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„Polizeiruf 110: Der Gott des Bankrotts“ (Episode 402): Kritik

„Polizeiruf 110: Der Gott des Bankrotts“ (Episode 402): Kritik
© rbb / Volker Roloff

Im 402. „Polizeiruf 110“ bekommt es das Ermittlerteam mit einem Insolvenzverwalter zu tun, dessen Methoden kein gutes Licht auf seine Zunft werfen.

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Welche Kommissare ermitteln im „Polizeiruf 110“„Der Gott des Bankrotts“?

Es ist schon sieben Jahre her, dass der polnische Kommissar Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) den behäbigen Horst Krause ablöste und sich mit Olga Lenski (Maria Simon) in die Ermittlungen stürzte. Dann musste er sich nach dem Ausstieg seiner Kollegin zunächst alleine den kriminellen Machenschaften seiner Mitmenschen stellen, bis ihm kurz darauf schon der genderfluide Kriminalhauptkommissar Vincent Ross (André Kaczmarczyk) an die Seite gestellt wurde. Doch kaum hatten sich die beiden Charaktere zusammengerauft, ließ Lucas Gregorowicz den „Polizeiruf 110“ hinter sich und seinen Partner Ross allein zurück. Die letzte Folge mit ihm („Abgrund“) wurde im Dezember 2022 ausgestrahlt. Die 402. „Polizeiruf“-Episode heute am Sonntag ist also ein weiterer Neuanfang und die erste ohne Gregorowicz.

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Neue Unterstützung angelt sich Vincent Ross im aktuellen Fall direkt am Tatort. Der Polizist Karl Rogov (Frank Leo Schröder) ist der erste am Leichenfundort und beginnt sofort mit der Befragung der Zeug*innen. Auch wenn die beiden ein sehr ungleiches Paar abgeben, kommen sie gut zurecht und möglicherweise bleibt uns Rogov auch noch in den nächsten Folgen erhalten.

Tatort-Fans kennen sicher alle Fakten zu dem Format, aber vielleicht erfahrt ihr im Video doch noch etwas Neues?

Worum geht es im „Polizeiruf 110“„Der Gott des Bankrotts“?

Der Jakobsweg führt direkt durch Brandenburg, doch für einen der Pilger geht es nicht mehr weiter. Antoni Mazur wird erschossen in einer Kiesgrube aufgefunden, keine 500 Meter vom gutbesuchten Pilgerpfad entfernt. Wie es aussieht, war er mit einer Pilger*innengruppe unterwegs. Die Befragung der Zeug*innen ergibt zunächst keine Anhaltspunkte, doch bald stellt sich heraus, dass Antoni in großen finanziellen Schwierigkeiten steckte und ihm ein Insolvenzverfahren drohte. Die Befragung seiner Frau Lina und seines Vaters Klaudiusz ergibt neue Anhaltspunkte und die Spur führt zu Udo Schick, ein Insolvenzberater, der enormen Druck auf seine Klient*innen auszuüben scheint. Welche Rolle spielt aber dabei der Schuldenberater Jonathan Hüter, der eigentlich auf der Seite seiner Mandant*innen sein sollte? Er arbeitet nicht nur mit Schick, sondern lebt auch in einer Partnerschaft mit ihm zusammen.

Der Mordverdacht fällt im Verlauf der weiteren Ermittlungen schnell auf Udo Schick als sich herausstellt, dass seine Tochter Maria auch an der Pilgerreise teilnimmt. Verdächtig ist, dass Schick seine Tochter auf der Reise besuchte, kurz bevor der Mord an Antoni Mazur geschah. Die Ermittler müssen die Machenschaften des Insolvenzberaters genauer unter die Lupe nehmen und stoßen dabei auf ungeheuerliche Vorgänge. Was steckt wirklich hinter Mazurs Tod? War womöglich auch Erpressung im Spiel?

Lohnt sich der „Polizeiruf 110: Der Gott des Bankrotts“?

Auch ohne Lucas Gregorowicz geht es an der deutsch-polnischen Grenze spannend weiter, das beweist diese neue Folge in jedem Fall. Ross ist nicht nur der einzige genderfluide Kommissar in der ARD, er ist wohl auch der einfühlsamste Ermittler im aktuellen Reigen der Polizeibediensteten. Als Rogov ihn fragt, warum jemand wie er zur Polizei geht, entgegnet er: „Weil sich alles ändern muss“ und trifft damit einen guten Punkt. Vielleicht kann ein solcher Ermittler in der Fiktion auch Menschen in der Realität als Vorbild ermutigen, den Schritt in den Polizeidienst zu wagen? Aber selbst wenn dieser Wunsch zu hochgeschraubt ist, tut es dennoch gut, ihn bei der Arbeit zu beobachten und sich vorzustellen, eines Tages könnten Menschen wie er bei der Polizei keine Seltenheit mehr sein.

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Davon abgesehen nimmt aber auch der Fall und seine Hintergründe mit. Zwar ist das Szenario eines Insolvenzverwalters, der mit dem Schuldenberater gemeinsame Sache macht glücklicherweise nicht realistisch, aber der Druck und die Verzweiflung von hochverschuldeten Menschen ist real. Die Jagd nach dem Täter ist spannend, denn es gibt mehrere Optionen und entsprechend überraschend ereilt die Zuschauenden die Auflösung der Geschichte.

Der 402. „Polizeiruf 110“ wurde am Sonntag, den 5. Februar 2023 ab 20:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Die Sendung steht euch anschließend für sechs Monate in der ARD-Mediathek zur Verfügung. 

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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