„Stumm“ auf Netflix schlug gleich voll durch und ist wenige Tage nach dem Start auf dem ersten Platz der Top 10 des Anbieters. Macht Netflix eine Fortsetzung zur Mini-Serie? Wir spekulieren und erklären das Ende.
Wir alle haben wohl inzwischen mitbekommen, dass Netflix keine Probleme damit hat, Serien ohne Ende und mittendrin abzusetzen. Ebenso konnten wir aber schon erleben, wie der Anbieter Serien, die eigentlich als Mini-Serie konzipiert waren, gnadenlos fortsetzen will, wenn die Zuschauer*innenzahlen in die Höhe gehen. So bekam „Squid Game“ eine zweite Staffel und „Haus des Geldes“ wurde auf fünf Staffeln ausgeweitet. Das Schicksal von „Stumm“ ist daher ungewiss und hängt wohl allein vom Erfolg der Serie ab.
Noch mehr neue Serien-Highlights, die 2023 bei Netflix starten, zeigt euch das Video:
„Stumm“ Staffel 2: Noch hat Netflix keine offizielle Bestellung gemacht
Bisher ist die zweite Staffel von „El Silencio“, wie die Serie im Original heißt, nicht sicher. In der Regel lässt sich Netflix ungefähr vier bis sechs Wochen Zeit, um zu entscheiden, ob sie eine Fortsetzung machen wollen und herauszufinden, ob das notwendige Team dazu bereit wäre. Wie der Esquire in Spanien richtig schreibt, müsste Netflix in diesem Fall die Fortsetzung nahezu erzwingen, denn die Geschichte ist eigentlich abgeschlossen. Ähnliche spanische Serien wie „El desorden que dejas“ oder „El inocento“ waren ebenfalls als Mini-Serien konzipiert und sind es auch geblieben. In diesem Fall wird sich zeigen, wie Netflix sich entscheidet und ob Aitor Gabilondo, der Autor des Originaldrehbuchs, die Geschichte fortführen will.
– Achtung: Es folgen Spoiler auf die erste Staffel „Stumm“ –
„Stumm“: Ende erklärt
Der aus „Élite“ bekannte Hauptdarsteller Aaron Piper als Sergio Ciscar wird am Ende von seiner Schwester Noa mit der Wahrheit über den Balkonsturz seiner Mutter konfrontiert. Er wurde nicht von seiner Mutter gefoltert, sondern sie versuchte ihm zu helfen. Die Medikamente sollten ihm helfen, seine Affekte besser kontrollieren zu können. Gerade als er sie nicht genommen hat, gerät er in Streit mit seiner Mutter, wird wütend und aggressiv und stößt sie letztlich vom Balkon. Als sein Vater das Ganze zur Kenntnis nimmt, geht auch er diesen Weg. Seine kleine Schwester hat dies alles mitangesehen.
Noa kam allerdings nicht, um Sergio beim Verkraften der mörderischen Wahrheit beizustehen, sondern um Ana zu retten und sie dazu zu bewegen, Sergio sich selbst zu überlassen und sich wieder der Familie zu widmen. Doch Ana entscheidet sich sozusagen für die dunkle Seite und bleibt bei Sergio. Damit ist letztlich die Geschichte aller beteiligten Personen, inklusive einer Verhaftung wegen Korruption, zu Ende erzählt.
Wer von beiden fällt vom Balkon und was bedeutet das?
Jetzt gehen Sergio und Ana auf den Balkon und der Serienschöpfer Aitor Gabilondo entlässt uns mit einem Rätsel aus der ersten Staffel. Denn die Bilder werden unscharf, aber wir können sehen, wie jemand vom Balkon stürzt. Es ist schlecht zu erkennen, um welche der beiden Personen es sich handelt. Die andere Person bleibt stabil am Balkongeländer stehen und wir sehen ihre Silhouette. Diese sieht wesentlich mehr nach Sergio aus. Das wäre auch die logischere Variante, denn damit hätte Sergio seine mörderische Identität angenommen, sein Verbrechen wiederholt und könnte sich mit einem weiteren Mord wieder aus der Gesellschaft zurückziehen.
Auch Sergio könnte vielleicht von Ana gestoßen worden sein, die der Sache damit ein Ende machen wollte. Dennoch macht es die äußerliche Gestalt der auf dem Balkon verbliebenen Person ausgesprochen unwahrscheinlich, dass es sich um Ana handelt.
Der Schluss macht in jedem Fall deutlich, dass beide Personen im Verlauf der Handlung miteinander verschmolzen sind und Ana sich zu tief und passioniert in die Pathologie und Welt von Sergio begeben hat.
„Stumm“ Staffel 2: Sollte die Serie eine Mini-Serie bleiben?
Gehen wir davon aus, dass es sich tatsächlich um Sergio handelt, der noch auf dem Balkon steht. Dann wird er verhaftet und muss höchstwahrscheinlich sehr lange Zeit hinter Gittern verbringen. Es sei denn, er wird zum Psychopathen-Serienheld, entkommt und beglückt uns Staffel für Staffel mit neuen Morden, eben ein Serienkiller. Dass die weiteren Personen in der Serie noch einmal eine Rolle spielen, ist ähnlich schwer vorstellbar, denn ihre Geschichten sind fertig erzählt. Doch wenn die Streaming-Zugriffe stimmen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Netflix einen Weg finden wird, um die Serie fortzusetzen.