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„Tatort: Die Nacht der Kommissare“ (Episode 1241): Kritik

„Tatort: Die Nacht der Kommissare“ (Episode 1241): Kritik
© SWR / Christian Koch

Zum Abschluss der laufenden Krimi-Saison dürfen sich Richy Müller und Felix Klare nach Lust und Laune austoben. Warum der schwarzhumorige „Tatort“ seine Möglichkeiten dennoch nicht gänzlich ausschöpft, erfahrt ihr in Mareks Kritik zur Episode „Die Nacht der Kommissare“.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“ „Die Nacht der Kommissare“?

Im vergangenen Herbst sorgten die Stuttgarter Kommissare für einen ersten Höhepunkt des aktuellen Krimi-Jahres, nun dürfen sie die Sommerpause einläuten. Die Gegensätze ihrer beiden „Tatorte“ könnten dabei nicht größer sein. War das bleierne Drama „Der Mörder in mir“ eine bedrückend realistische Studie über Schuld und Sühne, entpuppt sich ihr neuster, mittlerweile 30. Einsatz als blutige Albernheit, inklusive zerfetzter Leiche und einem berauschten Kommissar, der mit dem Gemüt eines Dreijährigen debil durchs Ländle grinst.

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Das ist natürlich Absicht, schließlich zählen die satirischen Ausreißer in der Regel zu den besten Stuttgarter Krimis, etwa Dietrich Brüggemeiers Wutbürgerpersiflage „Stau“ oder seine urkomische Abrechnung mit einem vermeintlich fortschrittlichen Wohnkollektiv im famosen „Tatort: Das ist unser Haus“. Dessen Bissigkeit wird in Wolfgang Stauchs Drehbuch allerdings schmerzlich vermisst, und das trotz gefräßigem Tiger im Tank. So obliegt es dem tollen Ensemble, für einen launigen Fernsehabend zu sorgen. Das gelingt ihm zum Glück ganz vorzüglich.

Eine Reise in die Vergangenheit des „Tatorts“ könnt ihr im Video antreten.

Worum geht es im „Tatort“„Die Nacht der Kommissare“?

Während sich Rechtsmediziner Dr. Vogt über eine Leiche ohne Körper den Kopf zerbricht, schickt Kommissar Lannert seinem Kollegen ein blutverschmiertes Bild vom vermeintlichen Tatort. Doch als der ihn zurückrufen will, ist der Polizist nicht zu erreichen. Kurzentschlossen macht sich Sebastian Bootz auf die Suche und findet den völlig zugedröhnten Lannert im Club des Mordopfers. Der behauptet, von einem großen Drogendeal erfahren zu haben, der noch in derselben Nacht stattfinden soll, kann sich aber an keine Details erinnern.

In der Hoffnung, in diesem Zusammenhang auch auf den Mörder zu stoßen, beschließt Kommissar Bootz, gegen alle Regeln der Vernunft zu verstoßen und sich mit seinem derangierten Partner auf Spurensuche zu begeben. Das gestaltet sich naturgemäß schwierig, schließlich wurde Thorsten Lannert ein amtlicher Drogencocktail eingeflößt, der ihn zum unberechenbaren Sicherheitsrisiko macht. Auch wenn er vornehmlich allen seine Liebe gesteht.

Mareks „Tatort“-Kritik: Richy Müller und Felix Klare sorgen für amüsanten Jahresabschluss

Von Manfred Krug über Dominic Raacke bis hin zu Axel Prahl: Der neben sich stehende Kommissar als Leitmotiv muss alle Jahre mal hinhalten, wenn etwas mehr Pepp gewünscht ist, von den Dauerpatienten Sascha Bukow oder Peter Faber einmal abgesehen. Nun gesellt sich auch Richy Müller in den illustren Kreis des gepflegten Filmrisses und erledigt seine Aufgabe wie zu erwarten sehr gut bis großartig. Allein sein Gesichtsausdruck sowie die kleinen Kapriolen und Frechheiten, die er sich in diesem „Tatort“ leistet, lohnen das Einschalten, von der sensationellen Szene im Restaurant ganz zu schweigen. Von den Lorbeeren muss er aber mindestens die Hälfte an seinen kongenialen Partner Felix Klare abgeben, der den Aufpasser mit einer solch sanftmütigen Engelsgeduld spielt, dass einem beim Anblick der beiden Nachtvögel glatt das Herz aufgeht.

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Für den Rest des „Tatorts“ fällt die Lobhudelei hingegen etwas dezenter aus. Zwar ist die Figur des von Frederic Linkemann herausragend verkörperten freundlichen Gangsters ein echter Brüller, die Geschichte an sich allerdings nur eine Aneinanderreihung makabrer Skurrilitäten, die sich nicht recht zu einem überzeugenden Ganzen fügen mag. Hatten Brüggemeiers Krimis neben all ihrem Schabernack stets noch etwas zu sagen, läuft hier die parallel erzählte Familiengeschichte um die Sehnsucht nach einem besseren Leben ins Leere. So bleibt unterm Strich ein amüsanter Abschied vom „Tatort“-Jahr auf der Habenseite, der das Potential gehabt hätte, ein echtes Ausrufezeichen zu setzen.

Die „Tatort“-Episode „Die Nacht der Kommissare“ wurde am Sonntag, dem 18. Juni 2023 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt in der Mediathek für sechs Monate als Wiederholung im Stream verfügbar. Damit verabschiedet sich der „Tatort“ bis zum 27. August 2023 in die Sommerpause. Welche Wiederholungen euch in der Zwischenzeit erwarten, erfahrt ihr hier.

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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