Noch fünf Krimis mit den Münchner Urgesteinen erwarten uns, dann machen Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl nach stolzen 100 Einsätzen Schluss. Nun hat der Bayerische Rundfunk ihre Nachfolger bekannt gegeben und dabei die bestmögliche Entscheidung getroffen.
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Wenn die Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr 2026 nach 35 Jahren in Rente gehen, verliert Deutschlands beliebteste Krimi-Reihe nicht nur ihre beständigsten Ermittler, sondern auch zwei ihrer stärksten. Niemand kann auf eine so überzeugende „Tatort“-Geschichte zurückblicken wie Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl, die nahezu immer eine gute bis glänzende Figur abgaben. Sie werden eine Lücke in der hiesigen TV-Landschaft hinterlassen, die nicht zu schließen ist und dennoch tut der Bayerische Rundfunk gut daran, bereits jetzt ihre Nachfolger zu bestimmen.
Zum Glück haben die Verantwortlichen hinter den Kulissen bei ihrer Wahl alles richtig gemacht. Dass Kriminaloberkommissar Kalli Hammermann an Bord bleiben darf und in der Hierarchie auf dem Revier an der Isar aufsteigt, ist nicht nur die naheliegendste Option, sondern auch die beste. Seit 2014 spielt Ferdinand Hofer die Rolle des Assistenten von Ivo Batic und Franz Leitmayr und überzeugte von Anfang an mit seiner lausbübischen Art, seinem bisweilen trockenen Humor und der ihm eigenen, nicht zu erlernenden, sondern einfach gegebenen Bildschirmpräsenz, die ihn auch in den Eberhofer-Krimis unverzichtbar macht. Ob er ihnen dank seiner neuen Rolle erhalten bleiben kann, mag zu bezweifeln sein, für den Münchner „Tatort“ ist seine Beförderung aber auf jeden Fall Gold wert.
Auch Ferdinand Hofers neuer Partner im Münchner „Tatort“ ist eine gute Wahl
Zwar hätte auch Lisa Wagner, die als Fallanalytikerin Christine Lerch bereits zwischen 2014 und 2016 Teil der Münchner Mordkommission war, die freie Stelle neben Ferdinand Hofer problemlos ausfüllen können, dennoch ist Schauspieler Carlo Ljubek ebenfalls eine gute Wahl. Erst in diesem Jahr überzeugte der 1976 in Bocholt geborene Schauspieler, der übrigens ebenso wie sein scheidender Kollege Miroslav Nemec kroatische Wurzeln hat, in einer Gastrolle beim Münchner „Tatort: Das Wunderkind“. Darin verkörperte er einen aus der Haft entlassenen Vater, der damit zu kämpfen hat, die Bedürfnisse seines entfremdeten Sohnes zu erkennen und lieferte eine so feinsinnige wie überzeugende Vorstellung ab.
Sogar als „Tatort“-Kommissar trat Carlo Ljubek bereits in Erscheinung. 2018 vertrat er seinen verhinderten Kollegen Hans-Jochen Wagner und ermittelte einmalig als Kommissar Luka Weber an der Seite von Eva Löbau im Schwarzwald. Auch diese Aufgabe erledigte der Schauspieler souverän, wobei ihn auch hier eine mitunter düstere Aura umgab. Gerade dieses dunkle, bisweilen rätselhafte Element sollte er sich unbedingt erhalten, zumal es als Gegensatz zum Strahlemann Kalli ungemein reizvoll wäre. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass genau diese Überlegungen bei der Wahl der beiden neuen Münchner Kommissare eine Rolle gespielt haben, zu der ich den Bayerischen Rundfunk nur beglückwünschen kann. Das Video der besten „Tatort“-Teams sollte 2026 entsprechend um einen Eintrag reicher werden.
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