College-Football-Sitcom „Blue Mountain State“ – doch der erhoffte Durchbruch blieb aus. Ein Vorsprechen für Thor verhaute er, weil er es nicht ernst nahm.

Daraus lernte Ritchson jedoch, nahm Schauspielstunden und feilte an seinem Handwerk. In der Folge ergatterte er kleinere Rollen in unter anderem „Die Tribute von Panem – Catching Fire“, „Black Mirror“ und „Brooklyn Nine-Nine“. Nebenbei arbeitete er zudem als Produzent, doch er hatte zunehmend mit psychischen Problemen zu kämpfen.

2019 versuchte Ritchson, sich in seinem Dachboden durch Erhängen das Leben zu nehmen. Als er bereits an dem Strick hing, sah er jedoch laut eigener Aussage eine Version seiner drei Söhne, die ihn darum baten, es nicht zu tun. Die „eine Million Klimmzüge“, die er in seinem Leben gemacht hatte, zahlten sich in dieser Situation zum Glück aus: Alan Ritchson gelang es, sich nach oben zu ziehen, bevor er das Bewusstsein verlor. Er suchte anschließend ärztliche Hilfe auf und wurde mit einer bipolaren Störung diagnostiziert; später folgte eine Diagnose für ADHS. Danach fand er tatsächlich wieder in die Spur, indem er die Droge MDMA probierte, die auch als Therapiemittel für PTSD genutzt wird.

So blickt Alan Ritchson auf seine „Reacher“-Zukunft

2022 folgte dann der erhoffte endgültige Durchbruch dank „Reacher“, auch wenn es erneut ein schwieriger Weg war, bis Alan Ritchson die Rolle bekam. Nach der ersten Castingrunde konnte sich niemand durchsetzen. Eine erneute Sichtung der Videos vom Vorsprechen brachte die Verantwortlichen zu der Vermutung, dass Ritchson der Richtige sein könnte. Bei der eher stummen Szene überzeugte er mit seinem Schauspiel über die Augen, wobei er sich an Kim Coates Darbietung aus „Waterworld“ orientiert hatte. Es dauerte anschließend allerdings weitere acht Monate, bis Richtson endlich die Zusage erhielt.

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Diese Chance wollte er nicht ungenutzt verstreichen lassen, weswegen er bei den Dreharbeiten konstant bis an die Schmerzgrenze ging – und darüber hinaus. So brach er sich während der Aufnahmen für die erste Staffel einen Knochen in der Schulter, wodurch er in Kampfszenen seinen Arm nicht mehr heben konnte. Er biss allerdings die Zähne zusammen und besuchte erst nach Drehschluss einen Arzt, wobei auch erkannt wurde, dass sein Testosteron-Level viel zu niedrig ist. In für Hollywood-Verhältnisse erstaunlicher Ehrlichkeit sprach Ritchson erneut darüber, dass er inzwischen Testosteron nimmt:

„Sehen Sie, ich bin jetzt 41. Auch ohne den Stress einer großen Fernsehshow produziert der Körper nicht mehr so viel, aber als Männer brauchen wir es. Es ist für eine Menge Mechanismen in unserem Körper verantwortlich. Es ist ein Stimmungsstabilisator. Es hilft beim Aufbau schlanker Muskeln und aktiviert die Synapsen. Ich habe meinen Körper für ‚Reacher‘ in der ersten Staffel ohne all das aufgebaut. Ich bin nie auf die Idee gekommen, dass das eine Möglichkeit sein könnte. Die Einnahme von Testosteron macht all diese Dinge einfacher: Muskeln aufbauen, gesund bleiben, den Körper reparieren, schlank bleiben. Warum sollte ich das geheim halten?“

Kein Wunder, dass Ritchson die Rolle jetzt nicht mehr hergeben will. Es gibt laut ihm nur eine Sache, die seine Zeit als Reacher beenden könnte und das ist sein eigener Körper:

„Ich bin es dem Publikum schuldig, so viele dieser Bücher zu erforschen, wie es mein Körper zulässt und ich bin es den Leuten schuldig, die mir eine Chance gegeben haben, als ich für sie ein großes Risiko war. Sie haben mir eine echte Karriere ermöglicht.“

Zum Glück kann sich auch Amazon-Studio-Chefin Jennifer Salke niemand anderen mehr für den Part vorstellen:

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„Wir werden Alan so lange haben, wie er Jack Reacher spielen wird. Ein Ende ist nicht in Sicht und hoffentlich wird das noch sehr, sehr, sehr lange der Fall sein.“

Kein Wunder, dass man die Zusammenarbeit fortsetzen will: Die Actionserie ist einer der größten Hits von Amazon Prime Video, „Reacher“ Staffel 3 entsprechend schon längst bestellt. Doch auch im Filmbusiness steigt Ritchson jetzt so richtig durch. Für Guy Ritchie stand er an der Seite von Henry Cavill, der die Hingabe seines Kollegen in der Coverstory bewundert, für „The Ministry of Ungentlemenly Warfare“ vor der Kamera. Den äußerst schmissigen ersten Trailer dazu könnt ihr euch hier ansehen:

Zudem wird Alan Ritchson an der Seite von Hollywood-Veteran Arnold Schwarzenegger in einer Weihnachtskomödie zu sehen sein, mit „King of Queens“-Star Kevin James spielt er in einer Actionkomödie mit und auch ein Netflix-Sci-Fi-Actionfilm steht an. Zudem ist eine Wiederbelebung von „Blue Mountain State“ im Gespräch. Es scheint also, als habe die Karriere des „Reacher“-Stars gerade erst so richtig begonnen.

Mit einer Glatze kann Alan Ritchson im Gegensatz zu vielen seiner Action-Kollegen nicht glänzen. Erkennt ihr diese Krawall-Veteranen nur anhand ihres fehlenden Haupthaars?

Action-Filmquiz: Erkennt ihr 15 Actionstars nur anhand der Glatze?

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