Turbulente Zeiten beim „Tatort“: Neben zahlreichen freiwilligen Abgängen haben die Verantwortlichen der ARD von sich aus vielen bekannten Gesichtern den Laufpass gegeben. In welche Kategorie der Abschied von Franziska Weisz fällt, ist zwar nicht zu einhundert Prozent klar, vieles spricht aber dafür, dass die Entscheidung beim NDR getroffen wurde.
2016 löste Franziska Weisz ihre Kollegin Petra Schmidt-Schaller ab und ermittelte seitdem an der Seite von Wotan Wilke-Möhring im Hamburger „Tatort“, dessen Einsätze sich allerdings mehr und mehr auf ganz Niedersachsen ausweiteten. Nach insgesamt 13 Fällen ist 2024 jedoch unerwartet Schluss, wie der NDR verkündet. Die Geschichte der Bundespolizistin Julia Grosz sei auserzählt, so NDR-Fiction-Chef Christian Granderat in einem Statement. Zugleich dankte er der Schauspielerin für ihre Arbeit und lobte die spannende Entwicklung der Rolle. In Zukunft wolle man mit Franziska Weisz andere Projekte realisieren.
Ob sich beide Seiten einvernehmlich auf das Aus geeinigt haben, geht aus der Mittelung nicht hervor. Wenn jemand auf eigenen Wunsch ausscheidet, ist der Wortlaut eines solchen Statements allerdings ein anderer, sodass davon auszugehen ist, dass der NDR entschieden hat, künftig auf ein anderes Gesicht neben Wotan Wilke Möhring zu setzen.
Gänzlich nachvollziehbar ist die Entscheidung nicht. Die bisexuelle Kommissarin war einer der spannendsten Figuren des gesamten „Tatort“-Universums, auch weil ihr bisweilen geheimnisvoll gezeichneter Charakter viel Spielraum ließ, um ihn mit weiteren, ungeahnten Facetten zu füllen. Ist das kostenbedingte Aus für die wenig präsente Heike Makatsch oder den polarisierenden Til Schweiger plausibel, so bleiben hier doch einige Fragen offen.
So geht es für Wotan Wilke Möhring im „Tatort“ weiter
Für 2024 kündigte der NDR eine Abschiedsfolge für Franziska Weisz an, danach wird ihr bisheriger Partner Wotan Wilke Möhring in gleich zwei Fällen allein ermitteln. Wen er dann zur Seite gestellt bekommt, will der Sender zu gegebenem Zeitpunkt verkünden. Verraten wurde nur, dass sich der kommende Hamburger „Tatort“ mit der Figur Julia Grosz beschäftigen wird und ihr Ende als Ermittlerin thematisiert. Ob sie den Dienst quittiert oder gar den Serientod stirbt, erfahren wir im ersten Quartal des nächsten Jahres.
Wer im „Tatort“ bereits den Serientod sterben musste, verrät euch das Video.
An diesem Sonntag strahlt die ARD einen neuen „Tatort“ aus der Schweiz aus. Ob sich das Einschalten lohnt, erfahrt ihr in der ausführlichen Kritik zur Episode “Blinder Fleck“.
Wie gut ihr euch mit dem „Tatort“ auskennt, erfahrt ihr im Quiz.
