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„Tatort“ am Sonntag: Perfider Terror-Thriller fesselt bis zur letzten Sekunde [Kritik]

„Tatort“ am Sonntag: Perfider Terror-Thriller fesselt bis zur letzten Sekunde [Kritik]
© SWR / Benoît Linder

Nur wenige Teams haben in den vergangenen Jahren so konstant abgeliefert wie die Stuttgarter Kommissare Lannert und Bootz. Warum sich auch ihr neuster Fall nahtlos in das hochwertige Portfolio einreihen kann, erfahrt ihr in Mareks Kritik zum „Tatort: Verblendung“.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort: Verblendung“?

Richy Müller und Felix Klare haben einen Lauf, der fast schon beängstigend ist. Zuletzt gelang den beiden sogar das Kunststück, eine so gut wie immer zum Scheitern verurteilte Landpartie zum prickenden Ereignis umzudeuten. Und auch an diesem Sonntag dürften alle, die einen spannenden Krimi zu schätzen wissen, vollumfänglich auf ihre Kosten kommen. Voraussetzung ist allerdings ein starkes Nervenkostüm, denn im mitunter garstigen Geiseldrama „Verblendung“ geht es ans Eingemachte. Und das nicht zu knapp.

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Katharina Adler und Rudi Gaul, die bereits vor drei Jahren das Drehbuch zum überragenden Stuttgarter „Tatort: Videobeweis“ verfasst haben, gönnen uns keine Verschnaufpause und schicken Kommissar Bootz in einen stetig eskalierenden Alptraum, der zum Spannendsten zählt, was in jüngerer Vergangenheit am Sonntagabend von der ARD ausgestrahlt wurde. Dass dessen Thematik in Anbetracht der NSU-Morde sowie dem emporkommenden braunen Sumpf kaum noch wie eine ferne Fiktion wirkt, macht den „Tatort“ zugleich zu einem bitteren Dokument der Zeit, in der wir heute leben. Eine Reise in dessen Vergangenheit könnt ihr im Video antreten.

Worum geht es im „Tatort: Verblendung“?

Torsten Lannert hat keine Lust, seinen freien Abend mit der Stuttgarter Prominenz auf einer Filmpremiere zu verbringen und bittet seinen Kollegen Bootz, für ihn einzuspringen. Der Polizist sagt zu und findet sich kurze Zeit später in der Gewalt der rechtsextremen Terroristin Karin Urbanski wieder. Zwar gelingt es dem Kommissar im anfänglichen Chaos, ihren Komplizen anzuschießen, dann aber wird er zu einer von zahlreichen Geiseln, die von der eiskalten Täterin im Kinosaal festgehalten werden. Karin Urbanski verlangt die Freilassung mehrerer gleichgesinnter Häftlinge sowie ein Geständnis des Innenministers, dass der Staat einen ihrer Mitstreiter ermordet hat.

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, zwingt die Terroristin ihre Gefangenen darüber zu entscheiden, welche Geisel sie hinrichten soll und schreitet radikal zur Tat. Auch das Schicksal ihres Partners interessiert sie nicht, den sie ohne mit der Wimper zu zucken verbluten lässt. Bootz übernimmt die Vermittlerrolle zum SEK, während Torsten Lannert fieberhaft nach einem wunden Punkt sucht, mit dem Karin Urbanski zum Aufgeben überredet werden könnte, doch die verblendete Erpresserin kennt keine Skrupel.

Mareks -Kritik: Selten war ein Kammerspiel spannender als in diesem Ausnahme-Krimi

„Links vermutet, rechts verortet“. Treffender hätte Torsten Lannert die ersten Eindrücke aus dem zur Todesfalle gewordenen Kinosaal nicht zusammenfassen können, schließlich erinnert anfangs vieles an den Terror der RAF in den 1970er-Jahren, zumal es auch hier um die Freipressung von Häftlingen aus der einschlägig bekannten Justizvollzugsanstalt im Stuttgarter Stadtteil Stammheim geht. Dann aber wird klar, welche Ideologie tatsächlich das Motiv der zu allem bereiten Geiselnehmerin ist. Die Verschwörungstheorien, wonach unser Staat eine Art diabolische GmbH ist, sind leider keine Hirngespinste von Katharina Adler und Rudi Gaul, sondern wurden in den letzten Jahren von so manchen Verblendeten hinreichend öffentlich skandiert, was dem „Tatort“ einen aktuellen Bezug verleiht, der dessen Sichtung nicht gerade zu einem flockigen Vergnügen für Zwischendurch macht. Die Konsequenz, mit der die Terroristin ihre Drohungen in die Tat umsetzt, tut ihr Übriges, um den Griff zur Chipstüte zu unterbinden.

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Selten wurde ein Kammerspiel so fesselnd in Szene gesetzt wie in diesem kinoreifen Thriller, dessen Spannung vor allem auf der Unberechenbarkeit seiner Antagonistin basiert, die von Anna Schimrigk so kaltschnäuzig wie eindringlich dargestellt wird. Warum sie Kommissar Bootz nicht zu ihrem ersten Opfer macht, bleibt die einzige Ungereimtheit dieses ansonsten herausragenden Krimis, ist aber mit den Statuten des „Tatorts“ zu begründen, schließlich handelt es sich hier zum Glück nicht um die Abschiedsfolge des einmal mehr groß auftrumpfenden Stuttgarter Duos, das uns hoffentlich noch lange erhalten bleibt.

Der „Tatort: Verblendung“ wird am Sonntag, dem 19. Januar 2025 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist danach in der Mediathek für sechs Monate als Wiederholung im Stream verfügbar. 

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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