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„Tatort: Väterchen Frost“ (Episode 1113): Kritik

„Tatort: Väterchen Frost“ (Episode 1113): Kritik
© ARD

Am Sonntag, dem 22. Dezember 2019, machte die ARD allen Fans des Münsteraner „Tatorts“ ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk und spendierte dem beliebten Duo Thiel und Boerne den dritten Auftritt im laufenden Krimi-Jahr. Ob die weihnachtliche Episode „Väterchen Frost“ überzeugen konnte, erfahrt ihr in Mareks „Tatort“-Kritik.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“„Väterchen Frost“?

Neben König Fußball ist der „Tatort“ aus Münster der letzte große Straßenfeger im deutschen Fernsehen, der regelmäßig Millionen von Menschen vor den heimischen Empfangsgeräten versammelt. Als das ungleiche Duo Frank Thiel (Axel Prahl) und Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) 2002 zum ersten Mal in der beschaulichen Studentenstadt auf Mörderjagd ging, ahnten wohl nur die wenigsten, dass die Kabbeleien zwischen dem norddeutschen Fußball-Fan und seinem bornierten Vermieter eines Tages sogar zum Public-Viewing-Event taugen würden.

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Die komödiantische Variante des „Tatort“ ist ein Phänomen, dessen Erfolg sich wohl vor allem mit seiner Beständigkeit erklären lässt. Zwei- bis dreimal im Jahr haben die großen menschlichen Dramen Pause und machen Platz für das schrullige Münsteraner Personal, das seine Marotten mittlerweile perfektioniert hat. Da wäre die kettenrauchende Staatsanwältin Klemm, die es sich gern mal in der gehobenen Gesellschaft bequem macht, Frank Thiels dauerberauschter Vater, der listig aus seinem Taxi grüßt und Boernes geduldige Assistentin Alberich, die ein ganz spezielles Verhältnis zu ihrem Chef pflegt.

Alle drei kommen natürlich auch im Weihnachts-„Tatort“ „Väterchen Frost“ zum Zuge, dennoch sind sie diesmal nur schmückendes Beiwerk. Den größten Glühwein auf dem Münsteraner Weihnachtsmarkt hat sich in der neusten Episode Kommissarin Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter) verdient, die zum Fest die erste Geige spielen darf.

Die beiden Münsteraner Ermittler dürfen in unserem Video der 10 beliebtesten „Tatort“-Kommissare natürlich nicht fehlen.

Worum geht es im „Tatort“„Väterchen Frost“?

Es weihnachtet sehr in der Münsteraner Innenstadt. Gefühlt lugt hinter jeder altehrwürdigen Fassade ein Rauschebart hervor, doch nicht jeder Santa Clause führt Gutes im Schilde. Einer von ihnen zerrt gar die arme Nadeshda Krusenstern in sein Auto und entführt die junge Polizistin, die eigentlich auf dem Weg in die Weihnachtsferien zu ihrer Familie in Kasachstan war. Die Forderung des Entführers richten sich direkt an Kommissar Thiel. Der soll nicht etwa als Lösegeld-Bote fungieren, sondern einen Fall neu aufrollen, im dem die Beweislast eigentlich keinen Raum für Spekulationen zulässt.

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Ein junger Russe hat seinen Liebhaber erwürgt und wartet auf sein Urteil. Die Spuren am Opfer sind ihm von Professor Boerne eindeutig zugeordnet worden und der Gerichtsmediziner irrt sich auch diesmal nicht. Dennoch fordert der Entführer, seine Unschuld zu beweisen. Eh sie sich versehen, geraten Thiel und Boerne in einen perfiden Fall, dessen nächstes Opfer nicht lange auf sich warten lässt.

Mareks „Tatort“-Kritik: Hinter der Münsteraner Weihnacht verbirgt sich ein echter Krimi

Im November 2019 liefen Axel Prahl und Jan-Josef Liefers bei ihrem 35. Einsatz im Münsteraner „Tatort“ zur Höchstform auf und lieferten mit der Episode „Lakritz“ einen ihrer gelungensten Auftritte überhaupt ab. Die Figuren-Schöpfer Stefan Cantz und Jan Hinter versuchen in der Weihnachtsausgabe ihres Goldesels erst gar nicht, die Verve des Vorgängers zu überbieten und treffen damit eine weise Entscheidung. So tappen sie nicht in die Falle, ihre Protagonisten immer absurderen Albernheiten auszusetzen und den Bogen zu überreizen. Stattdessen schalten sie einen Gang herunter und setzten in „Väterchen Frost“ mehr auf Spannung als auf Klamauk.

Das funktioniert bestens, denn die clever konstruierte Story vermeidet es geschickt, in die Klischeefalle eines Weihnachts-Specials zu versinken. Thiel und Boerne müssen eben nicht missmutig unterm Weihnachtsbaum hocken, sondern dürfen richtige Polizeiarbeit verrichten. Die ist von Regisseur Torsten C. Fischer spannend in Szene gesetzt und lädt eher zum Mitfiebern denn zum Mitlachen ein.

Doch auch die Freunde des gepflegten Blödsinns müssen nicht umschalten, gänzlich ohne Quatsch kommt die Weihnachtsfolge aus Münster nicht aus. So nickt der übermüdete Thiel immer wieder kurz ein und verliert sich in bizarren Traumwelten, in denen er sogar lebendig begraben wird. Zum Glück sind solche humoresken Garnituren wohl dosiert und lenken nicht vom eigentlichen Geschehen ab. Das ist diesmal ein waschechter Krimi geworden, was auch vielen Fans des regulären „Tatorts“ gefallen dürfte. „Väterchen Frost“ lässt niemanden im Regen stehen und beschenkt alle mit Spannung und Spaß gleichermaßen.

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Die „Tatort“-Episode „Väterchen Frost“ wurde am Sonntag, dem 22. Dezember 2019, um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. Schon am Donnerstag, dem zweiten Weihnachtsfeiertag, lösen die Münchner Komissare Batic und Laitmayr ihr „One Way Ticket“ im nächsten neuen „Tatort“ an Weihnachten

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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