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„Tatort: Spur des Blutes“ (Episode 1214): Kritik

„Tatort: Spur des Blutes“ (Episode 1214): Kritik
© WDR / Bavaria Fiction GmbH / Martin Valentin Menke

Kaum hat Martin Wuttke im Frankfurter „Tatort“ für Furore gesorgt, schon steht sein Kollege Josef Hader in den Startlöchern und feiert sein Debüt in Deutschlands beliebtester Krimi-Reihe. Warum sich die grundverschiedenen Gastspiele beide lohnen, erfahrt ihr in Mareks Kritik zur Episode „Spur des Blutes“.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“„Spur des Blutes“?

Gerade erst randalierte Martin Wuttke im Frankfurter „Tatort“ und sorgte mit seinem überbordenden Auftritt für einen schrillen Glanzpunkt der laufenden Krimi-Saison. Nun folgt mit Josef Hader der nächste prominente Besucher, doch der geht seine Sache gänzlich anders an. In den ersten beiden Dritteln des neusten Kölner Falls kommt er noch nicht einmal vor.

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Die große Bühne gehört allerdings auch nicht den alten Hasen Ballauf und Schenk, die ihren mittlerweile 85. Fall zu lösen haben. Vielmehr rückt Kriminaltechnikerin Natalie Förster in den Vordergrund, die erst seit Kurzem an der Seite der Kölner Haudegen ermitteln darf. Einen besonderen Draht hat sie zu Max Ballauf, dem dann auch als erstes auffällt, dass mit der jungen Frau etwas nicht stimmt. Und tatsächlich irrt der erfahrene Menschenkenner nicht, denn die „Spur des Blutes“ führt diesmal in die eigenen Reihen, ein Kniff, der im „Tatort“ selten funktioniert und auch am Rhein zu scheitern droht. Dann allerdings übernimmt Josef Hader ganz behutsam das Ruder und sorgt dafür, dass niemand die in Rente gegangene Wurstbraterei am Flussufer vermisst.

Martin Wuttke und Josef Hader sind natürlich nicht die einzigen prominenten Gäste, die sich im „Tatort“ die Ehre gaben, wie ihr im Video erfahrt.

Worum geht es im „Tatort“„Spur des Blutes“?

Natalie Förster hat eine DNA-Probe verunreinigt, was zwar ärgerlich ist, aber vorkommen kann. Zumindest Freddy Schenk geht schnell zur Tagesordnung über, ganz im Gegenteil zu seinem Kollegen Max, der sich um die sonst so zuverlässige Kriminaltechnikerin Sorgen macht. Ist sie etwa in den Mord an einer jungen Prostituierten verwickelt, die allem Anschein nach von einem aggressiven Freier vergewaltigt und getötet wurde?

Als sich die Polizistin in weitere Ausreden flüchtet und die erneut angeforderte DNA-Probe nicht aufzufinden ist, wird auch Freddy langsam misstrauisch. Zu diesem Zeitpunkt ist Natalie Förster allerdings bereits auf dem Weg zu einem gewissen Frank Baumgartner, der am Randufer einen Wohnmobilverleih betreibt. Der wird zum Glück von Josef Hader verkörpert und so gerät die mit heißer Nadel gestrickte Auflösung doch noch zu einem feinen Kabinettstückchen gehobener Schauspielkunst.

Mareks „Tatort“-Kritik: Josef Hader darf gerne wiederkommen

Zugegeben, ohne Martin Wuttkes berserkerhaftem Auftritt als durchgeknallter Drogenmischer und seinem kongenialen Auffangbecken bestehend aus Margarita Broich und Wolfram Koch wäre die wilde Räuberpistole der vergangenen Woche krachend gescheitert. Doch das ist sie bekanntlich nicht und damit gibt es zwischen den beiden hintereinander ausgestrahlten „Tatorten“ trotz aller Unterschiede eine entscheidende Parallele. Auch in Köln ist es das handelnde Personal, welches sich erfolgreich gegen ein von Kommissar Zufall zusammengeklöppeltes Konstrukt zur Wehr setzt und es mit seiner ganzen Klasse vor dem Einsturz bewahrt.

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Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär sind natürlich über jeden Zweifel erhaben und haben die Größe, ihrer neuen Kollegin Tinka Fürst die erste Geige zu überlassen. Die bedient sie durchweg souverän und gibt auch im spät einsetzenden Zusammenspiel mit Josef Hader eine gute Figur ab. Der Österreicher schleicht sich im Gegensatz zu Martin Wuttke förmlich in den „Tatort“ und verzichtet auf so gut wie alle bekannten Versatzstücke aus seinem üppigen Repertoire. Kein Dialekt, keine Scherze, kein Granteln, kein Brenner, kein Garnichts. Vielmehr reicht ein Augenaufschlag, um die vermeintlich zuvorkommende Haltung seiner Figur ins komplette Gegenteil umschwenken zu lassen, was der letzten halben Stunde des Krimis zu einer völlig neuen, bedrohlichen Dimension verhilft, die seine vorhergegangenen Schwächen locker vom Tisch wischt. So reicht es am Ende doch noch für einen bemerkenswerten „Tatort“-Abend. Davon gerne mehr.

Die „Tatort“-Episode „Spur des Blutes“ wurde am Sonntag, dem 23. Oktober 2022 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt für sechs Monate in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. Als nächstes legt der „Tatort“ eine Pause ein. An Halloween übernimmt „Polizeiruf 110“-Kommissarin Doreen Brasch, die es in der herrlich verschrobenen Episode „Hexen brennen“ in den Ost-Harz verschlägt.

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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