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„Tatort“ am Sonntag im TV: Starker Krimi tut sich und uns den größtmöglichen Gefallen (Kritik)

„Tatort“ am Sonntag im TV: Starker Krimi tut sich und uns den größtmöglichen Gefallen (Kritik)
© WDR / Thomas Kost

Der Dortmunder „Tatort“ punktet mit einem nicht zu erahnenden Befreiungsschlag, der eine rosige Zukunft für all diejenigen verspricht, denen die unsägliche Fehde zwischen Hauptkommissar Faber und KTU-Chef Haller schon immer ein Dorn im Auge war. Warum auch der eigentliche Kriminalfall überzeugt, erfahrt ihr in Mareks Kritik zur Episode „Abstellgleis“.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort: Abstellgleis“?

Als Peter Faber vor 13 Jahren erstmals die sanitären Anlagen auf dem Dortmunder Revier demolierte, war unsere TV-Landschaft um eine ihrer umstrittensten, aber auch faszinierendsten Figuren reicher. Den Parka-Träger als derangierten Schimanski-Verschnitt mit emotionaler Schieflage abzutun, wurde dem großen Jörg Hartmann nie gerecht, der den vom Schicksal über die Maßen herausgeforderten Kommissar immer weitaus facettenreicher verkörperte, als es ihm manch schablonenhaft gehaltenes Drehbuch vorschrieb.

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Umso ärgerlicher geriet zuletzt die künstlich überstülpt wirkende Fehde zwischen ihm und dem überzeichnet diabolischen KTU-Chef Haller. Schon der Privatkrieg zwischen Faber und dem Mörder seiner Familie nutzte sich in den Dortmunder Anfangstagen schneller ab als beabsichtigt, entsprechend lähmend wirkte sich dessen Kopie auf die vergangenen Tatorte aus dem Pott aus.

Dass Sebastian Haller nun nach wenigen Minuten tot in seinem Labor aufgefunden wird, ist wohl die größte Überraschung der laufenden „Tatort“-Saison, zumal sich dadurch die gesamte Statik auf dem Revier verändern wird.

Wer weiß, vielleicht darf Peter Faber bald wieder auf etwas leiseren Sohlen ermitteln, die ihm trotz all des Krawalls immer am besten passten. Zunächst einmal ist er aber der Hauptverdächtige und muss untertauchen.

Ein neuerlicher Skandal bleibt dem geschundenen Kommissar also erspart, wer sonst noch im „Tatort“ auffiel, könnt ihr im Video nachschauen:

Worum geht es im „Tatort: Abstellgleis“?

Revierleiterin Ira Klasnic kann Peter Faber nicht leiden und auch von seiner Partnerin Rosa Herzog hält sie nicht viel. Um beide zu demütigen, setzt sie ihnen einen banalen Fall von Fahrerflucht vor die Nase und garniert die Schmach mit der Beförderung eines Streifenpolizisten, der an den Ermittlungen beteiligt werden muss.

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Während Faber und Herzog mit angezogener Bremse ihrer Arbeit nachgehen, wird KTU-Chef Haller tot in seinem Institut aufgefunden. Für Ira Klasnic eröffnet sich dadurch die Möglichkeit, Faber als Mörder zu diffamieren und endgültig loszuwerden, weshalb sie ausgerechnet den zum LKA gewechselten ehemaligen Dortmunder Kommissar Daniel Kossik mit den internen Ermittlungen betraut. Der hat mit seinem früheren Chef noch eine Rechnung offen…

Mareks „Tatort“-Kritik: Kinoreifer Thriller mit großem Versprechen für die Zukunft

Rosa Herzog richtet ihre Waffe auf Peter Faber, der am Containerhafen vor einem einfahrenden Zug steht, dann wird der Titel des neusten Dortmunder „Tatorts“ eingeblendet. Dass es sich hierbei um eine Vorschau der kommenden Ereignisse handelt, dürfte allen klar sein, entsprechend verzichtet Regisseur Torsten C. Fischer darauf, seine Ouvertüre in weiteren Lettern zu erklären.

Sowieso ist einiges an Vorwissen hilfreich, um dem Geschehen im Revier voll umfassend zu folgen, im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist es aber keine Bedingung, um einen gelungenen Abend auf der heimischen Couch zu verbringen. Drehbuchautor Jürgen Werner hat keine elitäre Vorlage für Fortgeschrittene durch die Tastatur gejagt, sondern einen nachvollziehbaren Thriller, in dem ein unschuldig verdächtigter Kommissar auf eigene Faust die Wahrheit ans Licht befördern muss.

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Das ist nicht neu, aber enorm effektiv und in seiner für Fabersche Verhältnisse fast schon frappierenden Geradlinigkeit eine willkommene Abwechslung zu seinen mitunter arg komplizierten Vorgängern. Dass der eigentliche Kriminalfall auch außerhalb des eigenwilligen Dortmunder Gefüges funktioniert hätte, ist neben dem so überraschenden wie befreienden Ausscheiden von Sebastian Haller der größte Verdienst eines kinoreifen Thrillers, der nicht nur über 90 Minuten bestens unterhält, sondern seinem Personal zugleich die Tür für eine ballastbefreite Zukunft öffnet. Bleibt nur zu hoffen, dass sie nicht wieder vernagelt wird.

Der „Tatort: Abstellgleis“ wird am Sonntag, den 30.März 2025 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist danach in der Mediathek für zwölf Monate als Wiederholung im Stream verfügbar. 

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