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„Tatort: Das Herz der Schlange“ (Episode 1187): Kritik

„Tatort: Das Herz der Schlange“ (Episode 1187): Kritik
© SR / Manuela Meyer

Nachdem sie zuletzt unter ihrem völlig überladenen Konstrukt zusammenbrachen, dürfen die Kommissare Hölzer und Schürk nun erneut das Blaulicht anknipsen. Warum es nach wenigen Momenten wieder vom Autodach fällt, erfahrt ihr in Mareks „Tatort“-Kritik zur Episode „Das Herz der Schlange“.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“„Das Herz der Schlange“?

Aller guten Dinge sind bekanntlich drei, zumindest lautet so eines der beliebtesten Sprichwörter aus dem Repertoire meiner Mutter, welches ich in über 40 Jahren des Öfteren zur Kenntnis nehmen durfte. Blöderweise gilt es auch im umgekehrten Sinne, womit wir unmittelbar beim neusten Saarländer „Tatort“ angekommen wären. Dessen Kommissaren wurde vor zwei Jahren ein derart bleiernes Päckchen in die sogenannte Charakterbibel geschrieben, dass sich selbst der frommste Messwein vor Schreck zu schnödem Wasser zurück verwandelt hat.

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Ich darf zusammenfassen: Adam Schürk wurde als Kind von seinem gewalttätigen Vater so lange misshandelt, bis ihm sein bester Freund Leo zur Hilfe eilte und den Tyrannen mit einer Schaufel ins Koma prügelte. Gemeinsam vertuschten sie die Tat und sagten sich Lebewohl. 15 Jahre später machten beide unabhängig voneinander eine Ausbildung bei der Polizei und trafen sich daraufhin unerwartet als neues Ermittlergespann auf der Wache wieder. Doch damit hat Kommissar Zufall noch lange nicht Feierabend. Natürlich erwachte der diabolische Vater genau in diesem Moment wie von Zauberhand aus dem Dämmerschlaf und kam in ihrem zweiten Fall gar mit dem entscheidenden Lösungshinweis um die Ecke. Diesmal hat er allerdings einen teuflischen Plan ausgeheckt, um seinem Sohn das Leben für immer zur Hölle zu machen.

Klingt wie die Handlung eines überambitionierten B-Films aus dem verstaubten Hinterzimmer einer Videothek, ist aber auch im dritten Saarländer „Tatort“ Realität, weshalb es wohl noch einen Augenblick dauern wird, bis die Kommissare Hölzer und Schürk in folgendem Video auftauchen.

Worum geht es im „Tatort“„Das Herz der Schlange“?

Kaum ist der Glückskeks zerbröselt, schon verlässt der sichtlich erbleichte Adam Schürk das gemeinsame Abendessen mit seinem Team. Während die anderen noch hölzern herumdiskutieren, wer denn nun die Zeche zu zahlen hat, findet sich der derangierte Kommissar im Wohnzimmer seines Vaters wieder, der ihm eröffnet, unheilbar an Krebs erkrankt zu sein. Nach einiger Überredungskunst nimmt der Filius Platz und die Falle schlägt zu.

Als die Polizei am nächsten Morgen die blutüberströmte Leiche des Despoten findet, halten alle den mittlerweile untergetauchten Kommissar für den Mörder und setzen ihn zur Fahndung aus. Nur sein Freund und Kollege Leo Hölzer wittert ein Komplott und sieht Parallelen zu einer Einbruchserie, der gerade zwei Menschen zum Opfer gefallen sind. Dreimal darf geraten werden, wer am Ende recht behalten wird.

Mareks „Tatort“-Kritik: Noch kaum Land in Sicht

Salat komplett? Gern, und dazu neben allen Saucen auch noch den Rest der Speisekarte in den Döner quetschen, bitte. So in etwa müsste jede Imbissbestellung im Saarland lauten, wenn man sie mit dem vergleichen würde, was Autor Hendrik Hölzemann alles in seinem „Tatort“ unterbringen durfte. Nichts sollte mehr an den mild verschrobenen Devid Striesow erinnern, der 2019 zum letzten Mal mit seiner Vespa durch Saarbrücken knatterte, stattdessen mutierte der geforderte frische Wind zu einem Orkan, der seitdem ohne Rücksicht auf Verluste durch die Saarländer Wälder fegt.

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Grundsätzlich ist an einem Neuanfang natürlich nichts auszusetzen, zumal auch in diesem Fall einiges auf der Habenseite zu verzeichnen ist. Die düstere Optik, die unverbrauchten Gesichter des handelnden Personals und das angezogene Tempo verwandeln den zuvor bisweilen betulichen Saarbrücker „Tatort“ durchaus in den gewünschten Thriller und auch die Besetzung von Torsten Michaelis als Inkarnation des reinen Bösen ist ein gelungener Schachzug, der unter anderen Begleitumständen sogar den Kauf einer Kinokarte rechtfertigen würde, von Stephan Bissmeier als undurchsichtigem „Onkel Boris“ ganz zu schweigen.

Und doch haben all die hübschen Ansätze am Ende keine Chance, wenn sie nicht zumindest mit einem Bein irgendwie auf einem halbwegs glaubwürdigen Fundament stehen dürfen. So bleibt nur die Hoffnung, dass sich der am Ende des Films aufkeimende Hoffnungsschimmer in Zukunft weiter entfalten darf und der Saarländer „Tatort“ einfach mal ein paar kleinere Brötchen in den überhitzen Ofen schiebt.

Die „Tatort“-Episode „Das Herz der Schlange“ wurde am Sonntag, dem 23. Januar 2022 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt für sechs Monate in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. Als nächstes geht es nach Brandenburg zum überragenden Debüt des neuen „Polizeiruf 110“-Duos Raczek und Ross und ihrem ersten gemeinsamen Einsatz „Hildes Erbe“.

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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