Das nennt man dann wohl Pech: Eine YouTuberin hat ein Rollenangebot abgelehnt und dann später herausgefunden, dass es für Netflix‘ „Squid Game“ war.
Das gab es so bislang noch nie bei einer südkoreanischen Produktion auf Netflix: In 90 Ländern weltweit hat die Survival-Thriller-Serie „Squid Game“ nach kurzer Anlaufphase die Spitze der Charts erklommen, darunter in Deutschland, Großbritannien sowie in den USA. Nicht einmal die Verantwortlichen bei Netflix selbst hatten mit einem derart überwältigenden Erfolg gerechnet, wie Co-CEO Ted Sarandos auf der Code Conference in Beverly Hills zugab. Mehr noch, die Serie von Regisseur und Drehbuchautor Hwang Dong-hyuk („Silenced“) befinde sich auf dem besten Weg, die erfolgreichste Netflix-Serie aller Zeiten zu werden.
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Eine unglaubliche Entwicklung, wenn man bedenkt, dass niemand die Produktion bis zur Bereitstellung über den Streamingdienst auf dem Schirm hatte; vor allem nicht, als Netflix im September 2019 die Miniserie mit neun Episoden noch als „Round Six“ ankündigte. Eine, die ebenfalls nicht wusste, welche Gelegenheit sich ihr bot, ist YouTuberin Raye. Die aus dem US-Bundesstaat Minnesota stammende US-Amerikanerin lebt mit ihrem Freund Jin in Südkorea, beide betreiben den YouTube-Kanal „Raye & Jin“.
Im Oktober 2020 habe sie über Instagram eine Nachricht von einer Produktionsfirma erhalten, die nach Models und Schauspieler*innen gesucht hat, erklärt Raye in einem aktuellen YouTube-Beitrag:
„Es hieß: ‚Hey, wir suchen nach einem Model. Du bekommst ein Bodypainting. Du wirst nur im Slip sein und Nippel-Cover tragen. Du bekommst 5 Millionen Won (umgerechnet 4.300 US-Dollar beziehungsweise 3.600 Euro, Anm. d. Red.) für drei Tage Arbeit. Ich dachte mir, ‚Verdammt, 4.300 US-Dollar für drei Tage Arbeit? Ich könnte das machen!‘ Aber die Sache mit der Nippel-Bedeckung und der Unterwäsche hat mich echt nervös gemacht. Und bei diesen Jobs weiß man auch nicht wirklich, was das für Projekte sind. Meistens bleibt das ein Geheimnis, bis man tatsächlich auftaucht. Ohne zu wissen, was überhaupt gefilmt wird, habe ich abgelehnt, weil es irgendwie peinlich ist. Ich wollte nicht wirklich nackt und nur in Bodypainting für irgendein Projekt sein. Aber jetzt weiß ich, dass es für ‚Squid Game‘ war, die Nummer 1 auf der Welt! Es wäre so cool gewesen, Teil davon zu sein.“
Auf die innere Stimme hören kann mal gut und auch mal schlecht sein. Das hat Raye beim Angebot für „Squid Game“ definitiv am eigenen Leib erfahren. Sie bereue es, die Rolle in „Squid Game“ abgelehnt zu haben. Aber damit ist sie nicht allein. Selbst gestandene Hollywood-Stars lehnen manchmal Rollen ab und ärgern sich im Nachhinein über ihre Entscheidung, wie ihr in unserem Video sehen könnt.
Fast alle schauen momentan „Squid Game“
Falls ihr die Serie bereits gesehen habt, werdet ihr euch sicherlich daran erinnern können, dass später Männer und Frauen nur in Bodypainting auftauchen, deren einzige Funktion darin besteht, als Accessoires zu fungieren. Raye wäre also entweder als Tisch, als Stuhl oder als Aschenbecher in „Squid Game“ zu sehen gewesen: harmlos und von vielen wahrscheinlich gänzlich unbemerkt. Aber für sie wäre es wohl eine großartige Erinnerung geworden, Teil einer solch erfolgreichen Serie gewesen zu sein, die wirklich fast alle schauen:
„Ich bin ziemlich geschockt. Selbst meine Mutter und andere Familienmitglieder schauen ‚Squid Game‘. Und das, obwohl sie Serien mit Untertiteln hassen. Das zeigt, wie gut sie ist, weil selbst sie bereit sind, die Serie zu schauen.“
Eine Lehre habe sie für sich bereits aus dieser Erfahrung gezogen: Das nächste Mal, wenn sie ein solches Angebot erhält, wolle sie definitiv zusagen.
„Squid Game“ steht aktuell über Netflix zum Streamen bereit.
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