Leonard Nimoy war „das Gewissen von ‚Star Trek‘“ – zumindest gab ihm der Serien-Schöpfer aufgrund einer kameradschaftlichen Aktion diesen Titel.
Spock hat in den unzähligen Abenteuern aus „Star Trek“ so einige Heldentaten vollbracht. Doch nicht nur der Vulkanier, sondern auch Leonard Nimoy, der Darsteller hinter der Rolle, setzte sich für seine Mitmenschen ein, wie die Fan-Website TrekMovie.com berichtet.
Die Dreharbeiten zur Original-„Star Trek“-Serie aus den 1960er-Jahren war für alle Beteiligten nicht immer ganz leicht. Sowohl Kirk-Darsteller William Shatner als auch Spock-Schauspieler Leonard Nimoy waren kein leichter Umgang für die Produktionscrew. Während sich Shatner häufiger Dialogzeilen seiner Kolleg*innen unter den Nagel riss, um mehr Screentime zu erhalten, nutze Nimoy dem Umstand aus, dass seine Figur mit den spitzen Ohren und der ikonischen Handgeste das erkennungswürdigste Element der Serie war und spielte sich als im Mittelpunkt stehender Star auf.
Die Ego-Eskapaden der zwei Hauptdarsteller führten dabei sogar so weit, dass „Star Trek“-Schöpfer Gene Roddenburry einen Brief an die zwei Herren schrieb, in dem er ihnen unter anderem mit folgenden Worten befahl, ihr Verhalten zu zügeln:
„Nein, William, ich schreibe das nicht wirklich an Leonard und schließe dich nur aus psychologischen Gründen ein. Ich spreche dich direkt und mit einer wütenden Ehrlichkeit an, die du so noch nicht gehört hast. Und Leonard, du würdest dich sehr irren, wenn du glaubst, dass ich wirklich auf Shatner losgehe und nur so tue, als würde ich dich einbeziehen. Derselbe Brief an beide; ihr habt den Markt für Egoismus und Egozentrik ziemlich gut aufgeteilt.“
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Leonard Nimoy setzt sich für seine „Star Trek“-Kollegen ein
Trotz all der Prahlerei und manch einer anderen unbescheidenen Aktion hat Leonard Nimoy sich jedoch mit seinem Einsatz zum Liebling unter seinen Kolleg*innen gemacht. Denn nachdem „Star Trek“ im Jahr 1969 ein Ende fand, setzte sich Leonard Nimoy dafür ein, dass seine Co-Stars Walter Koenig (Pavel Chekov), Nichelle Nichols (Uhura) und George Takei (Hikaru Sulu) für eine Produktion gewonnen werden konnten beziehungsweise einer der Stars eine fairere Vergütung erhielt.
In den 1960er-Jahren hatte „Star Trek“ bei Weitem noch nicht jenen Kultstatus, den das Franchise heute genießt. Erst nach dem Ende wurde die Original-Serie durch wiederholten Ausstrahlungen populärer. Einen Teil ihres Verdienstes erhielten die Schauspieler*innen durch die Ausschüttung von Tantiemen, die sie noch Jahre nach ihrer geleisteten Arbeit erhielten beziehungsweise heute noch erhalten.
Außerdem folgte 1973 die Produktion einer animierten „Star Trek“-Serie, bei der sich Leonard Nimoy dafür einsetzte, dass Koenig, Nichols und Takei zur Besetzung gehören sollten. Der Spock-Darsteller erinnert sie wie folgt an jene Zeit:
„Es gab auch den Fall, dass George und Nichelle nicht für ihre Stimmen in der Zeichentrickserie engagiert wurden. Ich weigerte mich, Spock zu sprechen, bis sie engagiert wurden. Mr. Roddenberry begann, mich das Gewissen von ‚Star Trek‘ zu nennen.“
Leider gelang es Leonard Nimoy, nur zwei der drei Stars für die Produktion zu gewinnen. Koenig tauchte nicht in dem Format auf, doch in einem 2014 erschienenen Interview mit Las Vegas Sun erklärte der Schauspieler, das sich Leonard Nimoy nie zu schade dafür war, sich für seine Co-Stars einzusetzen und gegen die Verantwortlichen zu protestieren:
„Als die Darsteller*innen darauf aufmerksam wurden, dass es eine Ungleichheit in der Bezahlung gab, weil George und ich das gleiche Gehalt bekamen, Nichelle aber weniger, habe ich das Leonard erzählt, und er hat es an das Front Office weitergeleitet und sie haben das korrigiert.“
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