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Innovativ, aber halbherzig: Darum kann "Tales of The Walking Dead" nicht mit „TWD“ mithalten

Innovativ, aber halbherzig: Darum kann "Tales of The Walking Dead" nicht mit „TWD“ mithalten
© Curtis Bonds Baker / AMC

Nach langer Wartezeit läuft „Tales of The Walking Dead“ auch in Deutschland. Aber kann das Spin-off mit der Originalserie mithalten?

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Nach „Fear the Walking Dead“ und „The Walking Dead: World Beyond“ hat AMC mit „Tales of The Walking Dead“ das dritte „The Walking Dead“-Spin-off auf den Weg gebracht. In den USA lief die sechsteilige Anthologie-Serie bereits im August 2022 über die Bildschirme, hierzulande startete der Ableger am 19. Februar 2023 im Stream bei MagentaTV. Wir durften alle sechs Episoden bereits vorab sichten und verraten euch im Folgenden, ob uns der neue Zombie-Titel überzeugen konnte.

Im offiziellen Trailer könnt ihr euch einen ersten Eindruck von „Tales of The Walking Dead“ verschaffen:

Dieser Artikel spiegelt die Meinung der Autorin wider und nicht zwangsweise die aller kino.de-Redakteur*innen.

„Tales of The Walking Dead“ zeigt guten Ansatz, aber…

Als bekennender „The Walking Dead“-Fan freue ich mich stets auf neue Titel aus dem Horror-Franchise. So fieberte ich natürlich auch „Tales of The Walking Dead“ entgegen. Der Trailer sah schon mal vielversprechend aus: reichlich Beißer, actionreiches Drama und tiefgreifende Schicksale – so macht es in den knapp 100 Sekunden zumindest den Anschein.

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Es tut mir in der Seele weh, diese Worte zu schreiben. Aber von all den drei erwarteten Punkten bewahrheitete sich in meinen Augen nicht ein einziger. Allen sechs Geschichten mangelte es definitiv an Untoten, darüber hinaus wirkten Handlung und Erzählweise auf mich vorhersehbar und halbherzig.

Doch bei all der Enttäuschung muss ich trotzdem die Grundidee von „Tales of The Walking Dead“ lobend hervorheben: Die Verantwortlichen haben zumindest versucht, mal etwas Neues im „TWD“-Kosmos auszuprobieren. Jede Folge lässt Züge eines anderen Genres durchscheinen, von Comedy über Abenteuer bis hin zu Horror ist eigentlich alles dabei – nur wirkt es leider zum Großteil so unentschlossen umgesetzt, dass meiner Meinung nach nichts Halbes und nichts Ganzes daraus entstanden ist.

Völlig deplatziert: Das hat nichts mit „The Walking Dead“ zu tun

Im zarten Alter von 16 Jahren bin ich dem Zombie-Hype verfallen, „The Walking Dead“ hat mich also durch die vermutlich wichtigsten Etappen meines Lebens begleitet. Umso schlimmer war für mich die Feststellung, dass man die Hauptserie nicht mal gesehen haben muss, um „Tales of The Walking Dead“ folgen zu können. Selbst die dritte Folge mit dem Titel „Dee“, in der uns die Vorgeschichte von Whisperers-Anführerin Alpha (Samantha Morton) näher gebracht wird, kann für sich allein stehen.

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Ich finde es schade, mit diesem Fazit aus der Anthologie-Serie rauszugehen, aber „Tales of The Walking Dead“ hat aus meiner Sicht nichts mit „The Walking Dead“ zu tun – außer vielleicht dem Fakt, dass die Untoten nach wie vor nicht Zombies genannt werden. Es sind für mich sechs Geschichten ohne Mehrwert, deren Charaktere teils völlig deplatziert in der „TWD“-Welt wirken. Auch die Machart erinnert mich nicht im Ansatz an die Mutterserie.

Die zweite Episode mit dem Titel „Blair / Gina“ war für mich dabei der absolute Tiefpunkt. Eine Angestellte und ihre verhasste Chefin finden sich in einer Endlosschleife wieder, in der sie das gleiche tödliche Szenario unzählige Male wiederholen. Spätestens ab der dritten Runde wirken die Reaktionen der Figuren nur noch unlogisch und nervig. Die Folge versucht witzig zu sein, schießt mit zahlreichen Überspitzungen aber mehrmals über das Ziel hinaus – und lässt gleichzeitig an anderen Stellen Möglichkeiten liegen.

Zombie-Serie ohne Charme?

Zugegeben: Die anderen fünf Episoden waren für mich zwar kein Genuss, aber immerhin nicht ganz so schlimm anzusehen. Eine hochkarätige Besetzung bestehend aus Terry Crews („Brooklyn Nine-Nine“), Danny Ramirez („The Falcon and the Winter Soldier“) und Daniella Pineda („Jurassic World: Ein neues Zeitalter“) sorgt sogar für einige schauspielerische Highlights.

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Trotzdem fehlten mir durchgängig Anfangs- und Endpunkte; man wird wild in das Geschehen hineingeworfen und ehe man sich zurechtfindet, ist die halbe Episode schon beinahe vorüber. Mit offenen Enden habe ich eigentlich keine Probleme, doch die Geschichten geben nicht ansatzweise eine Richtung vor, in die sich die Handlungsstränge entwickeln könnten. Oft fühlte ich mich im Nichts zurückgelassen.

Dennoch: Kann man den Fakt ausblenden, dass „Tales of The Walking Dead“ die Gegebenheiten der Originalserie komplett links liegen lässt, dürfte „Tales of The Walking Dead“ für viele Zuschauer*innen sogar eine recht unterhaltsame Zombie-Serie sein. Aber das kann ich leider nicht. Und ich denke, es wird vielen langjährigen Fans ähnlich gehen. Deshalb wird der Anthologie-Titel für mich bedauerlicherweise nie mehr sein als das: eine von vielen, vielen Zombie-Serien, die weder innovativ daherkommt, noch an den Charme von „The Walking Dead“ anknüpfen kann.

Falls ihr euch lieber selbst ein Bild von „Tales of The Walking Dead“ machen wollt, könnt ihr die Anthologie-Serie ab sofort auf MagentaTV streamen. Wenn ihr darüber hinaus gern wissen möchtet, wie ihr euch in einer Zombie-Apokalypse schlagen würdet, ist dieses Quiz genau richtig für euch:

Test: Würdet ihr die Zombie-Apokalypse überleben?

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