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„Tatort: Schoggiläbe“ (Episode 1158): Kritik

„Tatort: Schoggiläbe“ (Episode 1158): Kritik
© ARD Degeto / SRF / Sava Hlavacek

Nach ihrem ansprechenden Debüt kehrten die Schweizer Kommissarinnen Isabelle Grandjean und Tessa Ott auf den Bildschirm zurück. Ob das Züricher Duo seine Form bestätigen konnte, erfahrt ihr in Mareks „Tatort“-Kritik zur Episode „Schoggiläbe“.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“„Schoggiläbe“?

Eine schnittige Jacke zaubert nicht automatisch einen zweiten Horst Schimanski aus dem Fondue-Topf und so servierte uns der Luzerner „Tatort“ über Jahre hinweg meist nur lauwarme Kost. Mit Ausnahme des mitreißenden Echtzeitthrillers „Die Musik stirbt zuletzt“ kamen Reto Flückinger und Liz Richard nie so recht aus den behäbigen Puschen, was allerdings zu einem nicht unerheblichen Teil der hölzernen deutschen Synchronisation anzukreiden ist.

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Die gehört mittlerweile der Vergangenheit an, denn das Schweizer Fernsehen setzte vor wenigen Monaten auf einen kompletten Neuanfang. Das ungleich urbanere Zürich ersetzte das beschauliche Luzern und fing im Debüt gleich Feuer. Der „Tatort: Züri brännt“ punktete auf Anhieb mit zwei Kommissarinnen, die sich nicht grün sind und auf landestypische Höflichkeiten weitgehend verzichten. Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler) verpassten den Eidgenossen mühelos die dringend benötigte Frischzellenkur und dürfen in ihrem zweiten Einsatz genau dort weitermachen, wo sie zuletzt aneinandergerieten.

11 besonders beliebte Kommissarinnen und Kommissare aus fünf Jahrzehnten Krimi-Geschichte findet ihr im Video:

Worum geht es im „Tatort“„Schoggiläbe“?

Kaum wurde Unternehmer Hans-Konrad Chevalier brutal ermordet, schon streitet seine Familie um die Führung seines Schokoladenimperiums. Während den Kommissarinnen statt einer wohligen Kakaonote nur ein eisiger Wind entgegen weht, bedeutet der Tatort für Tessa Ott eine Reise in die eigene Kindheit.

Einst führte auch sie ein schickes „Schoggiläbe“, sprich ein Leben auf der Sonnenseite des noblen Zürichbergs. Als Profilerin bei der Mordkommission steht sie allerdings auf deutlich wackligeren Füßen, was spätestens bei einem Aussetzer an der Waffe deutlich wird. Am besten wäre, sie würde gar nicht mehr zum Dienst erscheinen, lautet die harsche Quittung ihrer Kollegin Grandjean, die selbst damit liebäugelt, die Stadt zu verlassen. Nicht gerade die besten Voraussetzungen, um gemeinsam auf Mörderjagd zu gehen…

Mareks „Tatort“-Kritik: Zürich gibt weiter Gas

In trüben Bildern räumte „Züri brännt“ mit jeglichem Anflug Schweizerischer Postkartenidylle auf, nun geht es der legendären Schoggi ans Krägli. Demonstrativ ungezogen bedient sich Tessa Ott am Schokoladenbrunnen des repräsentativ noblen Foyers der Chevaliers und lässt keinen Zweifel daran, dass Betulichkeit auch im zweiten Satz des Züricher „Tatorts“ nichts verloren hat.

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Dabei ist der Kriminalfall an sich diesmal weitaus weniger spektakulär geraten als noch bei der Geschichtsbewältigung des politisch aufgeladenen Erstlings. Letztlich würde die Studie über Gier und Machtsucht mit wenigen Handgriffen auch auf eine Mettwurstdynastie in Castrop-Rauxel umgemünzt werden können, doch das tut den frischen und bisweilen ungewohnt anmutenden Bildern von „Schoggiläbe“ keinen Abbruch.

Das Salz in der Suppe sind weder das Treiben der Verdächtigen, noch die abstrusen verwandtschaftlichen Verhältnisse der Genussmittelhersteller. Vielmehr sind es die Kommissarinnen selbst, die dafür sorgen, dass sich ihr zweiter Auftritt wohltuend von der Masse abhebt. Dass sie darin sogar die Vierte Wand durchbrechen, ist nur der Höhepunkt einer originellen Bildsprache, die für eine ganz eigene, unverbrauchte Atmosphäre sorgt, die den gesamten Krimi auch über die eine oder andere wenig plausible Wendung hinwegtragen kann.

Die Schauspielerinnen Anna Pieri Zuercher und Carol Schuler tun dem „Tatort“ gut und so bleibt mir zum Abschluss nur ein winziger Wunsch. Mögen sich die beiden Kontrahentinnen doch bitte im Zukunft beim Vornamen ansprechen, noch ein weiteres „Ott“ als Anrede und ich beiße in die vorm Fernseher befindliche Auslegeware.

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Die „Tatort“-Episode „Schoggiläbe“ wurde am Sonntag, dem 28. Februar 2021 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt für einen Monat in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. In dieser Woche geht es nach Kiel zum ebenfalls sehr sehenswerten „Tatort: Borowski und die Angst der weißen Männer“.

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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