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„Tatort: Baum fällt“ (Episode 1110): Kritik

„Tatort: Baum fällt“ (Episode 1110): Kritik
© ARD

Am Sonntag, dem 24. November 2019 unternahmen die Wiener „Tatort“-Kommissare Moritz Eisner und Bibi Fellner zur bekannten Sendezeit um 20.15 Uhr in der ARD einen Ausflug in die Alpen. Ob sich der Tapetenwechsel lohnt, erfahrt ihr in Mareks „Tatort“-Kritik zur Episode „Baum fällt“ .

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“„Baum fällt“?

Oberstleutnant Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) ist bereits seit 20 Jahren im Dienst. Der Vater einer Tochter kann zwar launisch sein, verfügt aber über ein unnachahmliches Bauchgefühl und schreckt nicht davor zurück, sich mit den Honoratioren der Stadt Wien anzulegen. Seit 2011 ermittelt er im Gespann mit seiner Kollegin Bibi Fellner (Adele Neuhauser), einer so impulsiven wie herzensguten Polizistin, die jahrelang mit einem schweren Alkoholproblem zu kämpfen hatte.

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Bibi Fellner war früher bei der Sitte und pflegt immer noch Kontakte zur Unterwelt, wie etwa zum Kleinganoven Inkasso-Heinzi (Simon Schwarz), der in der Regel für die humorvollen Momente in Wien sorgt. Ihre Vergangenheit führt manchmal zu Reibereien mit Moritz Eisner, doch die Chemie zwischen den Kommissaren stimmt und so rauft sich das ungleiche Duo immer wieder zusammen. Beim Publikum sind die Ermittler aus Österreich beliebt, was sicher an ihrem Wiener Schmäh liegt, mit dem sie den „Tatort“ regelmäßig bereichern. Auf ihn müssen wir auch in der Folge „Baum fällt“ nicht verzichten, ansonsten bleiben aber einige Wünsche offen.

Worum geht es im „Tatort“ „Baum fällt“?

Von Hubert Tribusser ist fast gar nichts mehr übrig geblieben. Seine Leiche wurde in der hauseigenen Holzfabrik pulverisiert, allein ein Titan-Implantat aus seinem Schultergelenk blieb unversehrt. Dessen Seriennummer reicht der Polizei in Heiligenblut am Großglockner zur Identifikation. Die Ermittlungen müssen die forschen Dorfpolizisten aber den Kollegen aus der weit entfernten Hauptstadt überlassen, schließlich forderte der Vater des Toten die Entsendung der besten Ermittler, die Wien zu bieten hat.

Der schlecht gelaunte Moritz Eisner lässt an seinem Status keinen Zweifel zu und übersieht fast, dass er den örtlichen Polizeichef Alois Feinig (Karl Fischer) aus alten Zeiten kennt. Bei einem Kaltgetränk räumen die beiden ihre Differenzen aus, doch Bibi Fellner will dem Frieden nicht so recht trauen. Schließlich scheint alles in dem kleinen Kärntner Örtchen miteinander verwoben zu sein und nicht wenige hatten ein Motiv, den Unternehmer um die Ecke zu bringen.

Mareks „Tatort“-Kritik: Altbackene Ermittlungen vor grandioser Alpen-Kulisse

Eine Woche zuvor schickte die ARD ihre dienstälteste Kommissarin Lena Odenthal auf eine Landpartie in die Pfälzer Pampa, jetzt entfernen sich die Wiener Kommissare Eisner und Fellner von ihrem gewohnten Einsatzort. Wie „Die Pfalz von oben“ verfügt auch „Baum fällt“ über eine prominente Gastfigur, die das Herzstück des Krimis bildet. War es zuletzt Ben Becker als derangierter Provinz-Polizist, ist es hier der österreichische Charakterdarsteller Karl Fischer, der den einheimischen Gesetzeshüter als Klüngel-Baron verkörpert. Beide gestandenen Mimen machen ihre Sache naturgemäß gut, können aber über die Handlungsarmut ihrer Drehbücher nicht hinwegtäuschen.

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Dabei fängt der Ausflug in die Alpen gewohnt stimmig an. Weil ihm sein Proviant nicht schmeckt, zelebriert Moritz Eisner seine schlechte Laune so genüsslich wie unterhaltsam und auch die ersten Begegnungen mit den Dorfbewohnern sind launig in Szene gesetzt. Dann tritt der Fall aber immer mehr auf der Stelle und es wird deutlich, dass selbst die schönsten Landschaftsaufnahmen nicht darüber hinwegtäuschen können, dass die Wiener Ermittler dann am besten sind, wenn sie daheim ihrer Arbeit nachgehen dürfen. Wer sich in der Vergangenheit mit dem Mossad („Deckname Kidon“) und serbischen Kriegsverbrechern („Kein Entkommen“) auseinandersetzen musste, der wirkt am Fuße des Großglockners zwangsläufig deplatziert.

Dabei hätte die Landpartie mit morbidem Charme im Stile des „Knochenmanns“ die Verluste durchaus kompensieren können, doch leider entschied man sich lieber für die üblichen Verstrickungen. Die reichen dank der Qualität ihrer Protagonisten für einen einigermaßen spannenden Krimi-Abend aus, im Vergleich mit früheren Großtaten wirkt „Baum fällt“ aber eher wie eine magere Fingerübung. Vollwertige Kost bekommen wir hoffentlich wieder beim nächsten Einsatz von Bibi und Moritz serviert.

Die „Tatort“-Episode „Baum fällt“ wurde  am Sonntag, dem 24. November 2019, um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt in der Mediathek als Wiederholung im Stream zu sehen.

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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