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„Tatort: Die Nacht gehört dir“ (Folge 1122): Kritik

„Tatort: Die Nacht gehört dir“ (Folge 1122): Kritik
© ARD

Nach einer denkwürdigen Karnevals-Episode kehrte der „Tatort“ am Sonntag, dem 1. März 2020, in gewohnte Gefilde zurück. Ob sich die Episode „Die Nacht gehört dir“ aus Nürnberg lohnt, erfahrt ihr wie immer in Mareks „Tatort“-Kritik.

Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“ „Die Nacht gehört dir“?

Seit fünf Jahren bereichern der Fränkischen Kommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs) und seine Kollegin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) den „Tatort“. Ihre unaufgeregte Art ist eine willkommene Abwechslung zu den immer öfter mit privaten Befindlichkeiten kämpfenden Ermittler, die Sonntag für Sonntag bei der ARD auf Mörderjagd gehen.

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In Nürnberg wird weitestgehend auf emotionalen Ballast verzichtet, was den Fokus auf die zu lösenden Kriminalfälle lenkt. Das heißt aber nicht, dass den beiden Ermittler gar keine Eigenschaften ins Portfolio geschrieben wurden. So ist Felix Voss ein leicht kauziger Charakter, der mit seiner entwaffnend forschen Art schnell eine vertrauensvolle Beziehung zu seiner Kollegin Ringelbahn aufbauen kann. Die ist bei ihren Vorgesetzten zwar als Querulantin verschrien, wenn es ernst wird zieht sie mit ihrem Kollegen aber immer an einem Strang.

Dass die ARD nach der experimentellen Episode aus dem Schwarzwald die geerdeten Franken ins Rennen um die Zuschauergunst schickt, dürfte kein Zufall sein, auch wenn das Thema beider „Tatorte“ im Grunde das gleiche ist. Präsentiert wird es freilich auf völlig unterschiedliche Art und Weise.

Die 11 beliebtesten „Tatort“-Kommissare aus fast 40 Jahren TV-Geschichte könnt ihr euch im Video anschauen:

Worum geht es im „Tatort“ „Die Nacht gehört dir“?

Die Immobilienmaklerin Barbara Sprenger liegt erstochen in ihrer luxuriösen Wohnung. Ihre Kollegen beschreiben sie als freundlich, aber unnahbar. Am Tatort selbst sind keine Spuren eines Kampfes zu finden, die Tatwaffe liegt fein säuberlich beim restlichen Geschirr in der Spülmaschine.

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Die Kommissare finden heraus, dass die geschiedene Geschäftsfrau auf zahlreichen Dating-Plattformen angemeldet war und ein ganz anderes Privatleben führte, als sich ihr berufliches Umfeld vorstellen konnte. Dann gesteht eine Kollegin überraschend die Tat.

Voss und Ringelbahn hegen an deren Version des Tathergangs allerdings so ihre Zweifel. Sie ermitteln weiter und entdecken in der Wohnung des Opfers das Bild eines fremden Kindes sowie eine kryptische Nachricht, die ihnen zu verstehen gibt, dass der Fall noch lange nicht zu den Akten gelegt werden kann.

Mareks „Tatort“-Kritik: Fabian Hinrichs rückt die Krimi-Welt wieder gerade

Thematisch ähnelt der „Tatort“ „Die Nacht gehört dir“ seinem Vorgänger aus dem Schwarzwald. Letztlich geht es in beiden Episoden um zwischenmenschliche Beziehungen, die aus den Fugen geraten. Doch während „Ich hab im Traum geweinet“ sich in diffuser Hemmungslosigkeit gefällt, geht es im Norden Bayerns deutlich konventioneller zu.

Für die nötige Erdung sorgt vor allem Fabian Hinrichs, der gleich zu Beginn des „Tatorts“ seine ganze schauspielerische Klasse unter Beweis stellt. Sein Flirt mit einer Marktverkäuferin dauert nur wenige Minuten, verrät dem Zuschauer aber mehr über seine Figur als die gesamte Episode aus Freiburg über ihre Protagonisten zu enthüllen vermochte.

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Nach dem furiosen Auftakt gerät der Fränkische „Tatort“ mit dem Einsetzten der eigentlichen Kriminalgeschichte zwar ein wenig ins Stocken, doch auch dieser Leerlauf wird von den guten Darstellern aufgefangen. Eine fesselnde zweite Hälfte sorgt schließlich für einen gelungenen Krimi-Abend, der viele Zuschauer, die mit der vergangenen Episode so ihre Probleme hatten, mit dem „Tatort“ versöhnen sollte. Auf die Franken ist halt Verlass.

Die „Tatort“-Episode „Die Nacht gehört dir“ wurde am Sonntag, dem 1. März 2020, um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist danach für sechs Monate in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. In der kommenden Woche geht es zu „Tatort“-Urgestein Lena Odenthal und der Episode „Leonessa“.

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