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„Tatort: Der Mann, der in den Dschungel fiel“ (Episode 1253): Kritik

„Tatort: Der Mann, der in den Dschungel fiel“ (Episode 1253): Kritik
© WDR / Frank Dicks

Nach einer Reihe starker bis herausragender Ausgaben gerät der Münsteraner „Tatort“ kurz vor dem Fest aus dem Takt. Warum die Gags diesmal nicht recht zünden, erfahrt ihr in Mareks Kritik zur Episode „Der Mann, der in den Dschungel fiel“.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort: Der Mann, der in den Dschungel fiel“?

Natürlich hat Deutschlands beliebtester „Tatort“ in seiner mittlerweile 21-jährigen Geschichte nicht nur Glanztaten hervorgebracht, denken wir etwa an das blutleere „Wunder von Wolbeck“ oder den faden Mittelalterspaß „Es lebe der König!“. Zuletzt gelangen Axel Prahl und Jan-Josef Liefers allerdings einige der besten Auftritte ihrer gesamten Laufbahn, ob nun im wahnwitzigen Psychothriller „Limbus“ oder dem scharfzüngigen Angriff auf falsch verstandene Empfindsamkeiten im „Tatort: MagicMom“, der vor einigen Monaten wie gewohnt die beste Krimi-Quote des laufenden Jahres erzielte.

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Ein Millionenpublikum wird sich sicher auch den neusten Streich von Kommissar Thiel und Rechtsmediziner Boerne anschauen, bekommt diesmal aber nur aufgewärmte Kost serviert. Während ihre Vorgänger die bekannt berüchtigten Münsteraner Versatzstücke um ein paar frische Impulse bereicherten, seien es nun ein unerwartet packender Spannungsbogen oder ein selten gesehener Bezug zum echten Leben, fehlt diese Komponente in ihrem aktuellen Fall komplett. Luftröhrenschnitt, Bienengift und zwei Zankhähne, die sich wider Willen ein Zimmer teilen müssen, haben wir allesamt in Münster schon gesehen und das mit deutlich mehr Esprit vorgetragen als hier.

Da auch die eigentliche Kriminalgeschichte um den „Mann, der in den Dschungel fiel“ vorwiegend absurd statt charmant verschroben geraten ist, müssen wir uns wohl oder übel auf das kommende Jahr freuen, wenn am Prinzipalmarkt hoffentlich wieder alles im Lot ist. In unser Video der besten „Tatort“-Teams schaffen es Thiel und Boerne natürlich trotzdem. Ist schließlich bald Weihnachten.

Worum geht es im „Tatort: Der Mann, der in den Dschungel fiel“?

Stan Gold stürzte vor 15 Jahren über dem paraguayischen Dschungel ab und ist nun wieder in seiner Heimat aufgetaucht. Über seine Erlebnisse hat er einen derart erfolgreichen Beststeller geschrieben, dass ihn die Stadt Münster zum neuen Stadtschreiber ernennt, samt prächtigem Wohnsitz, den Karl-Friedrich Boerne gerade erst als gutes Investment erworben hat und den er nun als selbstloser Spender zur Verfügung stellt. Während der Zeremonie lässt sich der vermeintliche Wohltäter wie gewohnt von der edlen Gesellschaft feiern, doch dann sind urplötzlich seine Fähigkeiten als Mediziner gefragt.

Kaum droht Allergiker Stan Gold an einem Bienenstich zu ersticken, schon greift Boerne beherzt zur Schere und rettet ihm das Leben. Doch die am Tatort drapierte Biene verfügt noch über ihren Stachel, was Alberich und Thiel stutzig werden lässt. Sowieso traut der Kommissar dem Heimkömmling nicht, schließlich erkennt er in ihm seinen früheren Mitschüler Hotte Koslowski, dessen schillernde Lebensgeschichte er ihm genauso wenig abnimmt wie wir vor den Fernsehapparaten. Doch der Hochstapler hat noch lange nicht genug und dichtet munter weiter. Als tatsächlich Schüsse auf Hotte abgegeben werden, muss Thiel handeln, auch wenn ihm das Treiben um Stan Gold mehr als spanisch vorkommt.

Mareks „Tatort“-Kritik: Detlev Buck bringt dem „Tatort“ kein Glück

Vor ziemlich genau zwei Jahren schickte Regisseur Detlev Buck eine völlig neben sich stehende Charlotte Lindholm zu Udo Lindenberg und bescherte uns mit dem seltsam diffusen Reigen einen der krudesten „Tatorte“ der jüngeren TV-Geschichte. Ganz so schlimm wird es diesmal zum Glück nicht. Die Räuberpistole um einen modernen Lügenbaron ist bei den Kalauer-Königen aus Münster natürlich weitaus besser angesiedelt als Bucks Angriff auf gängige Sehgewohnheiten bei der unterkühlten Ermittlerin aus Niedersachsen. Als Schauspieler verfügt er zweifelsohne über das nötige Charisma, um seinen Schwindelmeier mit Glanz und Gloria auf den Bildschirm zu hieven, dennoch ist seine enorme Präsenz ein zweischneidiges Pferd.

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Stellenweise wirkt „Der Mann, der in den Dschungel fiel“, als hätte sich Drehbuchautor Thorsten Wettcke etwas zu sehr auf seinen prominenten Gast konzentriert und seine eigentlichen Stars mit ein paar müden Späßen aus der Konserve abgespeist. Zugegeben, die ersten Minuten sind ein Brüller und auch der Schluss-Gag ist hübsch platziert, über weite Strecken ist die Krimi-Farce aber nur eine abstruse One-Man-Show, die selbst für Münsteraner Verhältnisse viel zu weit hergeholt ist. Dass Assistent Mirko, Vaddern Herbert und Staatsanwältin Klemm bis auf wenige Momente fast gar keine Rolle spielen, während Thiel und Boerne mehr routiniert statt inspiriert ihr Programm abspulen, passt leider ins Bild eines unterm Strich unrunden „Tatorts“, der über die vollen 90 Minuten weder als Krimi, noch als Komödie für Begeisterung sorgen kann. Zum Glück ist der nächste Fall mit Axel Prahl und Jan-Josef Liefers bereits abgedreht.

Der „Tatort: Der Mann, der in den Dschungel fiel“ wurde am Sonntag, dem 10. Dezember 2023 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt in der Mediathek für sechs Monate als Wiederholung im Stream verfügbar. Als nächstes geht es zum „Polizeiruf 110“ nach Rostock, wo Anneke Kim Sarnau und Lina Beckmann in der Episode „Nur Gespenster“ ihren bislang besten gemeinsamen Auftritt absolvieren.

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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