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„Tatort: Des Teufels langer Atem“ (Episode 1186): Kritik

„Tatort: Des Teufels langer Atem“ (Episode 1186): Kritik
© WDR / Molina Film / Thomas Kost

Doppelkorn statt Schaumwein: Der neuste „Tatort“ mit dem Traumpaar Thiel und Boerne ist nicht nur sein 40. Einsatz, sondern auch das zwanzigjährige Dienstjubiläum der Quoten-Giganten. Was ihnen die ARD zur Feier des Tages aufgetischt hat, erfahrt ihr in Mareks Kritik zur Episode „Des Teufels langer Atem“.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“„Des Teufels langer Atem“?

Kaum radelte der Hamburger Kommissar Frank Thiel erstmals durch das vergleichsweise beschauliche Münster, schon sind 20 Jahre vergangen und der „Tatort“ um sein beliebtestes Team reicher, zumindest was die Quoten betrifft, die eigentlich nur König Fußball als ernst zu nehmende Konkurrenz fürchten muss.

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Doch die mit allerhand Kabbeleien gespickten Fälle ernten nicht nur Beifall, manchen eingefleischten Krimifans sind die Kalauer mittlerweile ein Dorn im Auge, sodass Thiel und Boerne auch polarisieren. Dabei liegt die Wahrheit wie so oft im Leben irgendwo in der Mitte. Lässt man die Eskapaden des bornierten Rechtsmediziners und seines eher hemdsärmelig stoffelig daherkommenden Kollegen mit etwas Abstand vor dem geistigen Auge Revue passieren, so fallen einem doch eher die Qualitätsschwankungen auf, die seit einigen Jahren im Münsterland Einzug halten.

Schuld dafür sind in der Regel die jeweilige Vorlagen. Entweder lassen sie ihr Personal sein gewohntes Programm matt nach Schema F abspulen, oder sie trauen sich in frischere Gefilde, wie etwa im irren Psychothriller „Limbus“, der vor zwei Jahren für einen Höhepunkt am St.-Paulus-Dom sorgen konnte. Zum Glück orientiert sich die aktuelle Jubiläumsfolge vornehmlich an letzterem Beispiel. Entsprechend dürfen Thiel und Boerne auch wegen ihres neusten Falls im Video der besten „Tatort“-Teams nicht fehlen.  

Worum geht es im „Tatort“„Des Teufels langer Atem“?

Manfred Krug, Dominic Raacke, Maria Furtwängler und nun Axel Prahl, in schöner Regelmäßigkeit dreht der „Tatort“ den Spieß um. Diesmal erwischt es das Münsteraner Geburtstagskind, dass nach einem Filmriss selbst unter Mordverdacht gerät und an seiner eigenen Unschuld zu zweifeln beginnt.

Die Verkostung mehrerer Herrengedecke ist das letzte, woran sich Frank Thiel erinnern kann, als er mit diversen Wunden versehrt aufwacht und zur Kopfschmerztablette greift. Ein gewöhnlicher Rausch war es aber kaum, der ihn in seinen derangierten Zustand versetze, dafür sind die plötzlich einsetzenden Flashbacks doch eine Spur zu grell. Als die ihn zur Leiche seines ehemaligen Chefs führen, den er vor Jahren als Mörder verhaften ließ, sieht plötzlich alles danach aus, als habe Thiel selbst zur Dienstwaffe gegriffen. Nun liegt es an Boerne, seinem Freund aus der Misere zu helfen.

Mareks „Tatort“-Kritik: Stimmiger Krimi sorgt für gelungenes Jubiläum

Es ist noch nicht lange her, da war der Heilige Abend gerade vorbei und unterm Weihnachtsbaum verharrte nur noch das restliche Potpourri der weniger geglückten Präsente. In der ARD wurden die letzten Züge der heimeligen Gemütlichkeit dann zur besten Sendezeit mit einem perfiden Angriff auf alle Normalsterblichen torpediert, die sich einfach nur an einem halbwegs nachvollziehbaren Krimi erfreuen wollten.

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Die Geschichte der ebenfalls unter einer entscheidenden Erinnerungslücke leidenden Kommissarin Lindholm ähnelt dem Münsteraner Jubiläumsfall dabei frappierend, zumal in beiden Fällen der Rückblick in die Vergangenheit als Schlüssel zur Lösung feilgeboten wird. Herausgekommen sind allerdings zwei Krimis, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Während Maria Furtwängler durch einen grotesken Anti-„Tatort“ taumeln musste, hat es Axel Prahl als Kommissar in Nöten ungemein leichter. Das liegt naturgemäß am ohnehin vom gängigen Krimikorsett losgelösten Münsteraner Konstrukt, ist darauf aber allein nicht zu reduzieren. Vielmehr gelingt es dem westfälischen Jubiläum, die selbst gesetzten Spielregeln eben nicht komplett zu brechen und somit eine trotz aller Schrulligkeit berührende Geschichte zu erzählen, deren Finale zwar auch irgendwo im Fantasialand zusammengestrickt wurde, das aber dennoch genug Substanz und vor allem Empathie aufweist, um mit seinen lieb gewonnenen Figuren bis zum Schluss mitzufiebern. Da kann sich so mancher regulärer „Tatort“ ein ordentliches Scheibchen von abschneiden.

Die „Tatort“-Episode „Des Teufels langer Atem“ wurde am Sonntag, dem 16. Januar 2022 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt in der Mediathek für sechs Monate als Wiederholung im Stream verfügbar. Als nächstes geht es ins Saarland zu den Kommissaren Schürk und Hölzer und „Das Herz der Schlange“.

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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