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„Tatort“ am Sonntag: Daher kennt ihr die teuflische Mutter

„Tatort“ am Sonntag: Daher kennt ihr die teuflische Mutter
© SWR / Benoît Linder

Der neuste Stuttgarter „Tatort: Lass sie gehen“ ist nichts für schwache Nerven, seziert er doch minutiös den seelischen Verfall einer trauernden Familie, der schnurstracks in die nächste Tragödie führt. Besonders beeindruckend geriet dabei die Darstellung der Patriarchin Luise Riedle, gespielt von Julika Jenkins, die wir euch hier näher vorstellen wollen.

Die Hände fromm zum Tischgebet gefaltet, die Wünsche und Träume der eigenen Tochter aber zeitgleich mit Füßen getreten. Schließlich ist es ein Ding der Unmöglichkeit, das zu tun, was man möchte. So lautet jedenfalls die Lebenseinstellung von Gastwirtin Luise Riedle, die die Bibel nicht gerade als Handbuch für Nächstenliebe auslegt. Im Streit lässt sie ihr Kind vom Hof ziehen, nun ist Hanna Riedle tot.

Was das gewaltsam herbeigeführte Ableben des eigenen Kindes mit den Hinterbliebenen macht, bildet das düstere Herzstück des neusten Stuttgarter „Tatorts: Lass sie gehen“ und dürfte nicht nur Eltern an die Nieren gehen. Allein die Szene, in der die von Julika Jenkins beängstigend zwischen Verzweiflung und Hass gefangene Wirtin versucht, sich selbst an einem Berg von Klößen zu ersticken, gehört zum unangenehmsten, was in letzter Zeit am Sonntagabend in der ARD ausgestrahlt wurde. Mehr über den herausragenden Krimi erfahrt ihr hier in der  ausführlichen Kritik.

Julika Jenkins, Heidelbergerin mit Waliser Wurzeln, wuchs in Heidelberg auf und ließ sich an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule zur Schauspielerin ausbilden, bevor sie 1993 an den dortigen Kammerspielen ihr Bühnendebüt feierte. Es folgten Engagements  am Theater am Neumarkt in Zürich, der Berliner Schaubühne, dem Luzerner Theater sowie dem Berliner Maxim-Gorki-Theater, nur um einige zu nennen.

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„Tatort“-Fans dürften 2003 erstmals auf Julika Jenkins aufmerksam geworden sein. An der Seite von Axel Prahl und Jan-Josef Liefers übernahm sie eine tragende Rolle in der Episode„ Sag nichts“ und spielte darin die Tochter eines Tyrannen, der ihre eigene Mutter ermordete. Für Münsteraner Verhältnisse ein überraschend düsterer Thriller, auch dank der starken Vorstellung von Julika Jenkins, die seitdem immer wieder für Deutschlands beliebteste Krimi-Reihe vor der Kamera stand, unter anderem neben Nora Tschirner und Christian Ulmen im Weimarer „Tatort: Die harte Kern“.

An der Seite einer Kinolegende: Julika Jenkins ist im letzten Film von Jean-Paul Belmondo zu sehen

2009 stand Julika Jenkins in Frankreich vor der Kamera und gehörte zum Ensemble des letzten Spielfilms mit dem legendären Jean-Paul Belmondo. In „Ein Mann und sein Hund“, einem Remake von Vittorio De Sicas Klassiker „Umberto D.“ verkörpert Julika Jenkins eine kaltherzige Vermieterin, die einen alten Mann aus seiner Wohnung wirft und sich damit an ihm Rächen will, weil er sie in jungen Jahren nicht zur Frau nehmen wollte. „Ein Mann und sein Hund“ ist derzeit leider bei keinem Streamingdienst zu sehen, eine DVD könnt ihr euch aber bei Amazon bestellen.

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Weitere Kinoauftritte hatte Julika Jenkins im schweizerischen Familiendrama „Vitus“ sowie jüngst im britischen Horrofilm „Baghead“. Darüber hinaus spielte sie in fünf Folgen der ZDF-Reihe „Taunuskrimi“ die wiederkehrende Rolle der Cosima von Bodenstein, ihres Zeichens Ehefrau des Ermittlers und somit der Hauptfigur.

Neben Julika Jenkins haben über die Jahre viele weitere Gaststars dem „Tatort“ einen Besuch abgestattet, wie ihr im Video erfahrt:

Der „Tatort: Lass sie gehen“ wird am Sonntag, dem 17. November 2024 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist danach in der Mediathek für sechs Monate als Wiederholung im Stream verfügbar. 

„Tatort“-Quiz: Testet euer Wissen über Thiel, Boerne und Co.!

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