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„Tatort“ am Sonntag: Überladener Mumpitz mit wenigen Lichtblicken [Kritik]

„Tatort“ am Sonntag: Überladener Mumpitz mit wenigen Lichtblicken [Kritik]
© SR / Iris Maria Maurer

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr lieferten die derangierten Saarbrücker Kommissare ihren ersten halbwegs vernünftigen Krimi ab, nun fallen sie wieder in alte Muster zurück. Warum der „Tatort: Das Ende der Nacht“ trotz seines fulminanten Schlusspunkts vornehmlich für Kopfschütteln sorgen dürfte, erfahrt ihr hier in Mareks Kritik.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort: Das Ende der Nacht“?

Vor fünf Jahren irritierte der Saarländische „Tatort“ mit dem wohl hanebüchensten Debüt unserer jüngeren TV-Geschichte und auch die folgenden Einsätze von Adam Schürk und Leo Hölzer konnten das Ruder aus Absurdistan nicht herumreißen. Zu schwer wog der Ballast ihrer überkonstruierten Lebensgeschichten auf den eigentlichen Kriminalfällen, zu haarsträubend wurden sie mithilfe von Kommissar Zufall mit deren Lösung verwoben. Hauptsache düster und das so dick aufgetragen wie irgendwie möglich lautete die Devise, die erst 2024 durchbrochen wurde. Zwar wirkte die wilde Räuberpistole um eine Clique, die im Wettrausch über Leichen ging, auch nicht gerade wie aus dem Leben gegriffen, dennoch durften sich Vladimir Burlakov und Daniel Sträßer zumindest teilweise von den Fesseln ihrer Vergangenheit befreien und ihre Dienste der eigentlichen Kriminalgeschichte unterordnen. Die kam nicht nur knackig und rasant daher, sondern hatte auch Substanz, im Gegensatz zu dem, was uns an diesem Sonntag aufgetischt wird.

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„Das Ende der Nacht“ ist leider auch weitestgehend das Ende des kurzzeitig aufflackernden Hoffnungsschimmers, wobei immerhin Kommissar Schürk und seine Kollegin Pia Heinrich einen hübschen Moment in der Dunkelheit von Saarbrückens Innenstadt spendiert bekommen, von denen es in Zukunft aber deutlich mehr sein müssten, um in folgendem Video eine Rolle zu spielen.

Worum geht es im „Tatort: Das Ende der Nacht“?

Im Morgengrauen wird in der Saarbrücker Innenstadt ein Geldtransporter überfallen, bei dem der Fahrer des Wagens ums Leben kommt. Sein Kollege bleibt unversehrt und gerät entsprechend ins Visier der Kriminalpolizei. Doch am Tatort findet sich eine ominöse Zahl, die an eine Reihe von Überfällen erinnert, die das im benachbarten Frankreich untergetauchte Ehepaar Radek in den letzten Jahrzehnten begangen hat. Zufällig lebt ihre zurückgelassene Tochter unweit des Geschehens, beteuert aber, mit ihren Eltern seit Jahren keinen Kontakt zu haben.

Dass die junge Frau nicht mit offenen Karten spielt, ist schnell klar, für die mittlerweile tablettenabhängige Kommissarin Pia Heinrich, die gerade erst ein zartes Band mit ihrem immer noch schwer traumatisierten Kollegen Schürk knüpfen konnte, kommt diese Erkenntnis allerdings zu spät. Sie wird von den Radeks entführt und ist besonders der labilen Tochter hilflos ausgeliefert. Wird es ihren Kollegen gelingen, sie rechtzeitig zu befreien?

Mareks „Tatort“-Kritik: Lena Urzendowsky überzeugt, der Krimi an sich leider nicht

Dass die Erzählstruktur im sonntäglichen Krimi immer mehr eine lineare ist und die Befindlichkeiten seines Personals zunehmend in den Vordergrund rücken, ist weder etwas Neues, noch muss es zwangsläufig misslingen. Bestes Beispiel war über lange Zeit das Rostocker Pulverfass um Katrin König und Sascha Bukow und auch der Dortmunder „Tatort“ kann diesbezüglich mit einigen kleineren Abstrichen überzeugen. Die überbordende Last, die den Saarbrücker Kommissaren in die Vita gelegt wurde, ist allerdings schlichtweg zu viel des womöglich gut gemeinten. Wer das aktuelle Saarbrücker „Tatort“-Team von Anfang an verfolgt hat, wird wissen, was gemeint ist, alle anderen dürften noch größere Probleme damit bekommen, dem destruktiven Verhalten von Kommissar Schürk irgendwie zu folgen.

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Konnte zuletzt wenigstens die vom erdrückenden Ballast losgelöste Geschichte überzeugen, so kann die Handlung des eigentlichen Falls diesmal leserlich auf einem Bierdeckel notiert werden, was die Schwächen seiner überzeichneten Charaktere leider allzu deutlich offen legt. Da hilft auch die starke Darstellung von Gaststar Lena Urzendowsky als verstoßenes Gangster-Kind nicht weiter, zumal ihre Mutter, die immerhin von der an sich über jeden Zweifel erhabene Schauspielerin Sabine Timoteo dargestellt wird, nicht viel mehr darf als böse in die Kamera zu starren. Überhaupt kommen viele Momente in diesem Krimi nicht nur unverständlich, sondern auch überraschend hölzern daher, sodass selbst das packende Finale wenig ausrichten kann. Bei so ziemlich allen anderen Teams wäre der Cliffhanger am Ende ein echter Aufreger, hier allerdings dürften nur eingefleischte Fans sehnsüchtig auf die Auflösung im nächsten Jahr warten.

Der „Tatort: Das Ende der Nacht“ wird am Sonntag, dem 26. Januar 2025 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist danach für sechs Monate in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. 

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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