Mit der Serie „Spuk in Hill House“ hat Netflix Fans ein ganz besonderes Horror-Schmankerl kredenzt. Die Serie, die auf Shirley Jacksons 1959 veröffentlichtem Roman „The Haunting of Hill House“ basiert, sorgte schon nach kurzer Zeit für eindeutige Publikumsreaktionen. Aber wusstet ihr, dass die Serie tatsächlich von einem wahren Ereignis inspiriert ist? Wir klären euch auf und verraten, was hinter der düsteren Geister-Geschichte steckt.
Die Geschichte…
„Spuk in Hill House“ wurde schon vor dem Netflix-Release hoch gehandelt und als eine der gruseligsten Serien bezeichnet, die jemals auf der Streaming-Plattform zu sehen waren. In der Roman-Adaption geht es um fünf Geschwister, die in einem alten Anwesen aufwachsen, das schon bald zu den gefürchtetsten Spukhäusern des Landes zählt. Nach vielen Jahren werden die mittlerweile erwachsen gewordenen Geschwister durch eine Tragödie gezwungen, in das unheimliche Haus zurückzukehren und dabei mit den Geistern aus ihrer Vergangenheit konfrontiert. Klingt nach einer erfundenen Spuk-Geschichte, oder? Tatsächlich hat sich die Autorin der Buchvorlage aber an einer wahren Geschichte orientiert…
Das Schloss Versailles
Laut der Sun basiert die Serie auf dem Leben der beiden Mädchen Charlotte Moberly und Eleanor Jourdain, die im Jahr 1901 das Schloss Versailles besuchten, während sie auf einem Städtetrip in Paris waren. Das Abenteuer nahm eine tragische Wendung, als sich die beiden jungen Britinnen in den Außenanlagen des Schlosses verliefen. Ursprünglich waren sie auf der Suche nach dem Petit Trianon, ein kleines Schloss, in dem auch Marie Antoinette im 18. Jahrhundert Zuflucht suchte.
Vom rechten Weg abgekommen…
Anstatt den üblichen Weg zu nehmen, der zu dem kleinen Schlösschen führte, bogen sie auf einen kleinen Pfad ab und entdeckten dort angeblich eine Zusammenkunft von mehreren Geistern.
Geister-Erscheinungen
Als erstes soll den beiden jungen Mädchen eine Frau erschienen sein, die ein weißes Tuch aus einem Fenster hin- und herbewegte. Außerdem begegneten sie einer Gruppe von Männern, die wie Gärtner der Schlossanlage gekleidet waren. Sie trugen lange, grau-grüne Mäntel sowie kleine dreieckige Hüte und warnten die beiden Mädchen davor, weiterzugehen.
„An Adventure“
Die beiden Mädchen verarbeiteten ihre Erlebnisse übrigens später in ihrem Buch „An Adventure“, welches von einem Großteil der Leserschaft allerdings nicht ernst genommen und ins Lächerliche gezogen wurde.
Wie ein lebendes Gemälde
Von den warnenden Gärtnern ließen sie sich allerdings nicht beeindrucken und setzten ihren Weg dennoch fort, um das Petit Trianon endlich zu finden. Moberly und Jourdain stießen kurz darauf auf eine Hütte, in dessen Türöffnung eine gruselig aussehende Frau und ein kleines Mädchen saßen, die Jourdain später als „Tableau vivant“ bezeichnete – die Nachstellung eines Kunstwerkes durch echte Personen.
Der Fremde
Die beiden jungen Mädchen gingen weiter und erreichten schließlich einen kleinen Wald, ähnlich demjenigen, der auch bei „Spuk in Hill House“ zu sehen ist. Dort ereignete sich die wohl gruseligste Erscheinung: Ein von Pocken befallener Mann mit einem schwarzen Umhang und einem großen Hut, den sie erst nur von hinten sahen. Langsam drehte sich der Fremde um, bis er vor ihnen stand und auch sein Gesicht zu sehen war.
Eine „abstoßende“ Erscheinung
In ihrer Version der Geschichte beschrieb Moberly ihn als die „abstoßendste“ Erscheinung mit einem „abscheulichen“ und „bösen, aber kaum sichtbaren Ausdruck“. Nachdem ihm der
Fremde erschienen war, begegneten sie wiederum einem anderen Mann mit großen dunklen Augen und schwarz gelocktem Haar, das sich unter seinem schwarzen Sombrero versteckte.
Erst dieser andere Fremde zeigte ihnen schließlich den richtigen Weg zu dem kleinen Schloss und ließ die Mädchen endlich an ihr Ziel gelangen.
Der Geist von Marie Antoinette?
Als sie schließlich am Schloss angekommen waren, entdeckte Moberly eine Frau im Gras der Parkanlage, die sie direkt anblickte. Zuerst vermutete sie eine Touristin, doch wenig später soll sie sich sicher gewesen sein, den Geist von Marie Antoinette gesehen zu haben, da die Kleidung der Frau mehrere Jahrhunderte alt war. Moberly und auch Jourdain sollen später davon überzeugt gewesen sein, dass sie durch die Zeit gereist sind.
(Achtung, Spoiler!) Auch in „Spuk in Hill House“ unternimmt Nell, eine der Schwestern, eine Zeitreise und entdeckt, dass die Frau mit dem gebrochenen Hals, die sie als Kind ständig heimsucht, in Wahrheit sie selbst ist.
Echte Geister-Geschichten
Laut Newsweek soll übrigens eine der Schwestern nach Eleanor Jourdain benannt worden sein. Ihre Namensvetterschaft ist also kein Zufall! Das Buch „An Adventure“ veröffentlichten die beiden Frauen später unter den Pseudonymen Elizabeth Morison and Frances Lamont. Obwohl viele ihren Geschichten nicht glaubten, wurde es dennoch eine kleine Sensation und viele rätseln bis heute über die seltsamen Erscheinungen.
Falls euch ihr euch jetzt nach weiteren, wahren Geistergeschichten zumute ist, empfehlen wir euch folgendes Video, das sich mit fünf echten Fällen des Geisterjäger-Paares aus „Conjuring“ beschäftigt.