Nachdem zum Abschluss der vergangenen Woche gar kein Krimi in der ARD ausgestrahlt wurde, durften wir uns an diesem Sonntag auf ein Widersehen mit dem explosiven Duo Bukow und König freuen. Der „Polizeiruf 110: Für Janina“ ist eine der abgründigsten Folgen aus Rostock und zugleich eine gelungene Hommage an das größte Konzertereignis in der ehemaligen DDR.
1988 traten Bruce Springsteen und die E-Street-Band in Ostberlin auf und lockten mehr als 200.000 Menschen auf die Trabrennbahn in Weißensee. Dreißig Jahre später erinnert Eoin Moores „Polizeiruf 110: Für Janina“ an das Großereignis und erzählt die Geschichte einer jungen Frau aus Rostock, die kurz nach dem Besuch des Konzerts ermordet wurde. Schon damals war ein gewisser Guido Wachs tatverdächtig, aus Mangel an Beweisen wurde er allerdings von einem Gericht für unschuldig erklärt.
Buckow und König, deren Beziehung zueinander sich in diesem „Polizeiruf 110“ auf dem absoluten Tiefpunkt befindet, rollen den Fall neu auf und können den mittlerweile unbehelligt als Familienvater in Rostock lebenden Wachs dank einer DNA-Analyse überführen. Zu einer erneuten Anklage darf es dank seines Freispruchs aber nicht kommen. Fieberhaft versuchen die beiden, den Täter mit einer anderen Straftat in Verbindung zu bringen und verlassen dabei endgültig den Pfad der rechtschaffenden Polizeiarbeit. Welche Grenzen das spätere Liebespaar in diesem so sehenswerten wie düsteren Krimi überschreitet, konnten wir am Sonntag, den 16. Juni 2024, um 20:15 Uhr in der ARD erfahren.
Hätten Bukow und König im „Tatort“ ermittelt, wären sie in diesem Video auf jeden Fall vertreten.
Dancing in the Dark
Die Ereignisse der Vorläufer des konsequent linear erzählten Rostocker „Polizeirufs 110“ haben Bukow und König im Jahr 2018 so weit voneinander entfernt wie nie zuvor in ihrer insgesamt zwölfjährigen Geschichte. Und auch die Entscheidungen, die die beiden im Laufe dieses Krimis treffen, sorgen nicht gerade für eine Annäherung. Dass Bukow und König vier Jahre später tatsächlich zum Liebespaar werden könnten, erscheint undenkbar und doch weist ihnen ein kleiner, vermeintlich beiläufig eingefangener Moment den Weg in die Zukunft. Die Szene, in der Bukow und König ganz kurz gemeinsam den Springsteen-Klassiker „Dancing in the Dark“ anstimmen, ist eine der schönsten ihrer gesamten Biographie und sorgt darüber hinaus dafür, dass sich der Kreis ins Jahr 1988 stimmig schließt.
Apropos 1988: Auch damals fand auf deutschem Boden eine Fußball-Europameisterschaft statt, genau so wie jetzt, weshalb die Wiederholungen des „Tatorts“ sowie „Polizeirufs 110“ in diesem Sommer unregelmäßig ausfallen. Wann es mit frischen Krimis weitergeht und welche Folgen konkret gezeigt werden, erfahrt ihr hier.
Wie gut ihr euch mit dem „Tatort“ auskennt, erfahrt ihr im Quiz.