In Folge 10 wurden allerhand brisante Details über die (vermeintlich) wahre Identität des Gargoyle-Königs verraten. Doch in dieser Woche glänzt der mysteriöse Strippenzieher mit Abwesenheit. In unserer Review fassen wir die Ereignisse für euch zusammen
Die 11. Folge von „Riverdale“ Staffel 3 bedient sich einiger Stilmittel des Film-Noir. „The Red Dahlia“ ist nicht nur eine klare Anspielung auf „The Black Dahlia“, einen der berühmtesten ungelösten Mordfälle der USA und Pate für mehrere Verfilmungen, sondern glänzt im Falle von „Riverdale“ auch mit einem Gastauftritt von Kelly Ripa. Nach der Promo besprechen wir die aktuelle Folge mit Spoilern.
Wer Hiram erschoss und welche Verwirrung das auslöst
Handlung: Archie versinkt weiterhin in Selbstmitleid. Selbst die Geste seines Vaters, ihn auf dem Bau arbeiten zu lassen, führt zu Streitereien im Hause Andrews. Als Archie Hiram im Krankenhaus besucht und kurz davor ist, ihn umbringen, wird er von einem unbekannten Angreifer überrascht. Diesen schlägt Archie in die Flucht und das Blatt wendet sich. Hiram erwacht, bietet Archie einen Waffenstillstand an und die Erzfeinde vertragen sich.
Anderswo versucht Jughead, auf Geheiß von Veronica herauszufinden, wer Hiram in der letzten Episode angeschossen haben könnte. Bei seinen Ermittlungen packt FP aus, dass er es war! FP wollte Rache dafür, dass Hiram einst Jughead auf dem Trichter hatte. Also schloss er einen Deal mit Hermione, Hiram zu erschießen, um im Gegenzug als Sheriff ernannt zu werden. Die Verwirrung hört an dieser Stelle nicht auf, denn Hermione hatte in den letzten Monaten eine Affäre mit dem totgeglaubten Sheriff Minetta und wollte FP nun absetzen. Doch FP kam ihr zuvor, sodass Hermione Minetta erschoss. Hiram weiß davon jedoch nichts und glaubt, dass Tall Boy ihn erschießen wollte.
Betty geht hingegen einer Spur nach, die sie ins Haus der Blossoms führt. Sie glaubt, dass die Selbstmorde auf Geheiß des Gargoyle-Königs in Verbindung zueinanderstehen. Nach dem Tod von Claudius Blossom ist sie überzeugt, dass auch sein Zwillingsbruder Clifford Blossom, der sich angeblich erhängt haben soll, in Wahrheit ermordet wurde. Der Autopsie-Bericht bestätigt ihren Verdacht – Penelope Blossom beichtet, dass sie einige Männer auf dem Gewissen habe. Und sagt nebenbei, dass Hirams Fizzle Rock in das Grundwasser gespült wurde und die Schlaganfälle verursacht hat.
Veronica versucht, während der Abwesenheit von Hiram sein Imperium zu schwächen und gleichzeitig die Familie zu schützen. Doch ihr Plan, die Lieferungen und Abholungen vorzutäuschen, geht nach einer Nacht-und-Nebel-Aktion nach hinten los. Weil Veronica alle Fizzle Rock Vorräte verbrennt, schwört Hermione, sich an ihrer Tochter zu rächen.
Archie und Hiram sind nun wieder Freunde
Highlights: Es ist viel passiert in der neuesten Folge von „Riverdale“. Und – man mag es kaum glauben – aber die Entwicklung von Archie gehört weiterhin zu den Stärken der Episode. Wahrscheinlich liegt es an dem Fakt, dass wir tatsächlich eine nachvollziehbare Entwicklung erleben. Nach der dramatischen Krankenhaus-Aktion begraben Archie und Hiram vorerst endlich das Kriegsbeil und Archie kommt auf den rechten Pfad zurück. Hurray!
Wenig überraschend führen Hermione und Hiram beide Affären. Besonders witzig ist, dass Hirams Mätresse von der Ehefrau von Mark Consuelos dargestellt wird - Kelly Ripa. Leider fällt ihr Gastauftritt hier mehr als kurz aus. Wir hoffen jedoch, dass sie nochmals in Riverdale vorbeischauen wird und erfreuen uns an den schönen Setbildern.
Bester Song & MVP: Josie hat in dieser Folge endlich einmal wieder mehr zu tun, als nur im Hintergrund zu stehen und zu singen. Zugegeben, das macht sie auch – und gibt „Sooner or Later“ zum Besten -, aber wenigstens reißt sie Archie im Anschluss aus seinem Selbstmitleid-Trott heraus. Sie schafft es sogar, dass er wieder an seine musikalische Laufbahn denkt! Danke Josie! Dafür verleihen wir dir den Preis als Most Valuable Player.
Zu viele Plot Twists versalzen die Suppe
Lowlights: Bei all den Twists und Turns, die „Riverdale“ in den letzten Wochen zu bieten hatte, kann man schon schnell den Überblick verlieren. Und irgendwie setzen sich langsam Ermüdungserscheinungen ein. Klar, wir freuen uns, wenn einige brisante Mysterien endlich gelöst werden. Doch die Art und Weise, wie das geschieht, hat uns doch verwundert. Warum sind alle Erwachsenen in Riverdale immer so erpicht darauf, den Sprösslingen ihre dunkelsten Geheimnisse so mir nichts, dir nichts auszuplaudern? Ihr könntet ins Gefängnis kommen? Oder euch zumindest neue Feinde machen?
Da hilft es auch nicht, wenn sich „Riverdale“ plötzlich dem Noir-Prinzip verschreibt. Auch sollte man sich wundern, dass Jugendliche einfach in ein Bordell hineinspazieren können. Oder dass Hirams Krankenbett so ungeschützt ist.
Die Folge fühlt sich im Großen und Ganzen mehr wie einer Filler-Folge an, um die Bausteine für eine große Enthüllung im Februar zu legen. Schließlich gehört der Februar neben November und Mai zu den Monaten, in denen die Sender-Bosse besonders auf die Quoten achten, um Serien zu verlängern oder abzusetzen. Nicht, dass man sich bei „Riverdale“ Sorgen wegen der Fortsetzung machen müsste. Leider müssen Zuschauer jedoch mit Folgen wie „The Black Dahlia“ vorliebnehmen, die zwar okay sind, jedoch nicht wirklich in Erinnerung bleiben.
Hermione und Penelope – was haben sie vor?
Größte Fragezeichen: Was genau ist der Plan von Hermione? Erst stellt sich heraus, dass sie FP auf Hiram loslässt, nebenbei jedoch zur Drogenbaronin aufsteigen möchte. Will sie Hiram hier ein Schnippchen schlagen? In der einen Sekunde spielt sie die Unschuld in Person, in der nächsten ermordet sie kaltblütig ihren Liebhaber und bedroht Jughead. So ganz sind ihre Taten in dieser Folge nicht nachzuvollziehen.
Auch Penelopes Enthüllung, dass sie wohl die Blossom-Zwillingsbrüder auf dem Gewissen hat, ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Wird diese Beichte ernsthafte Konsequenzen – also einen Gefängnisaufenthalt? – zur Folge haben? Hat sie etwa wirklich mehr mit den Morden des Gargoyle-Königs zu tun? Und wo bekommt sie nur ihr Gift her?
Fazit, Vorschau und Zuschauerkommentare: „Der wöchentliche Riverdale Rant“
Fazit: Unter dem Motto „Totgeglaubte leben länger“ wird uns eine Folge präsentiert, die sich klar an der Noir-Film-Ära orientiert — mit Enthüllungen im Minutentakt und doppeltem Spiel an jeder Ecke. Das kann gefallen, muss es jedoch nicht. Besonders begeistert dabei der nachvollziehbare Waffenstillstand zwischen Hiram und Archie. Sonst muss man sich nach „The Red Dahlia“ fragen, ob es in „Riverdale“ irgendwann einmal keine neuen Enthüllungen, Lügen oder ähnliches geben wird.
In der nächsten Folge wird der Fokus auf Kevin, Cheryl und Josie gesetzt. Außerdem werden erneut die Mysterien des Gargoyle-Königs thematisiert. Als Schmankerl dürfen sich die Bewohner auf Gladys Jones einstellen, die endlich in ihre alte Heimat zurückkehrt.