Von 2001 bis 2010 unterhielt „Scrubs“ die Fernsehzuschauer mit einer Mischung aus Comedy und ernsten Geschichten aus dem Krankenhaus. Im Zentrum stand dabei J.D. (Zach Braff) alias Flachzange, wie Dr. Cox (John C. McGinley) seinen Schützling gerne nannte. Im Schatten von J.D. erschimpfte sich Dr. Cox schnell die Rolle als Publikumsliebling und da das Ende von „Scrubs“ immerhin acht Jahre zurücklegt, haben wir uns gefragt: Was wurde eigentlich aus John C. McGinley?
Was wurde aus Dr. Cox aus „Scrubs“? Das macht John C. McGinley heute
Seit der ersten Folge war Dr. Cox ein fester Bestandteil von „Scrubs“ und mit über 180 Folgen sogar länger dabei als die eigentliche Hauptfigur J.D. Mit seinen Hasstiraden stahl er schnell allen die Show und hatte doch zugleich stets das Herz am rechten Fleck. Unvergessen bleibt beispielsweise sein Zusammenbruch in der Episode „Meine Schuld“. Percival Ulysses Cox, so sein voller Name, schaffte es im Laufe der Serie vom Stations- zum Chefarzt des Sacred Heart und war sogar in Staffel 9 dabei (wobei wir die Erinnerungen daran gerne begraben). Sein Darsteller McGinley bezeichnete ihn später als „größte Sammlung an Schäden auf diesem Planeten“, womit er wohl genau auf den Punkt gebracht hat, warum Dr. Cox trotz seiner ruppigen Art derart beliebt ist.
Was wurde aus Dr. Cox aus „Scrubs“? Das macht John C. McGinley heute
Viel von Dr. Cox beruhte dabei auf dem, der ihn verkörperte. Genau wie sein Part in der Serie redet auch John C. McGinley seine engen Freunde gerne mit Mädchennamen an. Zudem neigt er ebenfalls dazu, Leute anzupfeifen, was der Schauspieler aber als schlechte Eigenschaft bei sich selbst bezeichnet. Das ständige Tippen auf seine Nase hat John C. McGinley hingegen als Hommage an Robert Redfords Charakter aus „Der Clou“ in „Scrubs“ übernommen. Zusätzlich ist McGinley selbst Fan der Eishockey-Mannschaft Detroit Red Wings.
Was wurde aus Dr. Cox aus „Scrubs“? Das macht John C. McGinley heute
Die andauernden Hasstiraden gegen Hugh Jackman gehen trotz eines hartnäckigen Gerüchtes allerdings nicht auf John C. McGinley zurück. Angeblich habe dieser im Casting für die Rolle des Wolverine gegen Jackman verloren und sich deswegen spielerisch in „Scrubs“ gerächt. McGinley selbst meinte in einem Interview hingegen, dass Dr. Cox‘ Hass gegen den Australier eine Idee von „Scrubs“-Schöpfer Bill Lawrence war. Lawrence gab als Grund für die Ablehnung gegen Jackman wiederum an, er sei schlicht neidisch auf den Wolverine-Darsteller und das wollte er in seiner Serie humoristisch kompensieren.
Was wurde aus Dr. Cox aus „Scrubs“? Das macht John C. McGinley heute
Bevor John C. McGinley als Dr. Cox durchstartete, war er als Nebendarsteller bereits in großen Hollywoodfilmen bekannt. So war seine zweite Rolle in einem Kinofilm bereits die des Sergeant O’Neill in Oliver Stones Vietnamkriegsfilm „Platoon“. 1986 feierte der Darsteller damit im Alter von 27 Jahren einen gelungenen Einstand in Hollywood, nachdem er zuvor in Off-Broadway- und Broadway-Produktionen zu sehen war. Anschließend ging es für McGinley als Mann für die kleineren Rollen weiter. So spielte er unter anderem in „Wall Street“ mit, war in „Gefährliche Brandung“ zu sehen, tauchte in „Sieben“ auf und auch in „The Rock – Fels der Entscheidung“ sicherte er sich einen Part.
Was wurde aus Dr. Cox aus „Scrubs“? Das macht John C. McGinley heute
Diese beeindruckende Filmographie – auch wenn es nur Nebenrollen waren – konnte John C. McGinley im Anschluss an „Scrubs“ leider nicht aufrechthalten. Während seiner Zeit bei der Krankenhaus-Sitcom spielte er noch in den Komödien „Born to be Wild – Saumäßig unterwegs“ und „Sind wir endlich fertig?“ mit. Hiesige „Scrubs“-Fans dürfte sich deswegen der Eindruck aufgedrängt haben, dass sich McGinley zurückgezogen hat. Dem ist allerdings nicht so. Vielmehr gingen seine seltenen Kinoausflüge in den letzten Jahren nur etwas unter. Das Sportlerdrama „42 – Die wahre Geschichte einer Sportlegende“ und den Horrorfilm „Das Belko Experiment“ hat die breite Masse vermutlich nicht gesehen. Falls ihr Interesse habt, könnt ihr euch aber in beiden Filmen über einen Auftritt vom Dr.-Cox-Darsteller freuen.
Was wurde aus Dr. Cox aus „Scrubs“? Das macht John C. McGinley heute
Ansonsten blieb John C. McGinley dem Fernsehen treu. Wirklich durchschlagenden Erfolge hatte er damit allerdings ebenfalls nicht, weswegen viele seiner Projekte im deutschsprachigen Raum vermutlich unter dem Radar geblieben sein dürften. So war er beispielsweise in allen Folgen der Sitcom „Ground Floor“ von „Scrubs“-Schöpfer Bill Lawrence zu sehen. Die Serie brachte es allerdings nur auf zwei Staffeln mit insgesamt 20 Folgen und wurde 2015 wieder eingestellt.
Was wurde aus Dr. Cox aus „Scrubs“? Das macht John C. McGinley heute
Aktuell hat McGinley mit seiner neuen Serie allerdings wieder mehr Erfolg. In „Stan Against Evil“ spielt er die Hauptrolle des alten Sheriffs Stan Miller. Gemeinsam mit dem neuen Sheriff muss er darin gegen dämonische Mächte kämpfen, die ihr verträumtes kleines Städtchen bedrohen. „Stan Against Evil“ ist eine Mischung aus Horror und Comedy, weswegen sie nicht nur aufgrund des Titels an „Ash vs Evil Dead“ erinnert. Die ersten zwei Staffeln liefen recht erfolgreich, die dritte Season kommt 2018 ins US-Fernsehen.
Was wurde aus Dr. Cox aus „Scrubs“? Das macht John C. McGinley heute
Neben seinen schauspielerischen Darbietungen übte der „Scrubs“-Star in den letzten Jahren aber auch andere Tätigkeiten aus. So war er 2014 Moderator bei The E Street Radio und sprach unter anderem ausführlich über seine Vorliebe für Bruce Springsteen und ihre gemeinsamen Wurzeln in New Jersey. 2008 wurde er zudem ehrenamtlicher Schirmherr der University Philosophical Society am Trinity College in Dublin; McGinleys Ur-Großvater kommt aus Irland. Außerdem trat er in einigen Werbespots auf oder sprach sie ein, zudem war er der Sprecher einer Dokumentation über den Sieg der Detroit Red Wings im Stanley Cup 2008.
Was wurde aus Dr. Cox aus „Scrubs“? Das macht John C. McGinley heute
Zudem ist John C. McGinley im Vorstand der Global Down Sydrome Foundation, prominenter Botschafter der National Down Syndrome Society und Botschafter der Special Olympics. Sein Sohn Christopher, der aus McGinleys erster Ehe stammt, hat Trisomie 21. Deswegen war die Beteiligung an „Scrubs“ für John C. McGinley auch privat ein absoluter Glücksgriff. Zuvor hatte er laut eigenen Angaben Schwierigkeiten, ein Projekt zu finden, dass auch wirklich in Los Angeles gedreht wird. Dank „Scrubs“ konnte er nach seinem Drehtag einfach nach Hause fahren und sich um seinen Sohn Christopher kümmern.
Was wurde aus Dr. Cox aus „Scrubs“? Das macht John C. McGinley heute
Obwohl er den Charakter extrem mag, würde er Dr. Cox nicht erneut spielen. Fast 200 Episoden müssten laut John C. McGinley einfach reichen. Sollte es also tatsächlich einmal zu einem Revival kommen, müssten wir auf Dr. Cox eventuell verzichten. Auch einem möglichen „Scrubs“-Musical, das Bill Lawrence 2012 ins Gespräch brachte, würde McGinley fernbleiben. Seiner Ansicht nach hat er schlicht nicht das Zeug zum Musical-Darsteller.