Soraya: Zweiteiler um die tragische Liebes- und Lebensgeschichte der persischen Prinzessin.
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Was wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht begann, endet ob der unbarmherzigen Zeitläufte in Depression und Einsamkeit: Als die gerade erwachsen gewordene Deutsch-Iranerin Soraya im Februar 1951 den jungen Schah-in-Schah Mohammed Reza Pahlevi heiratet, scheint sich trotz kultureller Unterschiede und einem anstrengenden Zeremoniell bei Hofe zunächst ein Mädchentraum erfüllt zu haben. Doch das Leben im Angesicht des persischen Pfauenthrons entwickelt sich bald zum Alptraum, da hinter den Kulissen verbittert ums Erdöl und die Herrschaft im instabilen Iran gekämpft und zudem bald eines offensichtlich wird: Die vom Volk verehrte Kaiserin kann dem Schah keinen Erben gebären.
Besetzung und Crew
Regisseur
Darsteller
- Anna Valle,
- Erol Sander,
- Michele Placido,
- Claude Brasseur,
- Anja Kruse,
- Mathilda May,
- Marco Vivio,
- Antonio Dechent,
- Sydne Rome,
- Caterina Vertova,
- Krista Stadler,
- Ina Popowa
Drehbuch
- Jacqueline Feather,
- David Seidler
Kritikerrezensionen
Soraya Kritik
Soraya: Zweiteiler um die tragische Liebes- und Lebensgeschichte der persischen Prinzessin.
Ein wenig Sitzfleisch und Geduld sollte der Zuschauer schon mitbringen. Denn der opulente und an deutschen, bulgarischen, italienischen und marokkanischen Schauplätzen gedrehte TV-Zweiteiler „Soraya“ braucht den gesamten ersten Teil, um jenseits von Kaschmirpullover-Glamour so etwas wie ein politisches Selbstbewusstsein bei der gleichnamigen Protagonistin zu entwickeln. Das mutet auf den ersten Blick bemüht an, beweist indes den gelungenen Versuch, quotenträchtigen Rosamunde-Pilcher-Kitsch mit Realpolitik zu verbinden. So zeigt Regisseur Lodovico Gasparini nicht bloß eine rehäugige, kinderlose Kaiserin, sondern auch ihre fruchtlosen Versuche, hinter der kalten Machtpolitik ein wenig soziale Wärme in Hof und Staat einzubringen. Das wirkt zunächst wie die Synthese aus „Sissi“ und „Evita“ - und bedeutet gleichermaßen, das dokumentarische Guido-Knopp-Theater mit den gleichen Waffen zu schlagen. Das melancholische Märchen von der im europäischen Exil aufgewachsenen persisch-deutschen Fürstentochter, die im Jahr 1951 eher zufällig einen Traumprinzen ehelicht und einige Jahre später der Rivalin Farah Diba weichen muss, um erst 2001 ihr unruhiges Jet-Set-Leben mit dem Tod zu beenden, wurde von Regisseur Gasparini bewusst auf die 1950-er Jahre in der trubeligen Wirtschaftswunder- und Kalte-Kriegs-Periode reduziert - also von Sorayas „Entdeckung“ als Liebling der Yellow Press bis zur grausamen Realität ihrer Kinderlosigkeit und dem endgültigen Bruch mit dem Schah.
Dabei wurde bewusst der Break vom glamourlastigen, farbenprächtigen Teil Eins zum grauen politischen Alltagsgesehen im zweiten Teil geschaffen, um neben der positiv angelegten Figur der Kaiserin auch die Metamorphose des zackig-liebenswürdigen Jung-Schahs zur hartherzig-unsicheren Marionette der westlichen Großmächte einzubauen. Überzeugend agieren vor allem die „Jungdarsteller“ Erol Sander und Anna Valle. Allerdings wartet die deutsch-österreichisch-italienische Koproduktion auch mit einer Garde aus bekannten Altstars auf, was manchem ein „Ach, den/die gibt’s auch noch“ über die Lippen bringt: u.a. Anja Kruse als Sorayas deutsche Mutter, Sydne Rome als Sorayas quirlige Tante, Mathilda May als liebenswerte Schah-Schwester, Krista Stadler als intrigante Schah-Mutter sowie Claude Brasseur und Michele Placido als politisch agierende Machtfiguren.
Fazit: Große öffentlich-rechtliche Pfingstunterhaltung mit sparsam dosiertem Kitsch und dem redlichen Bestreben, historisch so gut es eben geht „ausgewogen“ zu bleiben. aw.
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