Ein kleines Figurenmerkmal kann manchmal eine spannende Hintergrundgeschichte haben. So etwa im Fall von William Rikers Bart aus „Star Trek: The Next Generation“.
„Star Trek: The Next Generation“ zählt für viele Trekkies zu den besten Produktionen der langjährigen Sci-Fi-Reihe, doch die Serie hatte damals keinen leichten Start. Viele „Star Trek“-Fans würden wohl unterschreiben, dass die ersten beiden Staffeln zu den schlechtesten zählen. Ein Grund dafür ist laut SlashFilm, dass „Star Trek“-Schöpfer Gene Roddenberry seine Kontrolle über die Entwicklungen nicht abgeben wollte. So schlich sich etwa sein persönlicher Anwalt nachts in die Büros, um heimlich die bereits abgesegneten Drehbücher nach seinem Geschmack anzupassen, was wohl nicht gerade von Vorteil für die Qualität der Serie war.
Doch die Serienschaffenden von „Star Trek: The Next Generation“ wurden auch abseits von Gene Roddenberrys Aktionen mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Im März 1988 – ein Jahr nach dem Start der Serie – kam es zum Streik der Writers Guild of America (WGA), wodurch halbfertige Drehbücher verwendet wurden und die Produktion generell beschleunigt werden musste. Daher hat die zweite Staffel auch nur 22, anstelle der üblichen 26 Episoden.
Außerdem wurde der Produzent Maurice Hurley für die zweite Staffel von „Star Trek: The Next Generation“ zum Showrunner befördert, der für sein ungezügeltes Temperament bekannt war. Mit der Beverly-Crusher-Schauspielerin Gates McFadden hat er sich in einen Streit verwickelt, was für reichlich Wirbel am Set sorgte und schließlich zur Entlassung der Darstellerin führte.
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„Star Trek: The Next Generation“ nimmt an Fahrt auf
Doch mit der Zeit hat „Star Trek: The Next Generation“ die Kurve gekriegt und mit Charakteren wie Jean-Luc Picard (Patrick Stewart), William Riker (Jonathan Frakes) und Worf (Michael Dorn) ein paar der ikonischsten Figuren des Universums hervorgebracht.
Die längere Pause hat dazu geführt, dass Riker-Darsteller Jonathan Frakes plötzlich mit einem Bart vor den Serienschaffenden auftauchte, den er sich während des Autor*innen-Streiks hat wachsen lassen. Während des Streiks wurde Jonathan Frakes zu Paramount zitiert, wo er seine Rolle für die Zukunft der Serie mit Gene Roddenberry besprechen sollte – und dieses Treffen führte zu einer optischen Veränderung hinsichtlich der Figur William Riker. Frakes erinnert sich dabei wie folgt an jene Zeit:
„In der zweiten Staffel gab es einen Autor*innen-Streik und ich hasse es, mich zu rasieren, also ließ ich mir den Bart wachsen. Während des Streiks hatten wir ein Treffen mit Roddenberry [und den Produzenten Rick] Berman und [Maurice Hurley] und Roddenberry schaute mich immer wieder an und sagte: ‚Das gefällt mir wirklich, es sieht nautisch aus.‘ Was folgte, war ein bizarrer Bartschneidewettbewerb unter den Produzenten. Es wurde absurd, was die Länge und die Form und alles andere betraf. Gene wollte, dass der Bart dekorativ ist, und so blieb er und ich bin sehr froh, dass ich ihn habe. Zum Glück gefiel er meiner Frau, sonst hätte ich echte Probleme bekommen.“
Nachdem William Riker in den ersten Episoden von „Star Trek: The Next Generation“ ohne Bart zu sehen war, wurde die Gesichtsbehaarung prompt zum Markenzeichen der Figur. Wenn ihr euch die Serie oder auch die „Star Trek“-Filme mit Jonathan Frakes als William Riker ansehen möchtet, findet ihr diese im Angebot von Paramount+.
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