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„Polizeiruf 110: Sabine“ (Episode 390): Kritik

„Polizeiruf 110: Sabine“ (Episode 390): Kritik
© NDR / Christine Schroeder

Das explosive Duo Buckow und König war zweifelsohne das aufregendste Gespann der hiesigen Krimilandschaft, was ihr vorletzter gemeinsamer „Polizeiruf 110“ einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis stellt. Entsprechend lohnt es sich auch nach zwei Jahren, bei der Wiederholung der Episode „Sabine“ einzuschalten, wie ihr in Mareks Kritik erfahrt.

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Welche Kommissare ermitteln im „Polizeiruf 110“ „Sabine“?

Zwölf Jahre lang wusste Kommissar Sascha Buckow ganz genau, wo das Fischbrötchen mit der dicksten Schillerlocke belegt ist, das Merkblatt für vorschriftsmäßige Polizeiarbeit hatte er allerdings stets geflissentlich verlegt. Anfangs begab sich Fallanalytikerin Katrin König noch hin und wieder auf die Suche nach dem zerknüllten Zettel, doch die Zusammenarbeit mit der Rostocker Naturgewalt färbte mit der Zeit mehr auf sie ab, als sie sich eingestehen wollte.

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Lange scharwenzelten Bukow und König  im konsequent linear erzählten „Polizeiruf 110“ umeinander herum, dann musste Buckows Vater auf dramatische Weise das Zeitliche segnen, bis sich beide erstmals ihre Liebe zueinander gestehen durften. Ihre komplexe Beziehung war schon immer das Herzstück in der Hansestadt, in der 2021 erschienenen Folge „Sabine“ wurde dann ein neues, wenn auch kurzes Kapitel aufgeschlagen, bevor Charly Hübner ein halbes Jahr später die Segel strich und zu neuen Ufern aufbrach. An diesem Sonntag können wir noch einmal in Erinnerungen schwelgen und den vorletzten gemeinsamen Fall mit seiner kongenialen Partnerin Anneke Kim Sarnau genießen.

Hätten Buckow und König beim „Tatort“ ermittelt, wären sie in folgendem Video natürlich vertreten.

Worum geht es im „Polizeiruf 110“ „Sabine“?

Niemand sieht Sabine. Auch die Polizei nicht. Deshalb bleibt lange unklar, wer in Rostock mordet. Die Servicekraft in einer maroden Werft ist als sogenannte Aufstockerin von den Gnaden des Jobcenters abhängig und will ihrem prekären Dasein ein Ende bereiten. Im Affekt richtet sie ihre Waffe dann aber gegen jemand anderen.

Ihr erster Mord wirkt auf Sabine wie ein Befreiungsschlag. Für einen kurzen Moment scheinen all die Demütigungen vergessen, die sie in ihrem jungen Leben ertragen musste. Noch stecken weitere Kugeln in Sabines Magazin, sodass Buckow und König sich notgedrungen wieder mit weltlichen Dingen beschäftigen müssen, um eine weitere Katastrophe zu verhindern.

Mareks „Polizeiruf 110“-Kritik: Fesselnder Krimi mit tollem Personal

Während zu viel privater Ballast bei vielen „Tatorten“ dafür sorgt, dass der Drops des eigentlichen Falls schnell gelutscht ist, ticken die Uhren in der Rostocker Feinkostabteilung traditionell anders. Natürlich sind Buckow und König an sich eine Wucht, die auch abseits des „Polizeirufs 110“ funktionieren würde, dennoch gelingt es immer wieder, ihre Befindlichkeiten in die jeweilige Kriminalhandlung schlüssig einzuflechten. Das gilt auch für ihren vorletzten gemeinsamen Einsatz, der wie gewohnt fulminant in Szene gesetzt wurde.

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Luise Heyer brilliert als gepeinigte Seele, die sich im Affekt entscheidet, es all denen heimzuzahlen, die sie für ihr tristes Leben verantwortlich macht. Dass sie auch als Serienmörderin für ihr Umfeld unsichtbar bleibt und nicht einmal von der Polizei wahrgenommen wird, ist ein böser Schachzug von Drehbuchautor Florian Oeller, der sein größtes Ass aber erst kurz vor dem Abspann aus dem Ärmel zieht.

So überzeugt der 23.  Rostocker „Polizeiruf 110“ nicht nur als gelungenes Vehikel für die Liebesgeschichte von Buckow und König, sondern punktet auch als bitterer Krimi über die trüben Zustände im Hamsterrad namens Niedriglohnsektor.

Welche „Tatorte“ dieses Jahr als Wiederholung in der Sommerpause ausgestrahlt werden, erfahrt ihr hier.

Die „Polizeiruf 110“-Episode „Sabine“ wurde am Sonntag, dem 2. März 2023 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar.

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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