Auch wenn „Sharp Objects“ als Miniserie angekündigt wurde, ließ das Finale die Möglichkeit für eine Fortsetzung offen. Heißt das, dass „Sharp Objects“ doch noch verlängert wird wie HBO-Vorgänger „Big Little Lies“? Wir haben die Chancen für eine 2. Staffel abgewogen.
Die Zeichen für eine potentielle 2. Staffel stehen zurzeit schlecht. In einem Interview ließ Showrunnerin Marti Noxon durchblicken, dass eine Fortsetzung unwahrscheinlich ist.
„Wir haben darüber nachgedacht. Ich persönlich fände es sehr spannend, Gillian Flynns Roman auf dem Bildschirm weiterzuerzählen. Es hängt ganz davon ab, ob wir das alte Team wieder zusammen bekommen und das ist momentan unmöglich. Wir haben ein paar Ideen durchgespielt. Aktuell sind das aber nur Luftschlösser.“
HBO hat mit „Big Little Lies“ noch eine andere Miniserie produziert, die überraschend verlängert wurde. Das ist unter anderen den Hauptdarstellerinnen Nicole Kidman und Reese Witherspoon zu verdanken, die sich als Produzentinnen beteiligten. Als dann die Autorin der Vorlage Liane Moriarty ihr OK gab, stand die Fortsetzung fest.
Die Ausgangsituation von „Sharp Objects“ sieht vergleichsweise schlecht aus. Amy Adams hat bereits in einem Interview erklärt, dass sie keine 2. Staffel mehr drehen möchte. Und da sie der Star der Serie ist, wird HBO wohl kaum eine Fortsetzung ohne sie in Auftrag geben. Falls Adams bei ihrer Entscheidung bleibt, könnte der Sender höchstens eine Anthologieserie entwickeln. Nach dem Flop von „True Detective“ werden die Verantwortlichen jedoch zurückhaltend bei solchen Formaten sein.
„Sharp Objects“ Staffel 2: So könnte es weitergehen (Achtung, Spoiler!)
Die Serie hat das Ende des Buches leicht variiert. Im Finale sehen wir, wie Adora (Patricia Clarkson) wegen Mordes verhaftet wird. Camille (Amy Adams) und Amma (Eliza Scanlen) bauen sich in St. Louis ein neues Leben auf. Ein Happy End? Keineswegs! Camille macht bald eine schreckliche Entdeckung. Amma hat ihr Puppenhaus mit den Zähnen der Mordopfer ausstaffiert. Die Serie endet damit, dass Amma ein halbes Geständnis ablegt: „Sag es bloß nicht Mama!“. Ob Camille ihre Schwester ausliefert oder nicht, bleibt offen.
Das Buch endet damit, dass Camille ihre Schwester an die Polizei übergibt und im Gefängnis besucht. Ein rundes Ende, das nicht viel Raum für Interpretationen lässt. Das Serienende deutet hingegen die Möglichkeit einer Fortsetzung an. Wird Camille ihre Schwester ausliefern und in ihre destruktiven Verhaltensmuster zurückfallen? Kann Amma entkommen und noch weiteres Unheil anrichten? Diese Fragen könnten die 2. Staffel umtreiben.
Solange Amy Adams keine Fortsetzung drehen will, müssen wir uns wohl oder übel mit dem offiziellen Ende und dem Schluss des Buches begnügen. Was nicht unbedingt schlecht sein muss. Nicht jede Miniserie braucht eine Fortsetzung. Was meint ihr, soll HBO eine 2. Staffel produzieren?