Der Wettbewerb zwischen den Streamingdiensten sorgt nicht immer dafür, dass die Abonnent*innen ein besseres Angebot erhalten, wie jetzt Paramount+ bewies.
Konkurrenz belebt angeblich das Geschäft. In der Theorie bemühen sich die Marktteilnehmer um ein stetig verbessertes Angebot, um sich ihr Stück vom Nachfrage-Kuchen zu sichern. Für uns Kund*innen sollten dabei sinkende Preise und eben wachsende Qualität herausspringen. Naja, so weit zumindest die graue Theorie.
Bei den Streamingdiensten ist seit einiger Zeit zumindest hinsichtlich der Kosten die genau gegenteilige Entwicklung zu beobachten. Durch ihren Konkurrenzkampf befeuert, versuchen die Anbieter, sich die Gunst der Abonnent*innen mit immer mehr Serien und Filmen zu sichern. Diese Rechnung geht jedoch eher selten auf, steigende Preise sind seit Jahren bei allen Streamingdiensten die Norm.
Ein weiterer eher zweifelhafter Nebeneffekt des wohl überfüllten Marktes ist, dass sogar Titel von den Plattformen entfernt werden, um Kosten zu sparen. Berühmte Fälle sind „Westworld“ beim US-Streamingdienst HBO und „Willow“ bei Disney+. Für das jüngste Beispiel sorgte in dieser Kategorie Paramount+. Im Zuge eines Sparkurses entschied man sich dazu, etliche Eigenproduktionen aus Ländern außerhalb der USA aus dem Angebot zu nehmen, wie The Hollywood Reporter (THR) berichtete. Man wolle sich auf die Formate konzentrieren, die die „größte Wirkung“ hätten, heißt es.
Was das für die deutschen Nutzer*innen von Paramount+ bedeutet, hat fernsehserien.de überprüft. Laut ihren Recherchen flogen ohne Vorwarnung ganze 32 Serien mit sofortiger Wirkung aus dem Angebot des Streamingdienstes – wobei die Seite darauf hinweist, dass es auch noch mehr sein könnten:
- „A Thin Line“
- „Adriano Imperador“
- „Arctic Warrior“
- „Aufstieg der Milliardäre“
- „Bessere Tage“
- „Beyblade Burst“
- „Boris Becker: Aufstieg und Absturz einer Legende“
- „Bosé“
- „Circeo“
- „Das Gold“
- „Der Mord an Gottes Bankier“
- „Der Scheich“
- „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“
- „Drag Race Germany“
- „Hauntings“
- „Kohlrabenschwarz“
- „Le Stade“
- „Lieb mich“
- „Marcelo, Marmelo, Martelo“
- „No Escape“
- „Porn King – Aufstieg und Fall des Ron Jeremy“
- „SAS: Rogue Heroes“
- „Savage River“
- „Simon Becketts Die Chemie des Todes“
- „Slip“
- „Somewhere Boy“
- „Speer und Er“
- „Spotlight“
- „Stromberg“
- „The Box“
- „The Burning Girls“
- „Victoria’s Secret: Engel und Dämonen“
Paramount+ lockt dennoch mit etlichen Highlights wie den „Star Trek“-Filmen und -Serien, der „Mission: Impossible“-Reihe, Christopher Nolans aktuellem Serien-Tipp „The Curse“ und vielen mehr. Ein Abo beim Streamingdienst erhaltet ihr derzeit kostenlos, wenn ihr euch einen 4K-TV-Stick von waipu.tv holt, mit dem ihr auch noch über 200 Fernsehsender ein Jahr gratis schauen könnt. Ihr müsst also nur den TV-Stick für vergleichsweise günstige 59,99 Euro + Versandkosten bezahlen. Das Angebot könnt ihr euch hier bei waipu.tv sichern.
Mehr Infos zu Paramount+ liefert euch unser folgendes Video:
„Zeit Verbrechen“-Serie startet nicht mehr auf Paramount+
Laut THR wirkt sich der Sparkurs allerdings auch auf neue Titel aus, die außerhalb der USA produziert werden sollten. Das wichtigste Format aus deutscher Sicht dürfte die Adaption des enorm erfolgreichen Podcasts „Zeit Verbrechen“ sein. Die True-Crime-Anthologieserie, die aus vier Filmen á 60 Minuten Länge besteht, feiert im Februar 2024 sogar auf der Berlinale ihre Premiere.
Der eigentliche Grund zur Freude wird den Verantwortlichen der Serie aber gründlich verhagelt: „Zeit Verbrechen“ startet laut THR nun doch nicht auf Paramount+. Dabei konnte die Produktion auch mit Sandra Hüller locken, die immerhin bei der diesjährigen Oscar-Verleihung dank ihrer Leistung in „Anatomie eines Falls“ als Kandidatin für Beste Hauptdarstellerin ins Rennen geht.
Die Chance, eine neue Serie mit einer möglichen Oscar-Gewinnerin zu bewerben, reichte Paramount offenbar nicht, um „Zeit Verbrechen“ einen Streamingstart zu gewähren. Ob der Titel jetzt noch an einen anderen Anbieter verkauft wird beziehungsweise überhaupt verkauft werden kann, bleibt abzuwarten.
Immerhin bei uns kommen True-Crime-Fans auf ihre Kosten. Eure Expertise könnt ihr in folgendem Quiz unter Beweis stellen: