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Krassester „Reacher“-Moment: Amazon weicht in einer Szene deutlich vom gewöhnlichen Serien-Stil ab

Krassester „Reacher“-Moment: Amazon weicht in einer Szene deutlich vom gewöhnlichen Serien-Stil ab
© Amazon MGM Studios

Amazons Acion-Hit „Reacher“ stellt regelmäßig die Belastbarkeit des Publikums auf die Probe. Eine Szene verlangt dabei besonders abgebrühte Nerven.

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Dass Jack Reacher (Alan Ritchson) mit seinen Gegnern nicht gerade zimperlich umgeht, ist wohl kein Geheimnis. Die Action-Serie schreckt nicht vor Knochenbrüchen mit schallenden Knackgeräuschen, blutigen Boxkämpfen und durchgesägten Halsschlagadern zurück. In der zweiten Staffel kommt es allerdings zu einer Szene, die auf ganz andere Art und Weise brutal ist – und dadurch nur schwer zu ertragen.

– Achtung: Es folgen Spoiler zu Folge 7 der aktuellen Staffel –

Reachers Warnung trifft auf taube Ohren

„Reacher“ untersteht der FSK 16. Und das ist in Anbetracht der Rigorosität, die die Amazon-Serie an den Tag legt, auch nicht verwunderlich. Die Rachegelüste des Titelhelden schießen gern mal übers Ziel hinaus – statt ein Bein gebrochen zu bekommen, haben seine Feinde ganz schnell eine Kugel im Kopf. Letzteres hätte sich wohl auch Bösewicht Grant (Mishka Thébaud) gewünscht. Zur Erinnerung: Er hatte in Folge 6 Russo (Domenick Lombardozzi) erschossen.

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Eigentlich dachte Reacher, Grant mit dem Auto überfahren und getötet zu haben. Als er erfährt, dass Russos Mörder den Aufprall überlebt hat, macht sich Reacher gemeinsam mit Neagley (Maria Sten) auf ins Krankenhaus, um ihm einen Besuch abzustatten. Im Zimmer angekommen, fackelt Reacher nicht lange, packt Grant am Hals und spricht direkt eine Warnung aus:

„Wenn Sie schreien, reiße ich Ihnen die Luftröhre raus und Ihr letzter Gedanke wird sein: ‚Scheiße, er hat’s echt getan!‘“

So kommt es zwar nicht, doch als Grant behauptet, nichts über die Pläne seines Auftraggebers Langston (Robert Patrick) zu wissen, bedient sich Reacher einer anderen Foltermethode, die an Grausamkeit wohl kaum zu übertreffen ist. Dabei spielt ihm Grants Zustand in die Karten, denn weil dieser sein Krankenbett nicht verlassen darf beziehungsweise kann, wurde ihm ein Blasenkatheter gelegt.

Reacher schreitet zur Tat: Grauenvolle Foltertirade nimmt ihren Lauf

Ruhig und genügsam beginnt Reacher zu erklären, was er nun mit Grant vorhat:

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„Wissen Sie, wie ein Katheter funktioniert? Da ist ein aufgeblasener Ballon in Ihrer Blase, damit er nicht verrutscht. Wenn ich den Ballonport mit Luft fülle, wird er platzen und ihre Harnröhre zerreißen wie eine Piñata. Ich hab‘ schon viele Jungs schrecklich zugerichtet, aber das hab‘ ich noch nicht gemacht. Ehrlich gesagt bin ich neugierig, wie Sie reagieren werden. Also, wenn ich Sie wäre, würde ich anfangen zu reden.“

Da sich Grant weiter in Schweigen hüllt, greift Reacher zur Spritze und pumpt wie versprochen Luft in den Port des Katheters. Sofort beginnt Grant schmerzerfüllt zu schreien, was Neagley durch Zudrücken seines Mundes zu unterbinden weiß. Sie scherzt, sie könne nicht verstehen, was er sage, woraufhin Reacher den Spritzenkolben weiter herunterdrückt.

Unter Schmerzen packt Grant erste Informationen aus. Aber das reicht Reacher noch nicht. Ohne Hemmungen pumpt der ehemalige Militärpolizist weiter Luft in den Ballonport und beschert Grant erneut grauenvolle Qualen. Doch der schwört, nichts weiter zu wissen. Zunächst gibt Reacher nach – immerhin würde eine geplatzte Harnröhre Fragen aufwerfen. Dennoch kommt Grant nicht ungeschoren davon. Statt am Ballonport setzt Reacher die Spritze nun am Venenkatheter an, um eine tödliche Embolie auszulösen – „ein Abschiedsgeschenk von Gaitano Russo“, wie er es nennt.

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Wenn ihr nach dieser Szene etwas Ablenkung braucht, legen wir euch diese Filme ans Herz:

„Reacher“-Szene sorgt für Phantomschmerz und Unbehagen

Dieser Teil des Artikels spiegelt die Meinung der Autorin wider und nicht zwangsweise die aller kino.de-Redakteur*innen.

Die Bilder, wie Grant im Folgenden mit schüttelndem Körper verstirbt, sind eine Nummer für sich und dürften zumindest bei den Zuschauenden, die schon mal einen Venenkatheter hatten, Unbehagen auslösen. Doch die beabsichtigte Embolie kommt für Grant so überraschend, dass wir weder Schmerzensschreie noch Qual in seinem Blick wahrnehmen können.

Deutlich erschütternder kommt für mich das „Spiel“ mit dem Blasenkatheter daher. Schon allein die malerische Beschreibung der zerfetzten Harnröhre löst bei Grant – und bei mir – pures Entsetzen aus. Da zu diesem Zeitpunkt nicht klar ist, ob Reacher sein Folterverhör bis zum Schluss durchziehen wird, musste ich an dieser Stelle tief durchatmen, um weiter das Geschehen auf dem Bildschirm verfolgen zu können. Zu einem Gefühl des Unbehagens nistete sich direkt ein Phantomschmerz in meinem Körper ein. Wem es bei Grants angsterfülltem Blick nicht zumindest im Unterleib ziept, kann es meiner Meinung nach definitiv mit Reachers Abgebrühtheit aufnehmen.

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Die Amazon-Serie spielt hier skrupellos und eiskalt mit Erwartungen, Ängsten und Erfahrungen. Bisher hat uns „Reacher“ größtenteils mit groben Gewaltexzessen begleitet, die mit Knochenbrüchen und Blutlachen daherkamen – teilweise schwer anzusehen, aber auf jeden Fall erträglich. Eine derart unmenschliche Kombination aus psychischer und physischer Pein kam für mich an dieser Stelle jedoch aus dem Nichts und traf mich derart unerwartet, das mir hier so ziemlich alles abverlangt wurde. Für mich geht dieser Moment deshalb ohne Zweifel als die heftigste „Reacher“-Szene aller Zeiten in die Geschichte ein.

Für viele dürfte die Krankenhaus-Szene schon fast an einen Horrorfilm erinnern. Ob ihr in dem Genre überleben könntet, verrät euch unser Quiz:

Das große Klischee-Quiz: Würdest du in einem Horrorfilm überleben?

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