Eine knapp 30 Jahre alte „Star Trek“-Doppelfolge weist erstaunliche Parallelen zur Realität auf. Doch leider entpuppt sich die Ähnlichkeit als äußerst beunruhigend.
Die Geschichten aus dem „Star Trek“-Universum sind meist zwei-, drei- oder vierhundert Jahre in der Zukunft angesiedelt – Serien wie „Star Trek: Discovery“ entführen euch dabei sogar bis ins 32. Jahrhundert. Doch sowohl Episoden aus „Star Trek: Picard“ als auch „Star Trek: Deep Space Nine“ spielen unter anderem im Jahr 2024. Dabei ist es die letztgenannte Serie, die laut SlashFilm eine ziemlich erschreckende Parallele zur Realität aufweist.
Denn in der Doppelfolge „Gefangen in der Vergangenheit“ verschlägt es die Besetzung der USS Defiant aufgrund einen technischen Unglücks zurück in das Jahr 2024. In der Serie herrscht dabei eine extreme Armut auf dem Planeten Erde und die Nachfrage nach Wohnraum hat gigantische Maße angenommen. Die US-amerikanische Regierung hat dabei spezielle Distrikte kreiert, in denen die Wohnungslosen zusammengetrieben und gemäß einem Getto auf engstem Raum eingesperrt wurden.
Psychisch kranke Menschen wurden die notwendigen Therapiemethoden verwehrt, Hungernde mit einem schlechten Rationierungssystem versorgt und erst mit dem Aufschrei durch den Aktivisten Gabriel Bell, der einen Aufstand gegen die Polizei initiierte, wurde ein Wandel in die Wege geleitet.
Ihr wollt euer Trekkie-Wissen um ein paar kuriose Fakten erweitern? Dann lohnt sich ein Blick in das nachfolgende Video:
Der Bezug zur Realität
In den Vereinigten Staaten von Amerika wurde jüngst ein Erlass von Gavin Newsom, Gouverneur von Kalifornien, unterzeichnet, der die Befreiung des Staats von Obdachlosenlagern verspricht, wodurch die Ereignisse aus den beiden „Star Trek: Deep Space Nine“-Episoden plötzlich erstaunlich real wirken. Kalifornien hat seit geraumer Zeit mit einer hohen Obdachlosigkeitsquote zu kämpfen. Bei der letzten Zählung wurden über 181.000 wohnungslose Personen registriert, was 28 % der Obdachlosigkeitsquote der Vereinigten Staaten von Amerika ausmacht.
Die Obdachlosen leben dabei oftmals in kleinen Lagern, die aus aufgeschlagenen Zelten unter Autobahnen, Brücken oder ähnlichen überdachten Orten errichtet werden. Gelegentlich zwingt die Polizei die Menschen, den Platz zu räumen, doch anstatt in eine Notunterkunft werden die Obdachlosen lediglich fort geschickt, weshalb sie ihre Lager an einer anderen Stelle errichten und das Spiel von vorne beginnt. Der am 25. Juli 2024 unterzeichnete Erlass erlaubt es den US-Bundestaaten nun nach eigenem Ermessen das Nächtigen in der Öffentlichkeit zu verbieten, was diesen Kreislauf nur noch weiter befeuert und es den Obdachlosen noch schwerer macht, einen Ort zum Schlafen zu finden.
Im Audiokommentar der DVD von „Star Trek: Deep Space Nine“ erklären die Serienschaffenden, dass sie sich bei den zwei Episoden unter anderem durch einen wahren Politiker für die fiktive Handlung inspirieren haben lassen. Dabei handelt es sich um den Republikaner Richard Rioardan, der von 1993 bis 2001 als Bürgermeister von Los Angeles fungierte. Sein Plan war es, die Obdachlosen von den Straßen zu vertreiben und in Zufluchtsorte (der Politiker nannte sie „havens“) in Zelten unterzubringen, damit die Wirtschaft nicht negativ beeinträchtigt werde. Konkrete Vorstellungen, wie diese eingezäunten Gebiete betrieben werden sollten beziehungsweise ob und wie den Obdachlosen damit geholfen werden sollte, wurden nicht mit der Öffentlichkeit geteilt.
Wenn ihr euch „Star Trek: Deep Space Nine“ ansehen möchtet, könnt ihr alle Episoden mit einer Mitgliedschaft bei Paramount+ streamen. Mit dem Abo habt ihr zudem auch Zugriff auf alle weiteren „Star Trek“-Produktionen.
Ihr seid Trekkies solang ihr Denken könnt? Dann dürfte das folgende Quiz sicherlich ein Kinderspiel für euch sein, oder?