In Saarbrücken geht es in der 1224. „Tatort“-Folge „Die Kälte der Erde“ extrem brutal zu.
Für ihren vierten Fall in Saarbrücken müssen sich Leo Hölzer und Adam Schürk in der Hooligan-Szene umsehen. Für den Mord beim „Ackermatch“ eröffnen sich einige mögliche Motive und Täter.
„Tatort: Die Kälte der Erde“: Welche Kommissare ermitteln?
Das Team aus Saarbrücken ist noch relativ neu in der Familie der ARD-Kommissare und ersetzte Hauptkommissarin Lisa Marx (Elisabeth Brück) und Hauptkommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow). 2020 gab es dann den ersten Fall mit Adam Schürk (Daniel Sträßer) und Leo Hölzer(Vladimir Burlakov). Die beiden verbindet eine besondere Geschichte. Sie sind alte Kindheitsfreunde, sehen sich aber anlässlich der Zusammenarbeit im Saarbrücker Kriminalkommissariat das erste Mal seit 15 Jahren wieder. Demzufolge geht es auch bei der Arbeit viel um Vertrauen und die Grenze zwischen privatem und beruflichen. Unterstützung finden sie bei Hauptkommissarin Esther Baumann (Brigitte Urhausen) und Hauptkommissarin Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer). Ihnen steht die Rechtsmedizinerin Dr. Henny Wenzel (Anna Böttcher) zur Seite.
Besondere Relevanz bekam der Vater von Ermittler Adam. Roland Schürk starb in Folge 3 und damit in Zusammenhang stehende Umstände werden in ihren Konsequenzen auch in der vierten Episode des Ermittlerteams aus Saarbrücken weitererzählt.
Das Video zeigt euch die alten Ermittler-Hasen unter den 11 besten „Tatort“-Teams:
„Tatort: Die Kälte der Erde“: Worum geht es?
Eigentlich herrschen klare Regeln beim Match nach dem Match oder der sogenannten „dritten Halbzeit“. Daher sind Stichverletzungen eigentlich ausgeschlossen. Doch Andreas Schneider, der mit Schädelfrakturen und einer Stichwunde in der Notaufnahme stirbt, scheint an diesem Spieltag vorher noch an einem Kampf verfeindeter Hooligan-Gruppen teilgenommen zu haben. Ob er sich die Verletzung dabei zugezogen hat, bleibt unklar, denn die Ermittlungen unter den Hooligans erweisen sich als zäh. Keiner will mit den Feinden von der Polizei sprechen, auch nicht die kleinen Kinder. Nicht einmal, wenn es um Mord geht. Mühevoll müssen sich die vier Ermittler*innen also erarbeiten, warum Schneider sterben sollte.
Auch Ermittler Schürk will mit seinen Kolleg*innen nicht gern darüber sprechen, was nach dem Tod seines Vaters aus den Millionen aus dessen Bankraub geworden ist. Die Situation wird aber brenzlig, weil sich noch andere für das Geld interessieren und er muss mit Freund und Kollegen Hölzer über die Wahrheit sprechen.
Lohnt sich die 1224. „Tatort“-Folge? Krizzis persönliche „Tatort“-Kritik
Kerstin Polte hat mit der 1224. „Tatort“-Folge ihren ersten „Tatort“ jemals inszeniert. Das Drehbuch zu „Die Kälte der Erde“ stammt von Melanie Waelde. In ihrer Hooligan-Fiktion spielt eine Frau eine sehr wichtige Rolle und das an sich ist schon erfrischend, die Idee wird aber auch von Bineta Hansen als Alina Barthel fabelhaft umgesetzt. Die Schauspielerin weiß was sie tut, sie war in ihrer Jugend als Boxerin aktiv und gewann Medaillen. Für mich hat die „Tatort“-Folge vor allem ihretwegen Relevanz und etwas empfehlenswertes bekommen. Ich habe mich ehrlicherweise mit den neuen Ermittlern auch noch nicht so anfreunden können und bin immer noch unentschieden, ob sie in den Polizeidienst gehören.
Der eigentliche Kriminalfall hat mich ziemlich kalt gelassen, aber das Spiel von Hansen hat mich berührt und dass ihre Rolle vielseitig und nicht stereotyp brutal-dumm-böse geschrieben war, hat mir gefallen. Viel zu selten sind solcherlei Frauenrollen im deutschen TV zu sehen. Dafür lohnt sich der „Tatort“ am Sonntag auf jeden Fall. Auch die Kulisse, alte Industrieanlagen im Saarland, in der sich die Geschehnisse abspielen ist ausgesprochen sehenswert und macht den Film zu einem „Industrie-Western“ mit Hooligan-Outlaws.
Ich habe mir nach diesem „Tatort“ vor allem gewünscht, dass die ARD ein „Rocky“-Remake mit Bineta Hansen in der Hauptrolle macht.
Der „Tatort: Die Kälte der Erde“ wurde am 29. Januar 2023 ab 20:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Er steht euch anschließend für die nächsten sechs Monate in der Mediathek zur Verfügung.