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„Tatort: Abbruchkante“ (Episode 1229): Kritik

„Tatort: Abbruchkante“ (Episode 1229): Kritik
© WDR / Bavaria Fiction GmbH / Martin Valentin Menke

Erfolgreiches Recycling im Kölner Umland: In ihrem neusten Fall betreten Freddy Schenk und Max Ballauf bekanntes Terrain, schaffen es aber, den alten Pfaden neues Leben einzuhauchen. Warum ihr neuster Fall sein Vorbild deutlich übertrifft, erfahrt ihr in Mareks „Tatort“-Kritik zur Episode „Abbruchkante“.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“„Abbruchkante“?

Vor 17 Jahren zogen sich Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt im Kölner Umland ein paar unnötige „Schürfwunden“ zu und bekamen zu ihrem 30. Geburtstag einen verhältnismäßig schwachen „Tatort“ kredenzt. Entsprechend halten sich die Begeisterungsstürme in Grenzen, als Freddy Schenk im üppig motorisierten Gran Torino erneut durch ein verlassenes Dorf knattert, das bald der titelgebenden „Abbruchkante“ zum Opfer fallen soll. Doch schon die ersten launigen Dialoge im obligatorischen Oldtimer prophezeien einen deutlich gelungeneren Krimi als die handlungsarme Drömmeligkeit von einst.

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Das liegt zunächst an den beiden Hauptdarstellern selbst, die sich wider Willen ein Fremdenzimmer teilen müssen, weil ihr dann doch nicht ganz so toller fahrbarer Untersatz die Rückreise verweigert. Gemütsmensch Freddy vermisst zwar den Sauerbraten daheim bei seiner Familie, stört sich aber nicht wirklich daran, die Nacht in dem nahezu menschenleeren Dorf an der Seite seines Kollegen zu verbringen. Der würde in Köln ja eh nichts verpassen, rutscht es ihm halb aufmunternd und halb lapidar heraus, womit er bei Max Ballauf einen Nerv trifft, der ihn und den gesamten Krimi fortan prägen wird.

Wie der gealterte Junggeselle daraufhin allein durch die entvölkerte Nacht spaziert und über sein Leben nachdenkt, verleiht dem „Tatort“ eine Tiefe, die hervorragend zu den verlassenen Häusern am Rande des gigantischen Kohlekraters passt, die genauso aus der Zeit gefallen zu sein scheinen wie der liegengebliebene V8 der Kölner Polizei.

Auch dank ihres neusten Einsatzes dürfen Ballauf und Schenk im folgenden Video nicht fehlen.

Worum geht es im „Tatort“„Abbruchkante“?

Selbst die imposante Kirche von Bützenich wirkt im Vergleich zum Tagebaukrater wie ein Spielzeughäuschen. Gottesdienste werden hier schon lange nicht mehr gefeiert, fast die gesamte Bevölkerung wurde mittlerweile umgesiedelt. Das betagte Ehepaar Inge und Peter Schnitzler steht vor den Trümmern seiner Existenz, an die kühlen Wände ihrer neuen Seniorenresidenz mögen sie sich nicht mehr gewöhnen. Den gemeinsamen Suizidversuch überlebt allerdings nur Peter Schnitzer, gerettet von Dorfarzt Dr. Christian Franzen. Genützt hat dem Mediziner seine vermeintliche Heldentat allerdings nichts, nur wenige Tage später wird er in einen Hinterhalt gelockt und erschossen.

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Ballauf und Schenk finden heraus, dass Dr. Frenzen nicht gerade ein beliebter Zeitgenosse war. An Motiven mangelt es innerhalb der auseinanderfallenden Dorfgemeinschaft nicht, doch wessen Hass war tatsächlich so groß, um den Abzug zu betätigen und welche Rolle spielen die Hinterbliebenen von Inge Schnitzler?

Mareks „Tatort“-Kritik: Ein Fest für Traditionalisten

90 Minuten traditionelle Krimi-Kost, wie sie in dieser Konsequenz nur noch die Kölner Urgesteine Ballauf und Schenk beherrschen: Wem die ausufernden Befindlichkeiten der Dortmunder oder Berliner „Tatort“-Teams auf den Sender gehen, kann sich heute genüsslich in den Fernsehsessel fallen lassen und einfach nur genießen. Der von Routinier Torsten C. Fischer souverän inszenierte Abgesang auf das Braune Gold beweist eindrucksvoll, zu was ein konventionell erzählter Krimi in der Lage sein kann, wenn er denn gut gemacht ist.

Ein tolles Ensemble um Peter Franke als lebensmüdem Witwer sowie Barbara Nüsse in einer Paraderolle als manipulative Wirtin, eine Prise Humor und die zur Thematik passende Melancholie reichen völlig aus, um einen ebenso spannenden wie relevanten Fernsehfilm auf die Beine zu stellen, der jeglichem Krawall der Konkurrenz die Stirn bieten kann. Da spielt es auch keine Rolle, dass Assistent Jütte diesmal nur in homöopathischen Dosen zum Hörer greifen darf und auch die zuletzt mehr in den Fokus gerückte Kriminaltechnikerin Natalie Förster so gut wie gar nicht stattfindet. Für beide sollten sich in Zukunft aber genügend Gelegenheiten ergeben, wieder am Geschehen teilzunehmen. Selbst wenn das dann nur halb so gelungen aufbereitet wäre wie dieser „Tatort“, stünde uns dennoch ein sehenswerter Krimi bevor. Bis dahin muss sich nur noch Freddy Schenk ein verlässlicheres Fahrzeug aus der Asservatenkammer besorgen.

Die „Tatort“-Episode „Abbruchkante“ wurde am Sonntag, dem 26. März 2023 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist danach für sechs Monate in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. Als nächstes geht es zum Bremer „Tatort“ und der recht krude geratenen „Fast & Furious“-Variante „Donuts“.

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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