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„Tatort: Der Mörder in mir“ (Episode 1209): Kritik

„Tatort: Der Mörder in mir“ (Episode 1209): Kritik
© SWR / Benoît Linder

Nach zwei schwachen Folgen zum Auftakt reicht den Stuttgarter Kommissaren Lannert und Bootz ein solider Fall, um endlich für den ersten gelungenen „Tatort“ der noch jungen Krimi-Saison zu sorgen. Womit die Routiniers punkten, erfahrt ihr in Mareks Kritik zur Episode „Der Mörder in mir“.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“ „Der Mörder in mir“?

Vor bald 15 Jahren wurden Richy Müller und Felix Klare zu ihrem ersten Einsatz in der baden-württembergischen Landeshauptstadt gerufen, mittlerweile sind die beiden Schauspieler längst zu einer Institution der sonntäglichen Krimiunterhaltung gereift. Spätestens nachdem ihre Figuren den obligatorischen privaten Ballast abwerfen durften, zählt der Stuttgarter „Tatort“ zur Speerspitze seiner Zunft und braucht keinem Vergleich mit den Urgesteinen aus München oder Köln aus dem Weg zu gehen.

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Vor einem Jahr sorgte Autor und Regisseur Dietrich Brüggemann mit seinem bissigen Angriff auf den Regulierungswahn einer vermeintlich fortschrittlich orientierten Wohngemeinschaft gar für einen der besten „Tatorte“ der jüngeren Fernsehgeschichte. Von dessen Qualität ist der neueste Einsatz von Lannert und Bootz zwar ein gutes Stück entfernt, die realistisch gehaltene Aufarbeitung einer vermeidbaren Tragödie kann als berührendes Drama aber jederzeit punkten und profitiert einmal mehr von der so geschmeidigen wie unaufgeregten Polizeiarbeit am Neckar. Nur die in früheren Folgen angedeutete Freundschaft zwischen den Kommissaren erfährt in manch unpersönlichem Dialog eine ungeahnte Abkühlung und steht ab jetzt unter Beobachtung.

Eine Reise in die Vergangenheit des „Tatorts“ könnt ihr im Video antreten.

Worum geht es im „Tatort“„Der Mörder in mir“?

Elend und Sorge heißen nicht nur zwei benachbarte Ortschaften im Harz, auch in Baden-Württemberg findet zumindest ersterer Name Verwendung. Im „Tatort: Der Mörder in mir“ dient die betrübliche Kennzeichnung einem unwirtlichen Gebirge und einer regendurchnässten Nacht, die für einen Fahrradfahrer den Tod bedeutet.

Familienvater Ben Dellien handelte keineswegs mit Absicht, als er den Mann übersah und mit seinem Auto in den Graben beförderte. Doch statt auszusteigen und seinem Opfer zu helfen, traf der Jurist die denkbar schlechteste Entscheidung und setzte seine Fahrt einfach fort. Über Stunden kämpfte der Verletzte allein und unbeachtet um sein Leben, bis seine Leiche am darauffolgenden Morgen unter aufklarendem Himmel entdeckt wurde. Während Lannert und Bootz dem Täter Stück für Stück auf die Schliche kommen, nagt das schlechte Gewissen an Ben Dellien, wofür seine schwangere Gattin allerdings kein Verständnis aufzubringen vermag. So nimmt der Tragödie zweiter Akt seinen unvermeidlichen Lauf.

Mareks „Tatort“-Kritik: Bedrückende Fallstudie geht an die Nieren

Schon vor fünf Jahren ermittelten Lannert und Bootz in einem ähnlich gelagerten Fall von Fahrerflucht. Dennoch könnten beide „Tatorte“ unterschiedlicher kaum sein. Damals ließ Dietrich Brüggemann all seine Hauptfiguren im titelgebenden „Stau“ stecken und zelebrierte den höchst unterhaltsamen Krimi als Nabelschau festsitzenden Wutbürgertums auf vier Rädern.

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Sein Pendant, „Der Mörder in mir“, ist in dieser Hinsicht das komplette Gegenteil und verzichtet auf jegliche Nebengeräusche. Entsprechend funktioniert der neueste Stuttgarter „Tatort“ kaum als fesselnder Krimi, an dessen Ende eine überraschende Auflösung für Erstaunen sorgt. Vielmehr handelt es sich um die bedrückende Sezierung einer Fehlentscheidung, die in einem Moment der Panik jeden von uns treffen könnte.

Autor und Regisseur Niki Stein stellt die ganz große Frage nach Schuld und Moral und verpackt sie in eine Alltagssituation, die sich erschreckend real anfühlt und dafür sorgt, dass die Geschichte seines Krimis noch lange im Gedächtnis bleibt. Da spielt es keine Rolle, dass die konventionell gehaltene Form des „Tatorts“ schnell in Vergessenheit geraten dürfte.

Die „Tatort“-Episode „Der Mörder in mir“ wurde am Sonntag, dem 18. September 2022 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt in der Mediathek für sechs Monate als Wiederholung im Stream verfügbar. Als nächstes geht es zu Exzentriker Felix Murot, der sich in seinem neusten Fall allerdings angenehm zurück hält und somit für einen weiteren gelungenen Krimiabend sorgen kann. Alle Infos zur Episode „Murot und das Gesetz des Karma“ findet ihr hier

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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