Er sorgte zweifellos für die größten Überraschungen in der neuen Staffel des Netflix-Hits. Jetzt durfte der neue „Stranger Things“-Star endlich mit der Geheimniskrämerei aufhören.
– Achtung: Es folgen Spoiler für Staffel 4, Folge 7 von „Stranger Things“! –
Das Warten ist endlich vorbei: Staffel 4 von „Stranger Things“ könnt ihr ab sofort bei Netflix begutachten. Oder zumindest den Großteil davon, denn zwei Folgen fehlen uns ja noch. Die ersten sieben Episoden der neuen Season sorgten aber bereits für genug Gesprächsmaterial und warfen einige Fragen auf, die noch beantwortet werden müssen. Vor allem die siebte und bislang letzte Folge ist dafür verantwortlich, denn dort erfahren wir, was es mit dem neuen Bösewicht Vecna wirklich auf sich hat.
Dessen Darsteller blieb bis zum Start der neuen Staffel geheim und das aus gutem Grund, denn Vecnas Besetzung hätte schon zu viel verraten. Immerhin wird er von Jamie Campell Bower („Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1“) verkörpert, von dem es im Vorfeld hieß, er würde Peter Ballard, einen Krankenwärter in einer Nervenheilanstalt spielen. Die erste Überraschung gab es dann direkt bei seinem ersten Auftritt in „Stranger Things“: Bowers Krankenwärter ist im Hawkins National Laboratory tätig, wo unter anderem an Elf (Millie Bobby Brown) Tests wegen ihrer Fähigkeiten vorgenommen wurden.
Direkt nach seinem ersten Auftritt dürften alle geahnt haben, dass der Krankenwärter in Wahrheit Eins ist, das erste Versuchskaninchen mit übernatürlichen Fähigkeiten in dem Labor. In Folge 7 kam es dann jedoch sogar zu einer doppelten Enthüllung: Eins war einst Henry Creeler und wurde später eben zu Vecna, nachdem ihn Elf in die Schattenwelt befördert hatte. Bei all diesen wichtigen Wendungen ist es kein Wunder, dass im Vorfeld so wenig wie möglich über Jamie Campell Bowers Rolle nach außen dringen sollte; es gibt auf dem Presseserver von Netflix nicht mal ein Bild von ihm aus „Stranger Things“, außer eben als Vecna.
Da die Katze jetzt aus dem Sack ist, kann der Darsteller endlich frei über seine Beteiligung an dem Serienhit sprechen und das tat er auch mit Entertainment Weekly. Dabei machte er unter anderem deutlich, dass es ihm leidtue, die Fans an der Nase herumgeführt zu haben, als er gefragt wurde, woher der Name Peter Bellard komme:
„Ich habe keine Ahnung, woher der Name Peter Ballard kommt. Ich kann mich nur bei den Fans der Serie entschuldigen, dass ich bei solch einem Täuschungsmanöver mitgemacht habe. Ich weiß noch, wie ich das sah und mir dachte: ‚Okay, Leute, danke!‘ Das wird wirklich hart, wenn mich irgendjemand fragt, aber ich werde mich einfach an die Parteilinie halten.“
Falls ihr jetzt auf der Suche nach dem nächsten Netflix-Highlight seid, dann hilft euch unser Video hoffentlich weiter:
Fehlende „Stranger Things“-Folgen sollen noch größer werden – und noch mehr verraten
Bower enthüllte zudem, dass die extreme Geheimhaltung auch bei ihm anfangs angewandt wurde. So erhielt er anfangs bei den Vorsprechen Texte aus „Hellraiser“ und „Zwielicht“, bevor er erst in der nächsten Runde tatsächlich eine aus dem Kontext gerissene Szene aufsagen durfte. Die entpuppte sich letztlich als der Moment, in dem Chrissy (Grace Van Diem) Vecna zum Opfer fällt.
Im Interview bestätigte der Schauspieler auch, dass er tatsächlich ebenfalls Vecna spielt, der zu seiner Aussage zu 90 Prozent mit praktischen Effekten zum Leben erweckt wurde. Lediglich die Schlingen, die aus seinem Nacken ragen, wurden am Computer nachträglich eingefügt. Sogar Vecnas Stimme habe er ohne fremde Hilfe erschaffen:
„Die Stimme war eine interessante Sache. Ich brauchte eine Weile, um die hinzubekommen. […] Ich wusste, wie sich Vecna fühlt, aber ich hatte die Stimme noch nicht richtig getroffen. Ich habe Matt und Ross (Duffer, ‚Stranger Things‘-Schöpfer, Anm. d. Red.) Tonaufnahmen von mir geschickt, untermalt mit gruseliger Vampir-Musik, während sich seine Stimme entwickelt hat. Ich habe unzählige Videos von mir auf meinem Computer wo ich… nun, es ziemlich schlecht mache, praktisch nackt herumlaufe. Es war witzig.“
Eigentlich sollte Jamie Campell Bower noch einen Stimmenversteller nutzen, doch nach einer kurzen Demonstration war man sich einig, dass das nicht nötig sei. Während der Dreharbeiten war es dann allerdings schwierig für ihn, die richtige Stimme zu rekreieren, da der Vecna-Anzug über seine Ohren ging und er sich dadurch selbst nicht wirklich hören konnte. Entsprechend musste er stets darauf hoffen, dass das Ergebnis so gut ist, wie es sich für ihn anfühlte. Erschwerend war auch, dass Bower den Vecna-Anzug, der über 15 Kilogramm wiegt, bis zu zehn Stunden am Stück tragen musste. Da das Gewicht vor allem auf dem Kopf und den Schultern lag, musste Bower bei solch langen Arbeitstagen immer wieder darauf achten, nicht nach vorne zu fallen.
Was uns bei dem vermuteten erneuten Aufeinandertreffen zwischen Vecna / Eins und Elf erwartet, deutete Jamie Campell Bower ebenfalls in dem Interview an:
„Es wird größer. Wenn ihr dachtet, dass es nicht noch größer werden könnte, dann stimmt das nicht. Es geht weiter als zuvor, visuell, von der Geschichte her und für alle Charaktere auch emotional. Es ist wirklich ein ziemlich explosiver Höhepunkt, um es mal so auszudrücken. Ich weiß, dass viele Leute die Worte ‚explosiv‘ und und ‚Größe‘ und ‚Ausmaße‘ benutzt haben, aber ich meine es. Es geht viel weiter als zuvor und wir werden auch mehr erfahren. Das Publikum wird auch viel mehr in diesen finalen zwei Folgen lernen.“
Zum Glück müssen wir nicht mehr lange warten, um herauszufinden, ob Jamie Campell Bower uns damit erneut an der Nase herumgeführt hat: Staffel 4, Teil 2 von „Stranger Things“ startet am 1. Juli 2022 bei Netflix.
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