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„Reservation Dogs" Staffel 3 ist bestellt! Wann starten die neuen Folgen?

„Reservation Dogs" Staffel 3 ist bestellt! Wann starten die neuen Folgen?
© IMAGO / Picturelux

Die Geschichte ist noch nicht zu Ende, eine dritte Staffel „Reservation Dogs“ ist sicher!

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In Deutschland hat Karl May viel dazu beigetragen, dass hierzulande ein seltsam romantisch-verklärtes Bild über die Native Americans vorherrscht. Dabei interessiert die wenigsten Menschen hierzulande, wie es den „Indianern“ in den USA und Kanada wirklich geht und wie sie leben. Noch weniger wird wahrgenommen, dass wir es dort mit über 500 verschiedenen „Nations“ zu tun haben, die verschiedene Sprachen sprechen und ein unterschiedliches kulturelles Leben führen.

Dumme Klischees haben Auswirkungen auf das Leben echter Menschen

Für die meisten Bewohner*innen in Deutschland existiert ein Klischeebild, das sich in erster Linie an den federgeschmückten Häuptlingen der Plains orientiert. Für viele hier sind „die Indianer“ vor allem Fantasiegestalten und daher nimmt es nicht wunder, dass wir auch 2023 noch immer nichts Sonderbares daran finden, dass sich unsere Kinder zu Fasching oder anderen Kostümfesten entsprechend unserer Karl-May-Fantasien kleiden.

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Aber es gibt 6,8 Millionen reale Menschen, die damit leben müssen, Nachfahr*innen eines gigantischen Genozids zu sein. Bevor die Siedler*innen begannen auf dem amerikanischen Kontinent zu wüten, lebten dort um die 50 Millionen indigene Menschen. Auch heute noch haben die Natives mit Diskriminierung im eigenen Land zu kämpfen, was sich auch in der hohen Selbstmordrate indigener Jugendlicher widerspiegelt.

Wer „Indianer spielt“ und echte Menschen zu Fantasiewesen degradiert, trägt mit dazu bei, dass die reale Lebenssituation der heute lebenden Natives weiter unbeachtet bleibt und sich dumme Klischees, wie das des ständig besoffenen Reservatbewohners, hartnäckig in den Köpfen der Menschen halten. Auf diese Weise wird Solidarität unterbunden, die dringend nötig wäre, damit die kanadische und US-amerikanische Regierung mehr Druck verspürt, sich an Verträge zu halten und die indigene Bevölkerung besser zu behandeln. Falls ihr euch mehr für die Auswirkungen von Klischees und Vorurteilen auf das tatsächliche Leben der Betroffenen interessieren solltet, empfehlen wir euch den Film „Forget Winnetou! Loving in the Wrong Way“ von Red Haircrow, der in Deutschland lebt und dessen Blog weitere spannende Informationen zum Thema für euch bereithält. Den Trailer zum Film könnt ihr euch hier anschauen:

Mangel an authentischer Darstellung auch in Filmen und Serien

Auch in den meisten Filmen und Serien bestimmen Klischees weißer Menschen, wie Natives dargestellt werden. Und obschon es genügend spannende Schauspieler*innen in der indigenen Bevölkerung gibt, werden oftmals andere für diese Rollen besetzt. Die Macher*innen zeigen selten Interesse dafür, eine authentische Darstellung auf die Leinwand zu bringen. Um ein Beispiel aus Deutschland zu bringen, wäre da stellvertretend die RTL-Neuverfilmung der Winnetou-Filme zu nennen, wo die Apachen Lakota sprechen. Dies ist aber nur ein Beispiel für viele misslungene Umsetzungen. Positiv hervorzuheben ist in diesem Kontext aber zum Beispiel „The Revenant“, ein Film, der auch unter Natives gefeiert wurde, weil die vorkommenden Pawnee tatsächlich Pawnee sprechen.

„Reservation Dogs“: Ein tolles Beispiel für eine Erzählung aus dem wahren Leben

Leider hat die Serie in Deutschland bisher nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdient hätte. Denn diese Produktion ist keine weiße Fantasie, sondern mit und von Native Americans gemacht. Was dort zu sehen ist, weicht stark von unseren Klischeebildern des Lebens im Reservat ab und ist somit äußerst lehrreich. Es ist aber nicht nur für Weiße, die etwas lernen wollen eine tolle Serie, sondern vor allem wichtig und wertvoll für Native Americans selbst, denn ihnen ermangelt es bisher stark an Repräsentationen auf dem kleinen und großen Screen. Diese dienen auch als Vorbilder, wie Paulina Alexis, eine der Darsteller*innen in „Reservation Dogs“, gegenüber Indian Country Today bemerkt, wollte sie immer Schauspielerin werden, hat dies aber nie laut gesagt, weil es keine Vorbilder in diesem Bereich gab. Es wäre daher toll, wenn auch hierzulande mehr Menschen der Serie eine Chance geben würden.

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„Reservation Dogs“ auf Disney+

In den USA erscheint die Serie bei Hulu, aber in Deutschland ist sie bei Disney+ zu sehen. Kürzlich ist die zweite Staffel dort gestartet, wer jetzt einsteigt, kann also die ganze Geschichte am Stück verfolgen. Abgesehen davon, dass ihr ein wenig Reservatsluft schnuppern könnt ohne selbst dorthin zu reisen, ist die Serie auch ausgesprochen unterhaltsam und mit einem besonderen Humor bestückt.

Mehr zu diesem speziellen Humor erfahrt ihr auch vom Cast der Serie bei Jimmy Fallon:

Wann startet die dritte Staffel „Reservation Dogs“?

Wenn ihr dann hoffentlich Blut geleckt habt und noch mehr von dieser genialen Serie sehen wollt, wird euch interessieren, wann mit dem Nachschub zu rechnen ist. Vermutlich, da rechtzeitig bestellt, wird die nächste Season in den USA wieder im August starten und im September 2023 ihr Finale feiern. Verzögert sich der deutsche Start auf Disney+ um einen ähnlichen Zeitraum, könnten wir im Februar 2024 in Deutschland mit den neuen Folgen rechnen.

Können wir anhand deiner Lieblingsserien dein Alter erraten?

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