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„Tatort: Das Mädchen, das allein nach Haus' geht“ (Episode 1201): Kritik

„Tatort: Das Mädchen, das allein nach Haus' geht“ (Episode 1201): Kritik
© rbb / ARD / Aki Pfeiffer

Sieben Jahre bereicherte Meret Becker die deutsche Krimilandschaft wie kaum eine zweite ihres Fachs. Warum auch ihr Abschied einer der besten „Tatorte“ der laufenden Saison ist, erfahrt ihr in Mareks Kritik zur Episode „Das Mädchen, das allein nach Haus‘ geht“.

Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“„Das Mädchen, das allein nach Haus‘ geht“?

Mit Sascha Bukow und Martina Bönisch mussten wir uns in diesem Jahr bereits von zwei außergewöhnlichen Charakteren der sonntäglichen Fernsehunterhaltung verabschieden, nun nimmt auch die Berliner Kommissarin Nina Rubin ihren Hut und verlässt den „Tatort“ nach insgesamt 15 Einsätzen zwischen Oberbaumbrücke und Klein-Venedig.

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Sie wolle der Nomadin in sich gerecht werden und zu neuen Ufern aufbrechen, verriet die Schauspielerin Meret Becker jüngst in einem Interview mit der WAZ. Mit ihrem Partner Mark Waschke wünscht sie sich dennoch ein baldiges Wiedersehen in einem anderen Rahmen. Darauf kann man nur hoffen, schließlich bildeten beide eines der aufregendsten Duos der jüngeren „Tatort“-Geschichte und ließen die Hauptstadt dabei in all ihren diffusen Facetten auf dem Bildschirm erstrahlen, wie es ihre im Vergleich dann doch recht bieder anmutenden Vorgänger Ritter und Stark nie vermochten. Da ist es nur konsequent, dass zum Abschied noch einmal opulent aufgefahren wird. „Das Mädchen, das allein nach Haus‘ geht“ ist Klotzen statt Kleckern im ganz großen Stil, ein Gewinnerblatt, das ein Spiel beendet, das zu jeder Zeit faszinierte, berührte und vor allem an Spannung nur schwer zu überbieten sein dürfte.

Interessante Fakten über den „Tatort“ findet ihr im Video.

Worum geht es im „Tatort“„Das Mädchen, das allein nach Haus‘ geht“?

Nachdem eine zur Unkenntlichkeit malträtierte Leiche aus der Spree gefischt wurde, greift Kommissar Karow zu drastischen Mitteln, um die Identität des Toten festzustellen. Während er an der Leiche herumsägt und weitere Schweinereien seinen Weg pflastern, wird Nina Rubin mit der ganzen Wahrheit des Mafiamordes konfrontiert. Julie Bolschakow, die Ehefrau eines einflussreichen Kartellchefs, wirft sich der Polizistin förmlich um den Hals und bittet um ein neues Leben im Zeugenschutzprogramm.

Die empathische Kommissarin kann nicht anders und lässt sich auf weitere Treffen mit der verzweifelten Frau ein, die fest zur Flucht aus ihrem goldenen Käfig entschlossen ist. Ihr Kollege Karow darf hiervon allerdings nichts erfahren, schließlich sieht alles danach aus, dass es in der Mordkommission selbst einen Maulwurf gibt, der den Gangsterboss mit frischen Informationen am laufenden Band versorgt. Das schmeckt dem gekränkten Kommissar natürlich gar nicht und so gerät der ohnehin schon waghalsige Plan weiter in Gefahr.

Mareks „Tatort“-Kritik: Nervenkitzel bis zum Schluss

Von Naziverbrechen über die deutsche Teilung bis hin zur Coronapandemie, der Berliner „Tatort“ beackerte in seiner aktuellen Besetzung die größtmöglichen Themen, und das immer überzeugend, nah an der Realität und mit einem ganz eigenen Charme, der sich vorwiegend aus dem Zusammenspiel seines ungleichen Personals ergab.

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Die zugewandte, herzliche Kommissarin und der sarkastische Eisblock aus der betonierten Wohnsiedlung am Alexanderplatz bildeten eine konfrontative, aber auch erstaunlich sinnliche Einheit, die nun ein letztes Mal in Aktion tritt. Und wie.

Der perfide Umgang des Nachwuchsdespoten Bolschakow mit seiner Ehefrau entfacht ein Bild des Schreckens, welches für mindestens genauso viel Unbehagen beim Zuschauen sorgt, wie der Anblick der entstellten Leiche und die von Autor Günter Schütter immer wieder eingestreuten Gewaltausbrüche. Spätestens, als der vom preisgekrönten Kameramann Ngo The Chau herausragend in Szene gesetzte Thriller die Flucht von Julie Bolschakow in den Mittelpunkt stellt, entwickelt sich sein „Tatort“-Debüt zu einer echten Nervenschlacht, deren Intensität an einem Sonntagabend in der ARD nur selten erreicht wurde.

Gefeiert wird trotz all der Dramatik aber dennoch, und zwar mit reichlich schwarzem Humor und einem herrlich überzeichneten Polizeispitzel, dessen offensichtliche Verbindung zum Kartell nur als Scherz zu verstehen sein kann. Der wirkt zum Glück alles andere als aufgesetzt und reiht sich ein in einen würdigen, wilden letzten Ritt von Nina Rubin, die damit genau den Abschied spendiert bekommt, den sie verdient hat.

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Die „Tatort“-Episode „Das Mädchen, das allein nach Haus‘ geht“ wurde am Sonntag, dem 22. Mai 2022 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist danach für sechs Monate in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. Als nächstes geht es nach Bremen, wo dem aktuellen Trio allerdings ein entscheidendes Versatzstück abhanden gekommen ist. Ob sich die Episode „Liebeswut“ dennoch lohnt, erfahrt ihr hier

„Tatort“-Quiz: Testet euer Wissen über Thiel, Boerne und Co.!

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