Am Set läuft nicht immer alles rund – vor allem, wenn schwer umgängliche Personen an der Produktion beteiligt sind. Mit einer derartigen Situation wurde auch einer der „Star Trek“-Regisseure konfrontiert, was ihn ziemlich wütend machte.
Bevor sich Patrick Stewart als Captain Jean Luc Picard in „Star Trek: The Next Generation“ gemeinsam mit seiner Crew in intergalaktische Abenteuer stürzte und lange vor Chris Pines Auftritten in der jüngsten „Star Trek“-Film-Trilogie führte kein Geringerer als William Shatner als James Tiberius Kirk die Besatzung der U.S.S. Enterprise an. Während er in der Serie als Sternenflotten-Captain die Tugendhaftigkeit in Person darstellt, war der Schauspieler laut SlashFilm hinter den Kulissen vor allem für sein toxisches Verhalten bekannt.
Eine Geschichte, die dieses Verhalten verdeutlicht, findet ihr in dem Buch „The Fifty Year Mission: The Complete, Uncensored, Unauthorized Oral History of ‚Star Trek:‘ The First 25 Years“. Laut den Autoren Edward Gross und Mark A. Altman war William Shatner nämlich die Ursache für ordentlich Wirbel am Set.
Während der Produktion der zweiten Staffel von „Star Trek“ in den späten 1960er-Jahren wollte William Shatner bei dem Prozess des Drehbuchschreibens mitwirken und einige seiner Ideen beisteuern. Als dann die Schauspieler*innen eine Leseprobe forderten, in der sie ihre Rollen aktiv mitgestalten können, dachte Joseph Pevney, Regisseur von 14 „Star Trek“-Episoden, dass William Shatner hinter dieser Chose steckt.
Allerdings war Shatner nicht der einzige Darsteller, der Änderungen für die Drehbücher im Sinn hatte. Spock-Schauspieler Leonard Nimoy hatte ebenfalls ein paar Ideen für die Ausrichtung der Serie. Doch für Joseph Pevney war es nicht der Umstand, dass die Schauspieler*innen bei der Ideenfindung mitwirken wollten, der ihn störte, sondern die Art, wie William Shatner versuchte, seinen Plan durchzusetzen. Während der Regisseur Leonard Nimoy für seine sanfte, freundliche Art lobte, sagte er über William Shatner:
„Wie ein Produzent arrangierte Bill den Tisch und die Stühle und sprach mit dem Requisiteur, damit er die Sachen zur Seite schieben konnte. Nun, wenn man in fünf oder sechs Tagen Fernsehen macht oder was auch immer der Zeitplan damals war, gibt es keine Zeit für diese ständige Probe, eine Leseprobe, abseits der Bühne, mit Bleistiften in der Hand und Änderungen vornehmen. Denn sobald man am Set Änderungen vornimmt, müssen diese vom Produzenten genehmigt werden.“
Auf dieses Verhalten folgte natürlich eine Reaktion. Doch bevor wir euch verraten, wie es in der Angelegenheit weiterging, möchten wir euch folgende Sci-Fi-Highlights ans Herz legen:
Gegenwind vom „Star Trek“-Schöpfer
Die ambitionierte Art von William Shatner hat schließlich dazu geführt, dass sich Gene Roddenberry einschalten musste. Der „Star Trek“-Schöpfer gab ein Memo heraus, in dem er einerseits auf diplomatische Weise die Beiträge der Schauspieler*innen lobte, andererseits aber auch vor zu viel Einmischung warnte. In dem Schreiben hieß es unter anderem:
„Offenkundig möchte niemand von uns, dass dies zur Gewohnheit wird, da es genau diese Art von Dingen ist, die das Format und die Kontinuität von mehr als einer TV-Serie zerstört haben… wo eine Person eine Änderung vornimmt, werden andere, die vielleicht weniger fähig sind, ermutigt, ebenfalls das Ruder in die Hand zu nehmen.“
Joseph Pevney führte zu der Angelegenheit aus:
„Sie zerstört das Wichtigste von allem, die disziplinarische Kontrolle der Regisseur*innen am Set. Das ist eine sehr kritische und vorsichtige Sache, von der sich die Fernsehindustrie völlig entfernt hat. Die Regisseur*innen in der TV-Industrie sind nichts mehr. Sie haben keine Bedeutung mehr. Sie sind Laufbursch*innen. Ich bin ein wütender Typ, wenn es um diese Art von Mist geht. Ich komme aus einer disziplinierten Schule, in der alles im Drehbuch steht. Nichts anderes zählt.“
Allerdings gab es auch Mitwirkende bei der Serie, die dieser Art von Leseproben mit Einfluss von der Besatzung positiv gegenüberstanden. „Star Trek“-Produzent Robert H. Justman sah darin einen hilfreichen Nutzen. Doch der Serienschaffende erklärte, dass es vor allem die Zeit war, die verhinderte, dass dieses Prozedere für die Zukunft etabliert werden konnte. Die Schauspieler*innen erhielten die Drehbücher immer erst wenige Tage vor dem Dreh, sodass der Zeitraum für Änderungen schlichtweg zu kurz war.
Wenn ihr euch die erste „Star Trek“-Serie anschauen möchtet, empfehlen wir euch das Kombi-Paket von Sky Q, mit dem ihr euch beispielsweise auch die „Star Trek“-Trilogie mit Chris Pine streamen könnt.
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